
Hannover/Kreis Paderborn. Im vergangenen Jahr hatte sich die Sportstadt Paderborn als Schauplatz der "Special Olympics NRW-Spiele" Bestnoten verdient. Auf Hannover wartete nun eine noch größere Herausforderung. Die niedersächsische Landeshauptstadt war Gastgeber der "Special Olympics National Games". 4.800 Athletinnen und Athleten mit geistiger Behinderung kämpften bei diesen nationalen Spielen in 20 Sportarten um Medaillen. Und das Großereignis in Hannover wurde ebenfalls zum vollen Erfolg. Die perfekte Organisation und die tolle Atmosphäre genossen hierbei auch diverse Teilnehmer aus dem Kreis Paderborn, die noch dazu zahlreiche Podestplätze einheimsten.
Zehn Aktive aus der Behinderten-Sportabteilung der TuRa Elsen, sieben Golf-Asse der Paderborner Hermann-Schmidt-Schule sowie Matthias Lenzmeier vom Golfclub Paderborner Land waren in Hannover im Einsatz. Mit satten 15 Medaillen im Gepäck traten sie die nicht allzu weite Heimreise an. Carolin Radisch (18 Jahre), Celina Blanke (18), Hannah Franke (16), Luca Davidheimann (17), Nico Wichmann (15) und Patrick Rukgaber (17) vertraten dabei die Farben der Hermann-Schmidt-Schule. Das Sextett hatte reichlich Grund zum Jubeln, denn die Paderborner heimsten drei Mal Gold, drei Mal Silber und ein Mal Bronze ein. "Das war klasse", fasste Nico Wichmann das sehenswerte Resultat zusammen. Zudem dürfen sich die Special-Olympics-Helden nun aufs Sommerfest der Schülervetretung freuen. Dann nämlich werden Nico Wichmann und Co. von der gesamten Schülerschaft gefeiert.

Darüber hinaus gab es Gold für einen ehemaligen Schüler der Hermann-Schmidt-Schule: Matthias Lenzmeier vom Golfclub Paderborner Land gewann in Hannover Gold im Technikteil seiner Leistungsgruppe. Zudem wurde der 21-Jährige, der im vergangenen Jahr Bronze bei den Weltspielen in Los Angeles geholt hatte, Vierter beim anschließenden Neun-Loch-Turnier. Dabei konnte Lenzmeier auch bei den nationalen Spielen auf die Unterstützung seines Trainers Francesco Amatulli bauen. Der Coach zeigte sich vom Special-Olympics-Turnier in Hannover begeistert. "Das ist ein ganz toller Platz, der aber nicht einfach zu spielen ist. Zudem nimmt die Leistungsdichte zu. Die Konkurrenz wird immer stärker. Aber Konkurrenz belebt ja bekanntlich das Geschäft", bilanzierte Amatulli.
Auf starke Konkurrenz trafen auch die Sportlerinnen und Sportler der TuRa Elsen. Sie gingen im Schwimmen und in der Leichtathletik an den Start und heimsten insgesamt sieben Medaillen ein. Besonders erfolgreich waren die Schwimm-Asse Stephanie Kremliczek und Michael Jähnert. Kremliczek gewann in einem dramatischen Finale über 50 Meter Freistil die Goldmedaille. Zudem wurde sie Dritte über 25 Meter Freistil. Michael Jähnert holte über 25 Meter Freistil Bronze und im 50-Meter-Freistil-Finale in einer fantastischen Zeit die Silbermedaille. Zum krönenden Abschluss der Woche setzten die TuRa-Schwimmer das Motto der Spiele "Gemeinsam stark!" in die Tat um. So sicherte sich die 4 x 50-Meter-Freistil-Staffel der TuRa in der Besetzung Stephanie Kremliczek, Paul Bolinger, Michael Jähnert und Daniel Lobbenmeier die Goldmedaille.
Die TuRa-Leichtathleten glänzten vor allem im Weitsprung und Kugelstoßen. Im Kugelstoßen gewann Katja Kubitzki die Silbermedaille. Tobias Lausen sicherte sich im Weitsprung verdient die Goldmedaille. Nicht nur wegen dieser sportlichen Erfolge fiel auch das Fazit aus Elsener Sicht überaus positiv aus. "Es waren bestens organisierte Spiele mit sehr kurzen Wettkampfwegen", urteilte TuRa-Mitglied Matthias Brumby, zugleich Geschäftsführer des Fördervereins Special Olympics Paderborn. Für Begeisterung sorgten dabei auch die Eröffnungs- und die Abschlussfeier in der TUI-Arena. Die Wettkämpfe rund um den Maschsee verfolgten mehr als 25.000 Zuschauer. "Diese Spiele haben neue Maßstäbe gesetzt", resümierte Bernhard Conrads, erster Vizepräsident von Special Olympics Deutschland (SOD). Weitere Bilder von den Spielen in Hannover unter: www.specialolympics-paderborn.de