Paderborn

Schach-Talent aus Paderborn holt Silber bei der EU-Meisterschaft

Robert Prieb von der SchachAkademie Paderborn sichert sich bei den EU-Jugendmeisterschaften in Tschechien den ersten Podestplatz bei internationalen Titelkämpfen. Nächste Woche geht es für den Zehnjährigen bereits mit den Einzel-Europameisterschaften in Rumänien weiter

Shakehands vorm ersten Zug: Robert Prieb (l.) spielte bei den EU-Titelkämpfen ganz stark auf. Gegen den späteren Goldmedaillengewinner Bartosz Fiszer (r.) kassierte er allerdings eine Niederlage. | © Privat

Frank Beineke
30.08.2017 | 30.08.2017, 13:58

Paderborn. Robert Prieb ist erst zehn Jahre alt. Dennoch verfügt das Schach-Talent aus Paderborn bereits über reichlich Erfahrung bei internationalen Titelkämpfen. Schon zwei Mal war der Steppke bei Weltmeisterschaften im Einsatz. Und im vergangenen Jahr sprang bei den Schüler-Europameisterschaften in Griechenland ein glänzender siebter Platz heraus. Nun gab es für Prieb das erste Edelmetall auf internationaler Bühne: Bei den Jugendmeisterschaften der Europäischen Union im tschechischen Kouty nad Desno sicherte sich das Nachwuchs-Ass von der Pader die Silbermedaille in der Altersklasse U10.

"Das war eines der besten Turniere, die Robert bislang gespielt hat", lobt Vater Andreas Prieb seinen Sohnemann, der die EU-Titelkämpfe als Nummer vier der Setzliste in Angriff genommen hatte. In neun Runden sprangen für den Paderborner sechs Siege und ein Remis heraus. Die einzigen beiden Niederlagen gab es gegen den späteren EU-Meister Bartosz Fiszer und den Slowaken Elbek Matej Musaev. "Die Niederlage gegen den Slowaken war unnötig. Und auch das Remis musste nicht sein. Aber mit dem zweiten Platz bin ich natürlich zufrieden", bilanziert Robert Prieb, der in Tschechien jede Menge Kampfgeist bewies.

Seine beste Turnierleistung

Denn nach dem Remis, das es in der drittletzten Runde gegen Ida Oztuksavul (Türkei) gegeben hatte, waren die Medaillenränge in weite Ferne gerückt. Doch es folgte die Partie gegen Nikola Kanov, in der Prieb seine beste Turnierleistung zeigte. Der Paderborner bezwang den Bulgaren, der zu diesem Zeitpunkt an Position zwei gelegen hatte, und gewann anschließend auch gegen die an Nummer drei gesetzte Slowakin Lucia Kapicakova. Unterm Strich hatten sowohl Robert Prieb und Nikola Kanov jeweils 6,5 Punkte auf dem Konto. Doch der direkte Vergleich sprach für den Paderborner. Gold aber ging an den überragenden Polen Bartosz Fiszer, der seine neun Partien allesamt gewann.

Fiszer ist nun auch ein möglicher Gegner bei den Junioren-Einzel-Europameisterschaften, die bereits vom 5. bis 14. September in der rumänischen Schwarzmeer-Stadt Constanta anstehen. Dort wird die Konkurrenz weitaus größer und stärker sein als bei den EU-Titelkämpfen. So ist Robert Prieb in der Altersklasse U10 im Feld der 148 Spieler mit seiner Wertungszahl nur die Nummer 40 der Setzliste. Doch mit etwas Glück könnte auch bei der EM eine Top-10-Platzierung drin sein.

Viele gute Partien

"Ich hatte in den vergangenen Monaten zahlreiche gute Partien und habe auch gegen Erwachsene viel Erfahrung gesammelt", sagt Robert Prieb, der es auch künftig mit deutlich älteren Kontrahenten zu tun bekommen wird. So wechselt der Zehnjährige von der SchachAkademie Paderborn zum SK Bochum. Dort soll er fürs U20-NRW-Ligateam und eine Herrenmannschaft der Bochumer zum Einsatz kommen.