
Von
Frank Beineke
14.12.2016 | 14.12.2016, 08:00
Paderborn
American Football: Receiver Cameron Richmond lotst seinen Kumpel Justin Gomez an die Pader
Paderborn. In der vergangenen Woche konnten die Paderborn Dolphins mit einer ebenso überraschenden wie erfreulichen Nachricht aufwarten: Topscorer Cameron Richmond wird auch 2017 das Trikot des Football-Zweitligisten von der Pader tragen. Die unerwartete Rückkehr des US-Receivers spielte nun auch bei der Verpflichtung des Quarterbacks eine entscheidende Rolle. Denn der US-Amerikaner Justin Gomez, den die Dolphins am Montag als neuen Spielgestalter präsentierten (wir berichteten), ist ein guter Kumpel von Cameron Richmond.
"Cameron und ich trainieren in Kalifornien schon viele Jahre zusammen. Wir haben auf der High School im Allstar-Team gespielt, doch meistens stand er mit anderen Mannschaften gegen mich auf dem Platz. Ich habe seine Quarterbacks immer beneidet. Einen guten Receiver wie Cameron findet man nicht oft", berichtet Justin Gomez. Auch deshalb schlug der 25 Jahre alte Quarterback die Angebote anderer deutscher Erst- und Zweitligisten aus, um sich für einen Wechsel nach Paderborn zu entscheiden.
Das freut auch Carsten Weber. "Justin ist ein Quarterback, der einen starken Arm hat und sich gleichzeitig bewegen kann", urteilt der Dolphins-Headcoach über den Mann aus Kalifornien, der bereits über Deutschland-Erfahrung verfügt. 2015 trug Gomez nämlich das Trikot des Süd-Zweitligisten München Rangers. In neun Spielen verbuchte der US-Quarterback äußerst beachtliche 2.286 Passing-Yards - und das in einem Team, das in der Offense über keine weiteren Importspieler verfügte. Damit war Gomez der drittbeste Quarterback der GFL 2.
Zudem stellte er seinen Kampfgeist unter Beweis. So hatte sich Gomez im Spiel gegen Nürnberg zwei Rippen gebrochen. Dennoch stand er nur sechs Tage später in der Partie gegen Wiesbaden wieder auf dem Platz. "Ich wollte das Team nicht im Stich lassen", blickt Gomez zurück. Letztlich aber waren die Münchener trotz eines starken Quarterbacks nur bedingt konkurrenzfähig. In 14 Spielen gab es lediglich einen Sieg.
Paderborn aber gilt in der GFL 2 Nord als heißer Titelkandidat. "Ich möchte mit den Dolphins um die Meisterschaft spielen", betont auch Gomez, der heiß auf Spielpraxis sein dürfte. Denn 2016 lief für ihn überhaupt nicht nach Plan. So hatte der US-Boy einen Vertrag beim australischen Klub Central Coast Cyclones unterschrieben. Doch dann wurde der Liga-Start um ein Jahr verschoben. "Und es war leider zu spät, um sich noch mit einem Verein in Europa zu einigen", erklärt Gomez.
Die Paderborn Dolphins aber haben nun alle Schlüsselpositionen wieder frühzeitig besetzt. Dennoch schließt Vereins-Chef David Schmidtmann weitere Neuzugänge nicht aus. "Wir arbeiten weiter daran, dass das Team wächst und wir den nächsten Schritt machen", sagt Schmidtmann. Nach der in diesem Jahr errungenen Vizemeisterschaft kann der nächste Schritt wohl nur der Titelgewinn sein.
Ein Webabo bietet Zugriff auf alle Artikel.
Mit NW+-Updates per Mail - jederzeit kündbar.