Paderborn/Delbrück

Deutsche Meisterschaften der Volleyballer

U16-Mädchen des VoR Paderborn schreiben Vereinsgeschichte und schrammen nur knapp an einer Sensation vorbei. U20-Junioren der DJK Delbrück überzeugen ebenfalls

Sie hatten allen Grund zum Jubeln: Die VoR-Spielerinnen (v. l.) Milla Rust, Freya Rensing, Anna Leweling, Saskia Esser, Leoni Mohr, Lucia Menke, Lisa Reimer, Maja Pollkläsener und Penelope Weiß trumpften bei den Deutschen U16-Meisterschaften in Schwerte groß auf. Am Ende stand ein toller dritter Platz zu Buche. | © Dirk Mohr

11.05.2016 | 11.05.2016, 06:55

Paderborn/Delbrück. Es ist der bisher größte Erfolg in der Vereinsgeschichte auf dem Großfeld: Die U16-Mädchen des Volleyball-Regionalkaders Paderborn holten bei der Deutschen Meisterschaft in Schwerte Bronze. Dabei hatten die VoR-Mädchen den großen Favoriten aus Dresden im Halbfinale sogar am Rande einer Niederlage. Die U20-Volleyballer der DJK Delbrück waren unterdessen bei den nationalen Titelkämpfen in Schwerin im Einsatz. Auch sie glänzten mit starken Leistungen und landeten am Ende auf dem elften Platz.

U16-Juniorinnen

Die U16-Mädchen des VoR Paderborn standen im Halbfinale gegen das Bundesstützpunkt-Team aus Dresden ganz dicht vor einer Sensation. Im zweiten Satz hatte der Außenseiter fünf Matchbälle. Doch der VoR konnte den Sack nicht zumachen. Am Ende hieß es 21:25, 30:28 und 15:7 für Dresden. "Die Mädchen können dennoch stolz sein auf ihre Leistung. Das war großartig", lobten die VoR-Trainer Susanna Turner und Holger Fretzer ihre Schützlinge.

Für viele Zuschauer war das Halbfinale das beste Spiel der Deutschen Meisterschaft. Und viele hätten dem Underdog den Erfolg gegönnt. "Wir waren so nah dran", so die Paderborner Trainer, "in der entscheidenden Phase hat uns leider etwas der Mut verlassen." Der Außenseiter schockte den nur mit National- und Auswahlspielerinnen angetretenen Titelfavoriten mit einem frechen Spiel sowie druckvollen Aufgaben und Angriffen. Schnell lagen die Paderborner mit acht Punkten in Front und holten sich Satz eins. Im zweiten Durchgang war die Spannung dann auf dem Siedepunkt. Der VoR dominierte das Spiel, doch gegen Ende kam Dresden immer näher. Bei 24:21 gab es dann den ersten Matchball. Dresden wehrt gekonnt ab. Es folgten ein VoR-Angriffsfehler und ein Blockpunkt des DSC. Am Ende hatte der Favorit mit 30:28 das bessere Ende für sich.

In der Vorrunde hatte sich der Regionalkader derweil schwer getan. Trotzdem gab es Siege gegen den Nordmeister VC Parchim (25:21, 25:19) und den Südmeister MTV Stuttgart (25:23, 25:22). Gegen den SV Raspo Lathen gab es beim 2:1 (20:25, 25:20, 15:4) den ersten Satzverlust. Doch das Viertelfinale war souverän direkt erreicht. Regeneration war angesagt. "Wir können uns noch steigern", wusste das Trainerteam - und das gelang am Sonntag. Die Stärken des Mitfavoriten VC Bitterfeld-Wolfen waren schnell analysiert. Dennoch war es nicht einfach, Nationalspielerin Emma Cyris zu stoppen. Doch mit zunehmender Spielzeit griff die ausgegebene Taktik immer mehr und der VoR Paderborn setzte sich in einer hochklassigen Partie mit 25:22, 25:19 durch. Es folgte der besagte Krimi gegen Dresden.

U20-Junioren

Bereits die Qualifikation für die Deutsche U20-Meisterschaft und der unerwartete Gewinn des NRW-Titels waren für die U20-Junioren der DJK Delbrück ein riesiger Erfolg. Und auch bei den nationalen Titelkämpfen in Schwerin stellten die Delbrücker unter Beweis, dass sie im Konzert der Großen bestehen können. "Kompliment an die Jungs. Sie alle hatten wahnsinnig Bock auf diese Meisterschaften. Und das hat man der Mannschaft dann auch angesehen", urteilte Benjamin Hunke, der das Erfolgsteam zusammen mit Dominik Kathöfer trainiert. In ihrer Vorrundengruppe hatte die DJK dabei zwei 0:2-Niederlagen gegen Gastgeber Schweriner SC und den TSV Mühldorf kassiert. Gegen die FT 1844 Freiburg aber gab es einen 2:0-Erfolg, so dass es in der Zwischenrunde um den Einzug ins Viertelfinale ging.

Und um ein Haar hätte Delbrück den Sprung unter die besten Acht geschafft. Letztlich aber musste sich die DJK dem Eimsbüttler TV mit 22:25 und 22:25 geschlagen geben. "Es hat nicht viel gefehlt. Aber Eimsbüttel war uns körperlich überlegen. Und leider haben wir bei der Annahme etwas gewackelt", berichtet Benjamin Hunke. In den Platzierungsspielen folgten eine knappe 0:2-Niederlage gegen den TV Baden (27:29, 21:25) und ein abschließender 2:0-Sieg gegen den Oldenburger TB (25:15, 25:20). Und so stand im Endklassement Rang elf zu Buche. "Wir sind sehr zufrieden. Für uns wäre schon vorher alles, was besser als Platz 16 ist, ein Erfolg gewesen", so Hunke. Auf dem besagten 16. und damit letzten Platz landete übrigens NRW-Vizemeister Moerser.