SC Paderborn

Michael Born spricht im Interview von einer Hinrunde mit größeren Problemen als erwartet

Sport-Geschäftsführer: Nun gelte es, in der Rückrunde die vorhandene Qualität auf den Platz zu bekommen

Hartmut Kleimann
08.12.2015 | 08.12.2015, 17:17

Paderborn. Die Hinrunde der Saison 2015/16 ist in der 2. Fußball-Bundesliga Geschichte. Dabei fällt die Zwischenbilanz beim Erstliga-Absteiger SC Paderborn sehr bescheiden aus. 16 Punkte bedeuten nur den Relegationsplatz 16. Eine Bilanz, für die es Gründe gibt. Darüber und wie es wieder aufwärts gehen kann, sprach Sportredakteur Hartmut Kleimann mit Sport-Geschäftsführer Michael Born.

Herr Born, dass diese Saison nach dem Abstieg keine leichte werden würde, war klar. Aber haben Sie mit solchen Schwierigkeiten gerechnet?
Michael Born:
Wir haben eine neue Mannschaft aufgebaut und auch unter André Breitenreiter hat es ja eine gewisse Zeit gedauert, bis alles in sich gegriffen hat. Aber dass es so schwer werden würde, mit solchen negativen Auswirkungen, damit war nicht zu rechnen.

Was sind die Hauptgründe dafür?
Born:
In der Anfangsphase haben viele Spieler lange gebraucht, um sich in der 2. Liga zurechtzufinden. Das hat zu negativen Ergebnissen geführt. Wir hatten viele neue Spieler, einen neuen Trainer und das hat nicht so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt hatten.

Sehen Sie in der Winterpause personellen Handlungsbedarf?
Born:
Ich denke schon, dass wir auf die Verletzung von Rafa Lopez reagieren müssen. Wir haben mit Hauke Wahl und Niklas Hoheneder zwei Innenverteidiger und dahinter mit Florian Ruck und Sebastian Schonlau zwei junge Spieler. Um bei Verletzungen in diesem Mannschaftsteil gewappnet zu sein, werden wir uns bemühen, auf dieser Position noch etwas zu tun.

Stichwort Mario Vrancic: Der Spielmacher der vergangenen Jahre sitzt in Darmstadt fast ausschließlich auf der Bank. Gibt es Gedanken an eine Rückholaktion?
Born:
Wir beschäftigen uns mit verschiedenen Optionen. Klar ist, dass man auch über Mario Vrancic immer wieder nachdenken kann.

Was sagen Sie zu den Nachverpflichtungen im Sommer. Haben alle die Erwartungen erfüllt, oder gibt es noch Luft nach oben?
Born:
Es gibt schon einige Spieler, die noch Luft nach oben haben, wobei allerdings Oliver Kirch oder Christian Bickel aufgrund von Verletzungen schwer zu beurteilen sind. Wir müssen allgemein schauen, dass sich die Mannschaft jetzt besser findet, als das bisher der Fall war.

Mit wie vielen neuen Spielern dürfen die Fans in der Winterpause rechnen?
Born:
Dazu werden ich ganz bestimmt keine Zahlen nennen.

Noch sind zwei Spiele im alten Jahr zu absolvieren. Beim VfL Bochum und im eigenen Stadion gegen Fortuna Düsseldorf. Wie viele Punkte sollten es in diesen Spielen noch sein?
Born:
Am besten sechs (lacht).

Für wie gefährlich stufen Sie die aktuelle Tabellensituation ein? 1860-Coach Benno Möhlmann hat jüngst gesagt, in der Hinrunde gebe es keinen Abstiegskampf. Hat er aber in Paderborn nicht schon begonnen?
Born:
Ich denke, wir sollten auf jeden Fall wachsam sein. Es reicht nicht, Qualität zu haben. Du musst die Qualität auch auf den Platz bringen. Da haben wir schon zu viele Punkte liegen lassen. Auch bei den Unentschieden in den Heimspielen gegen Frankfurt, Heidenheim und München. Das waren Spiele, in denen wir sechs Punkte verloren haben.

Der SC Paderborn wäre nicht der erste Verein, der nach dem Erstliga-Abstieg noch weiter abrutscht. Warum wird das in Paderborn nicht passieren?
Born:
Bei der Bilanz unter Trainer Stefan Effenberg stehen wir irgendwo im sicheren Mittelfeld. Wir haben zum Saisonbeginn zu wenig gepunktet, dazu die unglücklichen Unentschieden, die stark durchschlagen. Aber ich glaube, dass wir nach einer guten Vorbereitung mit unserer Qualität in der Lage sein werden, noch einige Plätze zu klettern.


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