Paderborn

Ex-Paderborner Schachten hofft auf neues Glück

Frank Beineke
22.06.2017 | 22.06.2017, 07:00

Paderborn. Der SC Paderborn erlebte in der vergangenen Drittliga-Saison bekanntlich eine Horror-Spielzeit mit einem nachträglichen Happy-End. Der FSV Frankfurt, der vor einem Jahr mit dem SCP aus der 2. Liga abgestiegen war, hatte weniger Glück. Die Hessen mussten Insolvenz anmelden, stiegen auch sportlich sang- und klanglos ab und kicken künftig nur noch in der Regionalliga. Einer der Leidtragenden ist Sebastian Schachten. Sein bis Juli 2018 datierter Vertrag beim FSV verlor seine Gültigkeit. Und so ist der ehemalige SCP-Spieler derzeit auf Vereinssuche.

"Ich habe schon mehrere Gespräche geführt und bin guter Dinge", berichtet Schachten. Der SC Paderborn aber wird wohl nicht sein neuer Arbeitgeber. "Es wäre zwar wunderbar, wenn ich meine Profi-Karriere auch dort beenden könnte, wo sie begonnen hat. Aber Kröschi hat wohl andere Pläne. Und das ist auch völlig o.k.", sagt der beidfüßige Außenverteidiger mit Blick auf seinen ehemaligen Teamkollegen Markus Krösche, der als Sport-Geschäftsführer des SC Paderborn momentan eher auf der Suche nach vielversprechenden Perspektivspielern ist.

Am 8. April kassierte Sebastian Schachten mit dem FSV Frankfurt eine 0:3-Pleite in der Benteler-Arena. - © Marc Köppelmann
Am 8. April kassierte Sebastian Schachten mit dem FSV Frankfurt eine 0:3-Pleite in der Benteler-Arena. | © Marc Köppelmann

Sebastian Schachten aber befindet sich mit seinen 32 Jahren schon im Herbst seiner Kicker-Laufbahn. Schluss sein soll aber noch lange nicht. "Zwei, drei Jahre will ich auf jeden Fall noch spielen. Ich bin fit und möchte noch einmal alles geben", betont der gebürtige Bad Karlshafener, der in der Saison 2004/05 mit dem SCP in die 2. Bundesliga aufgestiegen war. Es folgten Stationen bei Werder Bremen II und Borussia Mönchengladbach, die Rückkehr zum SCP und ein vierjähriges Gastspiel beim FC St. Pauli.

Beim Kiezklub hätte Schachten im Sommer 2015 liebend gerne seinen Vertrag verlängert. Doch der damalige Sportdirektor Thomas Meggle hatte andere Pläne, obwohl die Pauli-Fans sogar eine Online-Petition mit der Forderung "Schachten muss bleiben" gestartet hatten. "Es war eine super Zeit auf St. Pauli. Und der Zuspruch der Fans hat mir viel bedeutet", sagt der 32-Jährige, der anschließend beim Schweizer Erstligisten FC Luzern anheuerte. "Auch dort hatte ich eine schöne Zeit. Sportlich lief es richtig gut. Und die Auslandserfahrung möchte ich nicht missen", bilanziert Schachten.

Aus familiären Gründen aber ging es mit seiner aus Paderborn stammenden Ehefrau Simone und Sohnemann Eliah (4) nach nur einem Jahr zurück nach Deutschland. Der Plan, längerfristig beim FSV Frankfurt zu kicken, aber sollte nicht aufgehen. Die Finanznöte der Hessen wurden im Laufe der Saison immer akuter. "Wir haben es als Mannschaft leider nicht hinbekommen, die Gesamtsituation auszublenden. Es war sicher die extremste Spielzeit meiner Karriere und eine frustrierende Saison", urteilt Schachten, der nun aber lieber nach vorne blickt. Dabei hofft der ehemalige SCP-Akteur, dass er dem Fußball auch nach dem Ende seiner Spieler-Karriere verbunden bleibt. Und zwar möglichst als Trainer.

"Das ist eine Leidenschaft, die ich verspüre", sagt Schachten, der demnächst den B-Lizenz-Lehrgang in Angriff nehmen möchte. "Aber Fußball ist ein schnelllebiges Geschäft. Da können sich Pläne schnell ändern", ergänzt der 1,90 Meter große Außenverteidiger, der nun aber erst einmal als Spieler weiter Gas geben möchte. "Denn dafür stehe ich noch zu gerne auf dem Platz", so Schachten. Sein Lebensmittelpunkt aber dürfte zumindest nach der aktiven Laufbahn in der Stadt an der Pader liegen. So hat Familie Schachten ein Haus in Paderborn gekauft.