Mathe-Genie aus Herford: Zehnjähriger knackt den weltweiten Mathe-Wettbewerb mit voller Punktzahl

Herford. Hand aufs Herz: Waren Sie in der Schule gut in Mathematik? Wenn nicht, dann liegt es vielleicht daran, dass Sie niemals am sogenannten Känguru-Wettbewerb teilgenommen haben. Denn dieser soll &bdquo;die mathematische Bildung in den Schulen unterstützen, die Freude an der Beschäftigung mit Mathematik wecken und festigen“ und auch das selbstständige Arbeiten fördern, wie die Ausrichter von der Humboldt-Universität zu Berlin sagen. All dies ist beim Herforder Luuk Schwarze kein Thema. Der Viertklässler von der Wilhelm-Oberhaus-Schule brennt förmlich für die Mathematik und hat große Freude daran, sich mit den Aufgaben des Multiple-Choice-Wettbewerbs zu beschäftigen. Resultat der jüngsten Teilnahme: &bdquo;Ich habe die volle Punktzahl erreicht“, wie der Zehnjährige im Gespräch mit der Neuen Westfälischen strahlend verkündet. Ein Wettbewerb für Knobler und Denker Mit dieser Leistung ist der junge Herforder wirklich ein Ausnahmetalent. Denn von den insgesamt rund 160.000 Teilnehmenden der vierten Klassen bundesweit haben am Känguru-Wettbewerb 2025 nur rund 700 die volle Punktzahl erzielt, also alle 24 Aufgaben richtig beantworten können, die für die Klassenstufen 3/4 sowie 5/6 ausgeschrieben werden. Je 30 Aufgaben erwarten die Schülerinnen und Schüler ab der Klasse 7. Zur Bearbeitung der Aufgaben gibt es jeweils 75 Minuten Zeit. Der Känguru-Wettbewerb hat sich zu einer echten Erfolgsstory entwickelt. Gestartet mit lediglich 184 Teilnehmenden im Jahr 1995, sind bis 2024 weit mehr als 800.000 Schülerinnen und Schüler dabei. Weltweit gibt es gut 6 Millionen Teilnehmende in gut 100 Ländern. Testen Sie Ihr Wissen: Sind Sie schlauer als diese 13 Herforder Mathe-Genies? Volle Punktzahl: Luuk gehört zu Deutschlands Mathe-Elite &bdquo;Jede Prüfung ist anders“, erläutert Luuk Schwarze. Es gibt Denksportaufgaben, Logikfragen, Geometrierätsel, Sprachübungen und vieles mehr. Kostprobe einer leichten Aufgabe: Ben würfelt mit 5 Spielwürfeln insgesamt 18 Augen. Ein Würfel zeigt eine 1 und ein Würfel zeigt eine 2. Die anderen 3 Würfel zeigen alle dieselbe Augenzahl. Welche? (A) 1 (B) 2 (C) 3 (D) 4 (E) 5. Richtige Antwort: (E). Doch natürlich geht es auch etwas kniffliger. Beispiel: Larissa hat in einer Schatulle 50 Knöpfe. Es gibt weiße, rote und blaue. Weiße Knöpfe sind es 11-mal so viele wie blaue. Rote Knöpfe gibt es mehr als blaue, aber weniger als weiße. Wie viele rote Knöpfe sind es? (A) 2 (B) 8 (C) 14 (D) 18 (E) 26. Richtige Antwort: (C). Die Beschäftigung mit den Aufgaben - dazu gehören auch echte Tüftelfragen der Marke &bdquo;Zauberwürfel“ - macht Luuk so großen Spaß, dass er mit dem Känguru-Wettbewerb &bdquo;auf jeden Fall“ weitermachen will, wenn er demnächst auf die weiterführende Schule gehen wird. Das wird für ihn das Friedrichs-Gymnasium sein. &bdquo;Ich habe früh angefangen zu knobeln“, erzählt Luuk. Denkaufgaben mit Bildern machen ihm besonders viel Vergnügen. Zum Ausgleich macht der Zehnjährige aber auch gerne Sport. Golf und Tennis zählen hier zu seinen favorisierten Aktivitäten. Auch interessant: Unter den sechs besten Deutschen: 17-jähriger Löhner bei Mathe-Olympiade in Australien Vom Geheimtipp zum Massenphänomen Die Wilhelm-Oberhaus-Schule nimmt seit vielen Jahren am Känguru-Wettbewerb teil, pro Jahr machen etwa 40 Schülerinnen und Schüler mit, wie Luuks Mathematiklehrerin Monika Grothues im Gespräch mit der Neuen Westfälischen berichtet. &bdquo;Mich fasziniert aus Schülersicht, dass viele Schülerinnen und Schüler gar nicht merken, dass das Mathematik ist“, fügt sie hinzu. Das Tüfteln und Rätseln bei vielen der Aufgaben stelle den Spaß in den Vordergrund. Alle Teilnehmenden seien jedes Jahr &bdquo;top motiviert“ dabei. &bdquo;Die Schule setzt auf eine Mathematikförderung, die alle Kinder erreicht – durch altersgerechte Motivation, aktive Begleitung im Unterricht und Teilnahme an dem Känguru-Wettbewerb“, lobt Luuks Vater Marcel Schwarze. Dabei gehe es nicht nur um Leistung, &bdquo;sondern um Freude am Denken, Neugier und Selbstvertrauen im Umgang mit Zahlen und Logik - und am Ende gibt es für alle auch noch ein tolles Geschenk“. Spaß am Denken: Luuk will weitermachen Dieses hat Luuk für seine außergewöhnliche Leistung natürlich auch erhalten. Es gab zum Beispiel ein T-Shirt, einen Chemie-Experimentierkasten und natürlich eine Urkunde. Lob erhält auch Monika Grothues von Luuks Vater für ihren Einsatz: &bdquo;Mit Frau Grothues hat die Schule eine tolle Lehrerin, die den Wettbewerb mit großem Engagement begleitet und die Freude an der Mathematik bei den Kindern weckt.“ Immerhin wird die eigentliche Teilnahme wirklich ernst genommen; sie ist wie eine echte Klausur im schulischen Bereich angelegt und findet an jedem dritten Donnerstag im März statt. &bdquo;Natürlich ist man da schon aufgeregt“, räumt Luuk ein. Ob er später auch beruflich etwas mit Mathematik machen möchte? Nicht so ganz, wie Luuks Antwort auf diese Frage zeigt. &bdquo;Ich würde gerne Mannschaftsarzt von Bayern München werden“, sagt der Herforder. Mindestens einen guten Grund für diese Entscheidung hat er natürlich auch parat: &bdquo;Man kommt kostenlos zu den Spielen.“ Scharfes Denken, das ist es, was der Känguru-Wettbewerb ja besonders fördert. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

Meistgelesen