
Richtige Pferdemädchen zieht es bei Wind und Wetter in den Stall. Egal, ob es regnet oder schneit - auf geht es zum Pferd. Aber wenn das versorgt ist, dann bleibt an einem regnerischen Abend noch Zeit für einen Film.
Hier sind 10 Pferdefilme und -serien, die jeder Pferdefan meiner Meinung nach gesehen haben muss. Die Reihenfolge habe ich beliebig gewählt.
1. Immenhof, Teil 1 bis 5
"Trippel trappel, trippel trappel Pony..." Oder: "So ein Pony, das kann alles, ja das weiß viel mehr als ihr..." Oder: "Pony hopp, ja du musst traben, Pony hopp, hast keine Zeit..." Welcher Pferdefan kennt diese Lieder nicht auswendig? Die drei Immenhof-Filme aus den 50ern "Die Mädels vom Immenhof", "Hochzeit auf Immenhof" und "Ferien auf Immenhof" sowie die zwei Nachfolger aus den 70ern "Die Zwillinge vom Immenhof" und "Frühling auf Immenhof" (in allen spielt Heidi Brühl mit) gehören in das Filmregal eines jeden Pferdefans. Wer hat als Mädchen nicht davon geträumt, wie Dalli und Dick sich auf den Rücken eines Pferdes zu schwingen und mit Freunden über die Wiesen zu galoppieren? Ganz viele Ponys (die ersten Islandpferde vor der Kamera), lustige Streiche und eine herzensgute Oma Jantzen. Dazu wird geritten, geschwommen und gesungen. Immenhof - das sind heitere Heimatfilme, die einem den Sonntagnachmittag versüßen.
2. Der Pferdeflüsterer
Kitschig. Aber manchmal darf frau auf dem Sofa auch seufzen und weinen. Wie eben beim "Pferdeflüsterer" mit dem sagenhaften Robert Redford. Der trifft als Tom Booker im Film auf Annie und ihre 13 Jahre alte Tochter Grace (die junge Scarlett Johansson). Letztere ist nach einem tragischen Reitunfall, bei dem ihre beste Freundin Judith und deren Pferd versterben - so schwer verletzt, dass ihr ein Bein abgenommen werden muss. Auch ihr Pferd Pilgrim hat schwere körperliche, vor allem aber seelische Schäden davon getragen. Die Tierärzte raten sogar dazu, Pilgrim einzuschläfern. Doch Annie glaubt, dass Pilgrim sehr wichtig für die Genesung ihrer traumatisierten und depressiven Tochter ist. Und so fahren die drei zu Pferdeflüsterer Tom, der es retten soll.
3. War Horse / Gefährten
Vorsicht: Wer diesen Film schaut, sollte Taschentücher in ausreichender Menge griffbereit halten. Steven Spielbergs moderner Klassiker basiert auf dem Roman "Schicksalsgefährten" von Michael Morpurgo. Der Junge Albert ist im Jahr 1912 bei der Geburt des Hengstes Joey dabei. Die beiden bauen eine Beziehung zueinander auf, sie werden echte Freunde. Dann wird zunächst Joey als Kriegspferd im Ersten Weltkrieg eingesetzt, später wird auch Albert eingezogen - die beiden werden getrennt. Der Film zeigt die außergewöhnliche Reise des Pferdes, zeigt schockierend genau, wie es im Kriegseinsatz missbraucht wird, und zeigt, wie Joey trotzdem das Leben zahlreicher Menschen, denen es begegnet, verändert. Ein Film über Treue, Hoffnung, Mut - und glücklicherweise gibt es ein Happy End. Schnüff.
4. Fury
Zu "Fury" muss man eigentlich nichts sagen. Allein schon dieser Vorspann. Die Geschichte des Waisenjungen Joey, dem es als einziger gelingt, den wilden Rappen Fury zu bändigen und zu reiten, ist einfach nur fabelhaft und zieht auch mehr als 50 Jahre nach ihrem Entstehen noch in den Bann. Und ja, ich gebe es zu: Ich habe schon mal im Stall versucht, einem Pferd das Nicken, Hufe-Scharren oder Wiehern beizubringen - genauso wie Joey es macht. Wenn es funktioniert hat, war es wohl eher Zufall. Oder die Möhren haben zu gut gerochen. Fury ist eben einzigartig!
5. Black Beauty
Als Pferdefan ein Muss! Black Beauty ist das wohl berühmteste Pferd der Welt - und überhaupt. Das Buch von Anna Sewell erschien schon im Jahr 1877 und erzählt die ersten 15 Jahre im Leben des schwarzen Hengstes. Die Geschichte war so beliebt, dass sie gleich mehrmals verfilmt wurde. Und dann gab es da auch noch die Serie, in der die Kinder Vicky und Kevin im Wald den kranken schwarzen Hengst finden und gesund pflegen. Black Beauty gehört fortan zur Familie und - wie soll es anders sein - erlebt mit Vicky (in der zweiten Staffel heißt sie auf einmal Jenny) viele Abenteuer.
