SC Paderborn

Die rechte Seite gibt Gas

Heinloth und Wemmer überzeugen gegen Hoffenheim / Koc verlängert Vertrag

Hoffnungsträger: Heinloth (l.) war zuletzt als Rechtsverteidiger gesetzt. Koc (r.) sorgte gestern für eine gute Nachricht. | © Foto: MARC Köppelmann

Frank Beineke
24.03.2015 | 24.03.2015, 05:30

Paderborn. Fußball-Erstligist SC Paderborn 07 hat derzeit diverse Baustellen. Die rechte Seite zählt nicht dazu. In der Offensive wirbelt dort Süleyman Koc, der gestern seinen Vertrag vorzeitig bis Juli 2018 verlängerte. In der Defensive hat Trainer André Breitenreiter die Qual der Wahl zwischen Youngster Michael Heinloth und Routinier Jens Wemmer. Beim 0:0 gegen die TSG Hoffenheim aber hieß es am Samstag nicht Heinloth oder Wemmer, sondern Heinloth und Wemmer.

"Es hat doch ganz gut funktioniert", lieferte Jens Wemmer ein treffendes Urteil zur Gesamtleistung, die er mit seinem 23-jährigen Teamkollegen auf der rechten Seite gebracht hatte. Beide initiierten gerade in Halbzeit eins so manchen SCP-Angriff. Wemmer übernahm hierbei den offensiven Part. Zudem stand der 29-Jährige erstmals seit dem 19. Spieltag wieder in der Startelf. "Es ist ein schönes Gefühl, wieder dabei sein zu dürfen", sagt Wemmer und hofft, dass er nach der Länderspielpause auch am Ostersonntag im Spiel bei Hertha BSC Berlin von Beginn an ran darf.

Kocs Terrain ist die Offensive

Allerdings ist die rechte offensive Außenbahn das bevorzugte Terrain von Süleyman Koc. Der 25-Jährige ist in dieser Saison der wohl stärkste Paderborner Offensivakteur. Entsprechend groß ist bei den SCP-Verantwortlichen die Freude über Koc? Entscheidung, seinen bis Juli 2016 laufenden Vertrag um zwei weitere Jahre zu verlängern. Der Kontrakt gilt für die 1. und 2. Liga.

"Seine sportliche Entwicklung ist noch längst nicht am Ende. Wir werden in Paderborn noch viel Freude an ihm haben", sagt SCP-Coach Breitenreiter. "Sülo hat sehr gute Leistungen gebracht", ergänzt Sport-Geschäftsführer Michael Born. Noch dazu dürfte der dribbelstarke Offensivmann einer der begehrtesten SCP-Spieler sein. So hat angeblich auch der Hamburger SV bereits um die Gunst des Deutsch-Türken gebuhlt. Doch wer Koc nun verpflichten möchte, muss wohl noch deutlich tiefer in die Tasche greifen.

Weitere Vertragsverlängerungen

Diverse andere Vertragsverlängerungen stehen noch aus - beispielsweise die mit Michael Heinloth und Jens Wemmer, die nur noch bis zum Saisonende an den SCP gebunden sind. Der Verein möchte beide Akteure halten. Wemmer will aber derzeit erst mal abwarten.

Die Verlängerung mit Heinloth dürfte nur noch reine Formsache sein. "Ich stehe mit seinem Berater im Kontakt", erklärt Born. Falls der Rechtsverteidiger, der bislang 14 Saisonspiele auf dem Konto hat, noch in mindestens sechs der letzten acht Partien zum Einsatz kommt, würde sich sein Vertrag dank einer entsprechenden Option sogar automatisch um ein Jahr verlängern. Doch unabhängig davon strebt der SCP laut Born einen neuen Vertragsabschluss an.

Unbekümmert auf dem Platz

Zu Heinloths Qualitäten zählt die Unbekümmertheit, die gerade im Abstiegskampf gefragt ist. Der 23-Jährige lässt sich jedenfalls auch von gebrauchten Tagen, die er bei den Spielen in Bremen (0:4), Gladbach (0:2) und Frankfurt (0:4) erwischte, nicht nach unten ziehen. Heinloth gibt einfach weiter Gas und spielt als Außenverteidiger mutig nach vorne.

Auch der Absturz auf den direkten Abstiegsplatz kann den gebürtigen Franken nicht schocken. "Das Hoffenheim-Spiel war vielmehr ein wichtiger Schritt, denn wir haben 90 Minuten dominiert und eine gute Leistung gezeigt. Wir werden nun zwei Wochen hart arbeiten und gegen Hertha alles versuchen. Und wir werden auch wieder Tore schießen", verspricht Heinloth.

Information

Saglik fällt aus und ein Duo ist auf Länderspielreise

Der SC Paderborn muss wohl zwei bis drei Wochen auf Mahir Saglik verzichten. Der 32-jährige Stürmer hat im Spiel gegen Hoffenheim wie befürchtet einen Muskelfaserriss im Wadenbereich erlitten.

Daniel Brückner hatte sich am Samstag eine Rippenverletzung zugezogen. Die exakte Diagnose soll aber erst heute im Anschluss an eine MRT-Untersuchung folgen. "Wir sind aber vorsichtig optimistisch", so Sport-Geschäftsführer Michael Born.

Das Fehlen von zwei weiteren SCP-Akteuren hat dagegen positive Gründe: Alban Meha und Mirnes Pepic sind im Länderspiel-Einsatz. Meha wurde von Albanien für das EM-Qualifikationsspiel gegen Armenien (Sonntag, 18 Uhr) nominiert. Pepic trifft mit Montenegro auf Russland (Freitag, 20.45 Uhr).

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