Spenge

Handball-Oberligist TuS Spenge holt den Tschechen Filip Brezina

Marcel Ortjohann hat seinen Vertrag beim TuS verlängert

Hat seinen Vertrag beim TuS Spenge um ein Jahr plus Option verlängert: Marcel Ortjohann.

| © Eva-Lotte Heine

Markus Voss
17.05.2017 | 17.05.2017, 17:21

Spenge. Nach der Saison ist vor der Saison. Und so hat Heiko Ruwe, seines Zeichens Sportlicher Leiter beim Handball-Oberligisten TuS Spenge, drei Tage nach dem letzten Saisonspiel zwei Personalien verkündet. Zum einen wechselt das tschechische Rückraumtalent Filip Brezina von Dukla Prag nach Spenge, zum anderen hat der Rückraumrechte Marcel Ortjohann seinen Vertrag beim TuS um ein weiteres Jahr plus Option verlängert. „Damit sind wir sind personell gut aufgestellt", sagt Heiko Ruwe.

Filip Brezina ist nach Phil Holland, Leon Prüßner (beide TSG A-H Bielefeld), René Wolf (HSG Augustdorf/Hövelhof) und Oliver Tesch (GWD Minden II) der fünfte Neue bei den Spengern. Dem stehen fünf Abgänge gegenüber. „Wir gehen also wieder mit einem 15-Mann-Kader in die Saison", sagt Ruwe, der die Personalplanungen damit als abgeschlossen bezeichnet.

Filip Brezina ist Rechtshänder und im Rückraum auf allen drei Positionen variabel einsetzbar. Der 20-Jährige ist aktueller tschechischer Junioren-Nationalspieler. Mit Dukla Prag spielt er in diesen Tagen in einem Best-of-drei-Finale um die Landesmeisterschaft von Tschechien. „Wir hatten Filip im Probetraining, dort hat er uns überzeugt", sagt Ruwe und betont: „Er wird seine Zeit zur Integration brauchen. Für Filip beginnt ein neuer Lebensabschnitt in einem neuen Land mit einer neuen Sprache. Dabei werden wir ihm helfen." Brezina kommt gemeinsam mit seiner Freundin Kamila Kordovská, die zum Frauenhandball-Bundesligisten HSG Blomberg-Lippe wechselt, nach Deutschland. Ruwe: „Filip kann Handball spielen, er hat aber auch als Persönlichkeit einen guten Eindruck auf uns gemacht."

Was die just abgelaufene Saison in der Oberliga, die der TuS Spenge bekanntlich als Dritter abgeschlossen hat, betrifft, so ist der Eindruck beim Sportchef nicht ganz so gut. „Wir hatten mit dem Pokalgewinn in Hamburg ein unfassbar großes Highlight – auch emotional. Dennoch müssen wir uns eingestehen, dass wir unser Ziel nicht erreicht haben", sagt Heiko Ruwe. Jenes Ziel, der Aufstieg in die 3. Liga, wurde um satte sechs Punkte verfehlt.

Nach einem holprigen Start holte der TuS neun Siege und ein Unentschieden in Folge. Es lief im Herbst und vor Weihnachten – Tabellenführung inklusive. Bis es im Februar einen unerklärlicher Einbruch mit vier bitteren Niederlagen in Folge gab. Damit waren alle Aufstiegsträume praktisch ad acta gelegt. Zwar folgten danach wieder sechs Siege und ein Unentschieden (bei Meister Menden) in Serie, doch die Hypothek aus dem Winter war zu groß. „Wir haben den Fehler gemacht, in der Phase, in der wir fleißig gepunktet haben, die Dinge nicht offensiv anzusprechen, die nicht gut gelaufen sind", sagt Ruwe, „ich nehme mich dabei ausdrücklich nicht aus." Erst als die Mannschaft mit dem Rücken zur Wand stand, wurden Änderungen vorgenommen. „Wir haben dann die Abwehr umgestellt und variabler und offensiver gedeckt", so Ruwe, „darüber hätten wir früher reden müssen."

Und so würde Heiko Ruwe, wenn es denn ginge, den grandiosen Pokalsieg auch gegen den Aufstieg eintauschen: „Die Meisterschaft ist mit großem Abstand der wichtigere Titel, weil sie ein Spiegelbild der gesamten Saison ist."