
Wiesbaden/Bielefeld. Persönliche Fähigkeiten, Vorlieben und das passende Gehalt: Bei der Wahl des passenden Ausbildungsberufs sind viele Kriterien wichtig. Dass es vor allem auf Gehaltsseite deutliche Unterschiede gibt, zeigen jetzt Zahlen des Statistischen Bundesamtes.
Demnach verdienten Auszubildende in Deutschland im Erhebungsmonat April 2024 über alle Ausbildungsjahre hinweg im Durchschnitt 1.238 Euro brutto im Monat. Nicht einbezogen wurden Sonderzahlungen.
Wie viel die Auszubildenden verdienen, hängt dabei vor allem von dem Beruf ab, den sie lernen. Insgesamt machten Auszubildende im April 2024 einen Anteil von etwa 3,8 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus.
Überdurchschnittlicher Verdienst in Gesundheits- und Pflegeberufen
Überdurchschnittlich verdienten im Erhebungsmonat Auszubildende in Gesundheits- und Pflegeberufen, heißt es seitens des Bundesamtes. Welche Berufe in dieses Feld gehören, definiert die Bundesagentur für Arbeit. Es sind beispielsweise die Tätigkeiten von medizinischen und zahnmedizinischen Fachangestellten, aber auch Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege, im Rettungsdienst oder der Altenpflege. Der Monatsverdienst der Auszubildenden lag in diesem Feld bundesweit bei durchschnittlich 1.310 Euro brutto.
Ausbildungen in Schifffahrtberufen, wie etwa zur Schiffbauerin und zum Schiffbauer, aber auch in der Fischerei oder zum Kapitän oder zur Kapitänin, wurden mit 1.236 Euro ebenfalls hoch vergütet. Im Handwerk verdienten Auszubildende im Durchschnitt 1.008 Euro brutto im Monat. Der Bereich steht damit an vorletzter Stelle der Auswertung des Bundesamtes. Im Mittelfeld lagen Metall- und Elektroberufe mit durchschnittlich 1.063 Euro monatlich.
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Die geringste Vergütung erhielten Auszubildende in Künstlerberufen: Dazu gehören die Bereiche Musik, Fotografie oder Grafikdesign. Hier lag der monatliche Bruttoverdienst bei durchschnittlich 914 Euro.
Unterschiede zwischen den Geschlechtern
Aus der Auswertung des Bundesamtes geht auch hervor: Bei Frauen lag der durchschnittliche Bruttomonatsverdienst in der Ausbildung mit 1.302 Euro etwas höher als bei Männern, die durchschnittlich 1.187 Euro pro Monat verdienten.
Der Verdienst von Auszubildenden steige außerdem mit der Größe des Ausbildungsunternehmens: Unternehmen mit weniger als zehn Beschäftigten zahlten ihren Auszubildenden 2024 ein durchschnittliches Bruttomonatsgehalt von 929 Euro. Auszubildende in Unternehmen mit 50 bis 99 Beschäftigten verdienten 1.083 Euro brutto im Monat.
In Unternehmen mit 1.000 oder mehr Beschäftigten erhielten Auszubildende im Schnitt 1.494 Euro brutto im Monat.
Auch in NRW stehen Gesundheits- und Pflegeberufe vorne
Zahlen für das Jahr 2025 aus dem Tarifregister Nordrhein-Westfalen, das vom Landesministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales herausgegeben wird, zeigen: Auch hier stehen Ausbildungen in Gesundheits- und Pflegeberufen weit vorne. So verdienen Auszubildende zum oder zur medizinischen Fachangestellten vom ersten bis zum dritten Lehrjahr 1.000 bis 1.200 Euro.
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An der landesweiten Spitze stehen Ausbildungen in privaten Banken mit 1.350,00 bis 1.590,00 Euro im Monat. Ausbildungen in der Industrie, etwa in der Eisen- und Stahlindustrie, lagen bei einem Gehalt von 1.101 bis 1.345,00 Euro.
Hinten stehen NRW-weit Ausbildungsberufe in der Entsorgungswirtschaft, die vom ersten bis zum dritten Lehrjahr mit 671 bis 880 Euro vergütet werden.