Köln

Tragödie und Satire: HBO-Serie "Big Little Lies" startet im Free-TV

Hochglanz-Seifenoper mit Nicole Kidman und Reese Witherspoon

Jane Chapman (gespielt von Shailene Woodley, v. l.), Madeline Martha Mackenzie (Reese Witherspoon) und Celeste Wright (Nicole Kidman) „Big Little Lies". | © MG RTL D / NBCUniversal / Blossom Films

29.05.2018 | 29.05.2018, 19:00

Köln. Es ist eine Hochglanz-Seifenoper mit Staraufgebot: Die Hollywood-Diven Nicole Kidman und Reese Witherspoon spielen in „Big Little Lies" zwei wohlhabende Hausfrauen aus dem noblen kalifornischen Küstenort Monterey, die mindestens eine High-Heels-Höhe über den Alltagssorgen des Durchschnittsamerikaners zu schweben scheinen – bis sie in einen rätselhaften Mord verstrickt werden.

Nach der ersten Staffel regnete es prompt diverse „Emmys" und „Golden Globes" auf die neue US-Serie herunter, die sich vordergründig um einen Kriminalfall dreht, beim näheren Hinschauen aber von den Herausforderungen des Frauseins in der modernen Welt handelt. Nun kommt die Mischung aus Tragödie und Satire auch hierzulande ins Free-TV: Der Privatsender Vox zeigt die sieben Episoden mittwochs.

Mord ist Ausgangspunkt

Fans der populären Serie „Desperate Housewives" dürften bei der ersten Episode von „Big Little Lies" ein Déjà-vu-Erlebnis haben, denn hier wie da beginnt alles mit einem rätselhaften Todesfall, um dessen Aufklärung sich die erste Staffel dreht. Offenbar ist bei der luxuriösen Spendengala zugunsten der örtlichen Grundschule jemand brutal getötet worden – doch um wen es sich handelt und was genau geschehen ist, erfährt der Zuschauer erst im Finale der ersten Staffel.

Bis es soweit ist, wird die Vorgeschichte der Bluttat in Rückblenden, Traumsequenzen und Vorausblicken erzählt, angereichert mit Schnipseln aus polizeilichen Vernehmungen der Partygäste, die sich bei ihren Aussagen vor allem auf drei befreundete Mütter aus der Nobelgemeinde am Pazifischen Ozean konzentrieren.

Dämonen lauern hinter perfekten Fassaden

Die eigentliche Geschichte beginnt damit, dass die junge Jane Chapman (Shailene Woodley) in den Touristenort zieht. Die alleinerziehende Mutter eines Sohnes verschweigt offenbar etwas Schlimmes und kann sich anders als viele der gut betuchten Helikoptermütter in ihrem Umfeld kein Luxusleben leisten.

Jane freundet sich mit Celeste (Nicole Kidman) und Madeline (Reese Witherspoon) an. Die beiden sind reich, gutaussehend und immer exklusiv gestylt, doch hinter den perfekten Fassaden der geschminkten Gesichter und der Designervillen am Meer lauern Dämonen – vor allem bei der wunderschönen Celeste: Sie wird wegen ihres vermeintlichen Bilderbuchlebens allseits beneidet, doch ihr attraktiver und erfolgreicher Mann ist ein Choleriker und misshandelt sie oft brutal. Geld allein macht eben nicht glücklich – darum kreist die Serie, die auf dem Bestsellerroman „Tausend kleine Lügen" von Liane Moriarty basiert.

Zweite Staffel ist bereits in Auftrag gegeben

Der Pay-TV-Sender HBO hat bereits eine zweite Staffel des Erfolgsformats in Auftrag gegeben, in den neuen Folgen soll Oscar-Preisträgerin Meryl Streep mitwirken. Kritiker haben zwar nicht zu Unrecht bemängelt, dass „Big Little Lies" sein Potenzial vor allem in den ersten Folgen nicht richtig ausschöpft, sondern durchaus gewisse Längen hat.

Allerdings sind die Hauptdarstellerinnen großartig, und das luxuriöse Ambiente am Ozean hat hohen Schauwert. Drehbuchautor und Showrunner ist kein Geringerer als der legendäre Produzent David E. Kelley, der Schöpfer von TV-Klassikern wie „Ally McBeal" oder „Boston Legal".

„Big Little Lies", ab Mittwoch, 30. Mai., 20.15 Uhr, Vox