6. Ostwind
Wegen ihrer schlechten Noten und der Nichtversetzung in die nächste Klasse, landet die vierzehnjährige Mika statt im Feriencamp ausgerechnet auf dem Pferdehof ihrer strengen Großmutter. Dort soll sie laut ihrer Eltern die Sommerferien über büffeln. In der dunkelsten Box des Stalls entdeckt Mika den wilden und scheuen Hengst Ostwind. Weder Michelle, die beste Springreiterin am Hof, noch Mikas Großmutter können das gefährliche Pferd bändigen. Doch Mika findet in Ostwind einen Freund fürs Leben
Wunderschöne Musik, traumhafte Bilder, eine kitschige Geschichte - seufz!
7. Hidalgo - 3.000 Meilen zum Ruhm
Wie sehr ich dieses Pferd Hidalgo liebe! Und wie sehr bewundere ich die tiefe Freundschaft zwischen ihm und seinem Reiter Frank Hopkins (Viggo Mortensen). Basierend auf der Biografie von Frank Hopkins (1865-1951) und den Geschichten um sein ausdauerndes Pferd, kam im Jahr 2004 dieser Film heraus. Hidalgo und Frank gelten schon lange als unschlagbares Team im Distanz-Reitsport. Dann bekommt Frank das Angebot, für einen Scheich als einziger Amerikaner bei dem großen 3.000-Meilen-Rennen "Ocean of Fire" durch die arabische Wüste teilzunehmen. Es wird das Rennen ihres Lebens, in dem es nicht nur um das schnellste Pferd und den besten Reiter geht, sondern auch um das nackte Überleben (Mordanschläge, Sandstürme, Heuschreckenplage undundund). Das Ende lasse ich an dieser Stelle offen. Fazit: Der Film zeigt eine beeindruckende Zusammenarbeit zwischen Pferd und Mensch. Sehr berührend!
8. Paulas Sommer
Genau das Richtige für Mädchen, die alles rund um das Thema Pferde in sich aufsaugen. Heldin Paula (15) steht in dieser Fernsehserie (die es auch auf DVD gibt) zwischen zwei Welten: Ballett und Reiten. Nach dem Tod ihres Vaters erfährt Paula, dass ihre Mutter Eva noch lebt und sie gerne zu sich in ihre neue Familie holen will. Das sind ihr neuer Mann, der Pferdezüchter Max Minkhoff, und dessen Kinder Fee und Finn. Die leidenschaftliche Balletttänzerin Paula fühlt sich in dieser pferdebegeisterten Familie mehr als unwohl. Erst als sie eine neue Freundin findet und es schafft, eine vertrauensvolle Beziehung zu einem Problempferd aufzubauen, wird es besser. Einfach schön! Vor allem auf die Bilder. Gedreht wurde übrigens in Höxter, Warburg und Umgebung.
9. Neues vom Süderhof
Diese schöne Serie hat mich durch meine Kindheit begleitet. Ich wollte wie Bimbo (eigentlich Beatrice) sein, die mit ihrer Schwester Molle (eigentlich Manuela) auf einem Bauernhof in der Nähe der Nordsee lebt. Dort hat auch Vater und Tierarzt Dr. Günther Brendel seine Praxis. Mutter Sonia schreibt in ihrem kleinen Studio unterm Dach Bücher über Kindererziehung. Zur Familienidylle gehören aber auch das Pony Klärchen und das Fohlen Fatima, Kater Samson, später Hund Anuschka und ganz viele andere Tiere. Gleich in der ersten Folge bekommt die Familie Zuwachs. Bimbos und Molles Cousine Peggy und die Cousins Danny und Ben ziehen bei den Brendels ein, weil ihre Eltern bei einem Flugzeugabsturz in Afrika ums Leben gekommen sind. Zusammen erleben die Kinder spannende Abenteuer rund um Pferderennen, Wilddiebe und Ausreißer - und das Ganze in 52 Folgen. Allerdings wurde nach 13 Episoden die Schauspielermannschaft fast komplett umbesetzt.
10. Wendy
Natürlich stapelten sich in einer Ecke meines Kinderzimmers die "Wendy"-Zeitschriften. Und natürlich klebten an den Wänden Pferdeposter. Wie sehr habe ich mich also gefreut, als Mitte der 90er die Geschichten aus den Comics mit der Serie "Riding High" auch im Fernsehen zu sehen waren - und zwar in 65 Episoden. Die 15-jährige Wendy Thorsteeg erlebt auf dem Gestüt Rosenborg mit ihrer Hannoveranerstute Penny und der Pintostute Miss Dixie jede Menge Abenteuer. Besonders Miss Dixie, die im Westernstil geritten wird, fand ich immer faszinierend. Vielleicht bin ich auch deshalb zum Westernreiten gekommen...