Bielefeld. 2009 kamen im Schnitt 250 Menschen zu den Konzerten von Philipp Poisel. Heute füllt der Stuttgarter Messehallen - und ist darüber manchmal gar nicht so glücklich. Mit Anneke Quasdorf sprach der Popsänger kurz vor seinem Bielefelder Konzert der Tour "Projekt Seerosenteich".
Herr Poisel, Sie heimsen eine Goldene Schallplatte nach der anderen ein. Wie erleben Sie den Erfolg der vergangenen drei Jahre?
PHILIPP POISEL: Emotional gesehen hat sich kaum etwas verändert. Ich versuche nach wie vor, immer das Beste zu geben. Was anders ist, sind die äußeren Umstände. Mir fällt vor allem immer wieder auf, was mir jetzt alles abgenommen wird.
Dass Sie nun ständig in ausverkauften Hallen spielen, ist ja vielleicht auch noch bemerkenswert an der Sache.
POISEL: Das mit den großen Hallen ist immer eine Medaille mit zwei Seiten. Auf der einen Seite freuen sich Leute, die sonst vielleicht nicht hätten kommen können. Andererseits leide ich immer etwas, wenn ein Konzert durch die Größe des Veranstaltungsortes Atmosphäre verliert.
Warum spielt die Größe eine Rolle?
POISEL: Wenn man die Leute in den hinteren Reihen nicht mehr erkennen kann, dann ist das eine Herausforderung, weil ich mich mehr darauf konzentrieren muss, eine emotionale Verbindung herzustellen.
Sie gelten als sehr medienscheu, geben wenig Interviews. Warum?
POISEL: Ich kann nur sagen, dass es mir wichtig ist, Normalität zu erhalten. Das ist eine Aufgabe, an der man immer dranbleiben muss.