SC Paderborn

Vrancic auf dem Weg zur alten Glanzform

Paderborner Mittelfeldstratege gelingt beim 2:1 gegen Augsburg auch ein persönlicher Befreiungsschlag

Zug nach vorne: Mario Vrancic (r.) entwischt dem Augsburger Daniel Baier und leitet den nächsten Angriff ein. Foto: Marc Köppelmann |

Frank Beineke
15.04.2015 | 15.04.2015, 18:53

Paderborn. Ohne Mario Vrancic würde der SC Paderborn wohl kaum in der 1. Fußball-Bundesliga spielen. Mit seinem 2:1-Siegtreffer beim Zweitliga-Saisonfinale gegen Aalen schoss der Mittelfeldstratege die Ostwestfalen ins Oberhaus. Zugleich krönte Vrancic damit seine bärenstarke Saisonleistung. Auch in Liga eins erwischte der 25-Jährige einen glänzenden Start. In der Rückrunde aber lief bei ihm äußerst wenig - bis zum 2:1-Heimsieg gegen Augsburg am vergangenen Samstag.

Der lang ersehnte Dreier, der den ganzen Verein erlöste, war für Vrancic auch ein persönlicher Befreiungsschlag. Denn gerade in der zweiten Halbzeit agierte der in Bosnien geborene und in Hanau aufgewachsene Edeltechniker wieder im Stile eines Super-Mario. "Er hat defensiv wie offensiv klasse gespielt. Mario zeigt seit Wochen eine deutliche Tendenz nach oben", lobt Trainer André Breitenreiter seinen Schützling, dem in den ersten Spielen der Rückrunde schlichtweg die nötige Fitness gefehlt hatte.

Denn Anfang Januar tauchten bei Vrancic Achillessehnenprobleme auf, die ihn fast die gesamte Wintervorbereitung lang außer Gefecht setzten. "Die anderen Jungs haben hart trainiert. Und ich konnte fast gar nichts machen", erinnert sich der ehemalige U-19-Nationalspieler, der in den ersten fünf Rückrundenspielen nur ein Mal in der Startelf stand. Bei seinen Einsätzen machte sich die fehlende Spritzigkeit bemerkbar.

Ein paar Prozent

"Es war eine schwierige Phase. Und es war um so schwerer, weil es bei uns insgesamt nicht gut lief", sagt Vrancic. Gegen Hoffenheim und Berlin waren dann Fortschritte erkennbar. Es folgte der glänzende Auftritt gegen Augsburg, bei dem sich zeigte, wie wichtig ein formstarker Vrancic fürs SCP-Spiel ist. Denn in der sehenswerten zweiten Halbzeit liefen fast alle Angriffe über den zentralen Mittelfeldspieler. "Die paar Prozent Entschlossenheit und Genauigkeit vorm Tor, die uns in der Rückrunde oft fehlten, waren plötzlich wieder da", sagt Vrancic und ist guter Dinge, dass der Sieg gegen Augsburg keine Eintagsfliege bleiben wird.
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Gerüchte um Kutschke

Der Frühling ist da, das Saisonende naht, die ersten Transfergerüchte blühen auf. So sei Zweitligist Union Berlin laut Bild-Zeitung an einer Verpflichtung von Paderborns Stürmer Stefan Kutschke interessiert. SCP-Sport-Geschäftsführer Michael Born war am Sonntag zu Besuch in Berlin, um sich das Union-Heimspiel gegen Aalen anzuschauen. Um Kutschke sei es aber nicht gegangen. Es liege auch keine Anfrage vor. Die Vertragssituation des Angreifers ist ohnehin eine spezielle: Prinzipiell ist Kutschke bis Sommer 2017 an Paderborn gebunden. Allerdings müsste der SCP nach der Saison eine Restsumme an den VfL Wolfsburg überweisen. Ansonsten könnte Kutschkes Ex-Klub eine Rückkaufoption ziehen. Verzichtet der VfL darauf, läuft der Vertrag beim SCP auch ohne zusätzliche Überweisung weiter. "Wir haben jedenfalls den ersten Zug", so Born.

"Zum einen stimmt die Tendenz. Schließlich haben wir vier Punkte aus den letzten drei Spielen geholt. Zum anderen kommen noch Duelle gegen direkte Konkurrenten", erklärt der SCP-Akteur. Den nächsten Gegner Borussia Dortmund zählt Vrancic nicht zu den Abstiegskandidaten. "Doch wir werden mit aller Macht versuchen, zumindest einen Punkt mitzunehmen", sagt der 25-Jährige. Dessen Vorfreude auf das am Samstag (15.30 Uhr) anstehende Duell vor 80.000 Zuschauern im Signal-Iduna-Park ist besonders groß. Schließlich kickte Vrancic vor seinem Wechsel nach Paderborn von Anfang 2011 bis Sommer 2012 für die U 23 des BVB.

Nachdem seine Entwicklung beim Heimatverein FSV Mainz 05 stagniert hatte, erwarb er sich beim BVB dabei das Rüstzeug für höhere Aufgaben. "Ich hatte eine grandiose Zeit in Dortmund und bin dem Verein sehr dankbar", bilanziert Vrancic, der unter anderem noch Kontakte zum Dortmunder U-23-Trainer David Wagner pflegt. Am Samstag aber blendet er seine alte Verbundenheit zu den Schwarz-Gelben aus. "Das wird ein Hammerspiel", sagt Vrancic und hofft, dass am Samstag wieder der "Super-Mario" zum Vorschein kommt.


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