Bielefeld

Diät: So vermeiden Sie den Jo-Jo-Effekt beim Abnehmen

Kurzfristig abzunehmen gelingt vielen, doch meist sind die Kilos schnell wieder auf den Rippen. Zwei Experten erklären, wie man das vermeiden kann.

Kontrollinstanz: Die Waage lügt nicht. | © picture alliance / empics (Symbolfoto)

Teresa Kröger
08.02.2017 | 09.02.2017, 07:40
Skeptisch bei Kurzzeitdiäten: Mediziner Bernd Wejda vom Bünder Lukas-Krankenhaus setzt auf langfristige Umstellungen. - © Thomas Klüter
Skeptisch bei Kurzzeitdiäten: Mediziner Bernd Wejda vom Bünder Lukas-Krankenhaus setzt auf langfristige Umstellungen. | © Thomas Klüter

Bielefeld. Endlich dünn sein – der Traum vieler Menschen. Doch langfristig abzunehmen ist eine schwierige Aufgabe und erfordert viel Disziplin und Willen, sagen die Experten. Zuallererst muss man wohl verstehen, wie das Abnehmen funktioniert, damit sich nicht der Jo-Jo-Effekt einstellt. Abnehmen ist einfach gesagt: Mehr Kalorien verbrauchen, als man zu sich nimmt. Doch das ist in der Praxis leichter gesagt als getan.

Viele machen offenbar den Fehler, zu einer radikalen Diät zu greifen, die dem Körper nicht guttut. Das weiß Bernd Wejda, Chefarzt der Inneren Medizin am Bünder Lukas-Krankenhaus. Er kennt die Gefahren von jenen Diäten, bei denen ein bestimmter Baustein der Ernährung weggelassen wird, wie zum Beispiel die Low-Carb-Diät (wenig Kohlenhydrate): „Sie erscheint auf den ersten Blick als effektiv, weil wir den Körper in einen Hungerstoffwechsel zwingen. Dieser führt zwar dazu, dass aus den Fetten am Körper Energie gespalten wird, doch dadurch verschiebt man den Stoffwechsel in eine gesundheitskritische Lage."

Besser sei es, die Ernährung langfristig umzustellen. Ohne den bekannten Jo-Jo-Effekt. Der dadurch entsteht, dass wir uns jeden Tag etwas zu essen verkneifen und das nach der Diät dann wieder zu uns nehmen. Die Konsequenz: Wir verzichten auf kalorienreiches Essen wie Schokolade, Chips und Ähnliches. Nach der Diät nehmen wir es wieder zu uns und kommen wieder auf zu viele Kalorien. Der Körper speichert die zu vielen Kalorien für Hungerphasen und wir nehmen wieder zu. Das nennt man den Jo-Jo-Effekt, der nach der Abnehmphase oft eintritt.

„Lebensweise langfristig ändern"

Um diesen immer wiederkehrenden Kreislauf zu durchbrechen, ist es wichtig, sich bewusst zu machen, was man wirklich erreichen möchte. Das betont auch Jasmin Kaluza, Diätassistentin und Fitnesstrainerin des St. Johannisstifts in Paderborn: „Diät heißt, man hat festgestellt, dass es so nicht weitergehen kann und man seine Lebensweise langfristig ändern möchte."

Um eine Diät wirklich durchzuhalten, sollte man darauf achten, Lebensmittel zu sich zu nehmen, die langfristig satt machen. Schokolade und Süßigkeiten treiben den Insulinspiegel zwar schnell hoch, aber der Hunger danach kommt ebenso schnell zurück. Daher ist es besser, ein Stück Obst zu essen. Vollkornbrote sättigen ebenfalls länger als Weißbrot.

Aber das reicht nicht, dass weiß auch Jasmin Kaluza: „Man isst ständig kleine Portionen. Die Kekse auf der Arbeit, den Latte-to-go. Snacks sind richtige Kalorienbomben, wenn man sie addiert". Laut der Expertin sollte man sich besser zu den Hauptmahlzeiten satt essen und den Snack zwischendurch eher meiden. Außerdem ist es wichtig, sich Zeit zum Essen zu nehmen. Durch das Essen zwischendurch wird nicht bewusst wahrgenommen, wie viel an Nahrung schon zu sich genommen wurde.

Eine besondere Herausforderung ist es, sich auf mehr Bewegung umzustellen. Viel Sport gilt als ein wichtiger Punkt beim Abnehmen. Der innere Schweinehund lässt sich jedoch nicht immer bezwingen und genau das ist laut Kaluza enorm wichtig: „Zwei- bis dreimal pro Woche Sport zu treiben, reicht normalerweise, um abzunehmen. Am besten sind jedoch, mit einer Mischung aus Cardio- und Krafttraining Erfolge zu erzielen."

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Fünf Tipps - So funktioniert das Abnehmen:

1. Alkohol im Kalorienplan einrechnen
2. Auch Fastfoodketten haben Salate
3. 5+2 Diäten, bei denen man an zwei Tagen pro Woche fastet, zeigen gute Ergebnisse
4. Zu hungern bringt nichts
5. Am besten an Gemüse satt essenFünf