Von
Frank Beineke
25.11.2017 | 25.11.2017, 07:00
Paderborn. Acht Heimspiele in Folge hatte der SC Paderborn seit Saisonbeginn gewonnen. Doch am Freitagabend endete diese stolze Serie. Vor 8.408 Zuschauern in der Benteler-Arena kassierte der Drittliga-Primus eine 0:2 (0:0)-Niederlage gegen einen ganz starken Karlsruher SC.
"Der KSC war cleverer und somit auch der verdiente Sieger", resümierte SCP-Trainer Steffen Baumgart, der erstmals in seiner Amtszeit ein Pflichtspiel vor heimischem Publikum verlor. Eine sehr gute Nachricht für die SCP-Fans hatte es dagegen vor dem Anpfiff gegeben: Flügelflitzer Christopher Antwi-Adjei verlängerte seinen zuvor bis 2019 laufenden Vertrag vorzeitig bis Sommer 2021. Der 23-jährige Publikumsliebling tauchte überraschend mit seinem direkten Konkurrenten Thomas Bertels in der Startformation auf und wich hierbei ins zentrale Mittelfeld aus. Dafür spielten weder der wiedergenesene Massih Wassey noch Aykut Soyak, denn Sebastian Wimmer agierte im Paderborner 4-1-4-1-System auf der Position sechs.
Antwi-Adjei sorgte nach sieben Minuten für den ersten Höhepunkt der Partie. Der Mann mit dem Spitznamen "Jimmy" setzte sich auf der linken Seite durch und zog aus spitzem Winkel ab, verfehlte aber das Gehäuse. In einem gutklassigen Spiel bewiesen die Gäste dann jedoch, dass ihr Aufwärtstrend der vergangenen Wochen kein Zufall war. Die Badener standen hoch, machten die Räume eng und erstickten das Paderborner Kombinationsspiel oftmals im Keim. Zugleich präsentierte sich der KSC zweikampfstark und sicher im Spielaufbau.
Doch auch das Badener Bollwerk konnte die Angriffswellen des Spitzenreiters nicht gänzlich stoppen. So war der SCP zwar nicht das zwingend bessere, aber definitiv das gefährlichere Team. Vor allem in den letzten Minuten vor der Pause gaben die Hausherren Gas. In der 39. Minute führte ein abgeblockter Schuss von Sven Michel fast zum Karlsruher Eigentor. Es folgte die erste Paderborner Ecke, nach der Ben Zolinski mit einem Seitfallzieher an KSC-Keeper Benjamin Uphoff scheiterte. Dann lenkte Karlsruhes Innenverteidiger David Pisot einen Abschluss von Marlon Ritter ans Lattenkreuz. Und nach einer scharfen flachen Hereingabe von Antwi-Adjei stolperte Pisots Teamkollege Florent Muslija den Ball mit mehr Glück als Verstand über die Torlatte.
Kurz nach dem Wechsel aber gab?s die kalte Dusche für den SCP: Bei einem langen Ball von Marcel Mehlem zögerte Zolinski einen Moment zu lang. Nutznießer war KSC-Torjäger Fabian Schleusener, der den Ball über Torwart Leopold Zingerle hob und seinen siebten Saisontreffer erzielte (49.). SCP-Coach Baumgart reagierte und brachte nach einer Stunde Wassey für Zolinski. Doch nur Sekunden nach dem Wechsel schlugen die Gäste ein weiteres Mal zu. Nach einer zu kurzen Kopfballabwehr von Christian Strohdiek traf Marcel Mehlem per Direktabnahme zum 0:2 (61.).
Wassey hätte der Partie noch einmal eine Wende geben können. Nach einem angeblichen Foul von Pisot an Michel hatte es einen umstrittenen Elfmeter für den SCP gegeben. Doch Uphoff parierte den zu schwach geschossenen Wassey-Strafstoß (77.). Es war einfach nicht der Abend der Paderborner, denen diesmal jegliches Matchglück fehlte.
"Es war wie verhext. Der Ball wollte heute einfach nicht ins Tor", bilanzierte Ben Zolinski. Die SCP-Fans nahmen die Niederlage gelassen und intonierten unmittelbar nach dem Schlusspfiff lautstarke "Spitzenreiter, Spitzenreiter"-Sprechchöre. Denn das wird Paderborn auch nach dem 17. Drittliga-Spieltag sein.
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