Neu-Spenger Oliver Tesch im Interview: "Ohne Handball wäre ich unerträglich"

Spenge. Handball-Oberligist TuS Spenge hat die erste Phase seiner Saisonvorbereitung abgeschlossen, die Spieler genießen nun eine zweiwöchige Pause. Prominentester Neuzugang der Spenger ist Oliver Tesch (32), der von GWD Minden II in den Kreis Herford kam. Mit ihm unterhielt sich Dirk Kröger. Herr Tesch, Sie haben seit 15 Jahren in der 1., 2. oder 3. Liga gespielt. Warum geht's jetzt in die Oberliga?Oliver Tesch: So tief habe ich tatsächlich noch nie gespielt, ich war immer Profisportler. Aber das ist Vergangenheit, mein normales Arbeitsleben beginnt, und ich möchte auch mehr Zeit für die Familie haben. So lange es mir Spaß macht, werde ich aber spielen. Ohne Handball wäre ich zuhause wahrscheinlich unerträglich. Die erste Vorbereitungsphase in Spenge ist vorbei. Wo liegen die Unterschiede zum Profi-Handball?Tesch: Das ist hier ja gerade einmal ein Drittel des Trainings, was Bundesligisten in der Vorbereitung reißen - wie ich es kenne. Aber das ist normal, die Spieler müssen ja alle arbeiten oder sich um ihr Studium kümmern. Inhaltlich ist das schon ähnlich, aber es ist schon ein Unterschied, ob man vier Mal pro Woche trainiert oder 13-, 14-mal. Was zeichnet denn den TuS Spenge besonders aus?Tesch: Vor allem die mannschaftliche Geschlossenheit. Die Jungs sind alle heiß auf Handball und nicht satt. Bei mir ist der Kontakt über Heiko Ruwe entstanden, wir haben uns einmal locker getroffen. Und dann hat mir das Gesamtkonzept gefallen, und die Trainingszeiten kamen mir auch entgegen. Auch das zeichnet Spenge aus. Können Sie den jungen Spielern selbst Tipps geben?Tesch: In den ersten Wochen kann ich mich da noch zurücknehmen. Die Trainer und der Verein erwarten das, aber ich will nicht den Klugscheißer heraus lassen. In manchen Situationen wird es aber mit Sicherheit auch mal vorkommen. Was tun Sie selbst in der zweiwöchigen Pause?Tesch: Mich um unseren Garten kümmern. Das macht genug Arbeit. Und ich werde Laufen. Und den Kraftraum im Keller herrichten. Inwiefern merkt man der Mannschaft schon an, dass sie dem Pokalspiel gegen Kiel besonders entgegenfiebert?Tesch: Das ist bei jedem Training Thema. Wir bekommen ja auch die Sachen rund um den Kartenvorverkauf mit. Für den Verein ist das Spiel wie ein Sechser im Lotto - ein Pokalsieger fliegt ja auf jeden Fall aus dem Wettbewerb. Kann der Pokal sich negativ auf die Meisterschaftsrunde auswirken? Spenge spielt ja auch noch im Westfalen- und vielleicht wieder DHB-Amateur-Pokal mit . . .Tesch: Ja, das kann negativ sein, das kann aber auch beflügeln. Wir müssen einfach von Spiel zu Spiel denken und dann in der Winterpause ein erstes Resümee ziehen. Gut ist an den Pokaleinsätzen auf jeden Fall, dass wir im Rhythmus bleiben. Wann können Sie sagen, dass die Saison eine gute war?Tesch: Es gibt nur ein Ziel - wenn wir aufgestiegen sind! Wie viele Aufstiege gab es denn schon in der Karriere von Oliver Tesch?Tesch: Ich bin zweimal als Meister aufgestiegen. Aber ehrlich: Die anschließenden Klassenerhalte waren viel emotionaler. Das ist der prominente Neuzugang des TuS Spenge Oliver Tesch wurde 1984 in Gelsenkirchen geboren. Der Rechtshänder ist 1,94 Meter groß und wird zumeist als Kreisläufer eingesetzt. Er bestritt in der Jugend-Nationalmannschaft 13 Spiele, in denen er 19 Tore erzielte. Für die DHB-Junioren war Tesch in 53 Spielen im Einsatz und traf 91 Mal. 2003 wurde er Vize-Jugend-Europameister, 2004 Junioren-Europameister und 2005 Vierter bei der Junioren-Weltmeisterschaft in Ungarn. Als Jugendlicher spielte Tesch für den TV Germania Hüllen (1990-1993), die DJK Winfried Huttrop (1993-1998) und TuSEM Essen (1998-2002). Seine Stationen als Senior: TuSEM Essen (2002-2004), TSV Bayer Dormagen (2004-2006), Eintracht Hildesheim (2006-2007), TuS N-Lübbecke (2007-2010), TG Münden (2010-2011), DHC Rheinland (2011), TG Münden (2011-2012), GWD Minden (2012-2014), TSG Friesenheim (2014-2015), HF Springe (2015-2016), GWD Minden II (2016-2017), TuS Spenge (seit 2017).

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