Spenge

TuS Spenge blamiert sich komplett

Handball-Oberliga: 32:36-Niederlage im Spitzenspiel gegen den VfL Gladbeck

Noch der beste Spenger: Nils van Zütphen erzielte gegen Gladbeck acht Treffer und leistete sich erst zum Ende der Partie hin ein paar "Fahrkarten". | © Eva-Lotte Heine

Dirk Kröger
13.02.2017 | 13.02.2017, 16:30

Spenge. Der TuS Spenge bleibt in Punktspielen der Handball-Oberliga in diesem Jahr ohne Erfolgserlebnis. Im Spitzenspiel gegen den VfL Gladbeck kassierte die Mannschaft eine klar verdiente 32:36 (14:17)-Niederlage und scheint schon jetzt das Saisonziel, nämlich die Meisterschaft, aus den Augen zu verlieren.

"Der Aufstieg ist für mich persönlich abgehakt", schimpfte nach der Partie der aufgebrachte Außenspieler Sebastian Reinsch. Und seine Meinung ist nachvollziehbar, denn was die Spenger bei dieser ihrer dritten Niederlage in Folge zeigten, das hatte rein gar nichts mit den Ansprüchen eines Titelanwärters zu tun, so dass nach dem Schlusspfiff vor allem eine (erfolglose) Ursachenforschung anstand - eine Spielanalyse erübrigte sich.

Von Beginn an war der Wurm im Spenger Spiel. Wieder einmal leistete sich die Mannschaft eine ganze Reihe unvorbereiteter Abschlüsse und hatte zudem auch noch mit zwei Fehlversuchen von Christoph Harbert von der Rechtsaußenposition Pech. Aber diese Probleme im Angriff hatte in der Vergangenheit stets eine starke Deckung kaschieren können. Die Abwehrreihe der Hausherren aber genügte dieses Mal nie den eigenen Ansprüchen. Immer wieder kam Gladbeck über den Kreis zu Treffern - dabei war dieses taktische Mittel der Gäste durchaus vor der Partie bekannt gewesen. Zudem wurde die Abwehrreihe des TuS immer dann unaufmerksam, wenn die Schiedsrichter bei Gladbecker Angriffen Zeitspiel anzeigten - irgendwie gelang den Gästen jedes Mal doch noch ein Treffer. Und weil die Spenger Deckung kaum einen Ball zu fassen bekam, beide Torhüter auch keine sensationellen Bälle meisterten, gab es auch kaum Möglichkeiten zu Gegenstößen.

Die Bank der Gastgeber reagierte, ließ zwischenzeitlich Gladbecks Max Krönung, später Björn Sankalla eng decken, nahm frühe Auszeiten und personelle Wechsel in der Deckung vor. Nichts fruchtete.

Schon beim 2:2 gelang Spenge letztmals der Ausgleich, danach lagen stets die Gäste vorn, weil die die durch mangelhaftes Zusammenspiel entstehenden Löcher in der TuS-Deckung gnadenlos ausnutzten. Zur Pause bestand bei einem Drei-Tore-Rückstand noch Hoffnung. Aber die schwand schnell mehr und mehr, weil der VfL seine Führung ausbaute - bis zum 29:20 in der 46. Minute. Der Tiefpunkt war erreicht. "Erst zehn Minuten vor dem Ende hat irgendetwas gezündet", stellte Trainer Heiko Holtmann fest, denn in der Schlussphase leitete Spenge so etwas wie eine Aufholjagd ein, leistete sich aber weiter technische Fehler und ganz schwache Abschlüsse im Angriff. Immerhin: aus dem 20:29 wurde ein 23:29, aus einem 26:33 in der 55. Minute bei offener Manndeckung gar ein 31:33 in der 58. Minute.

Die Niederlage indes war nicht mehr zu verhindern. Aber Gladbeck wusste offenbar, um was es nun noch ging: Die Gäste mussten mit vier Toren Vorsprung vorn liegen, um den direkten Vergleich mit Spenge aus Hin- und Rückspiel gewonnen zu haben. Sie gewannen mit vier Toren Unterschied - in der Mannschaft des TuS dagegen war wohl gar nicht gemerkt worden, dass zumindest ein Minimalziel noch hätte erreicht werden können. Und nun ist der Titel in ganz, ganz weiter Ferne.

"Wenn es so weiter geht wie heute, dann kommen wir für den Titel nicht in Frage", sagte Co-Trainer Sebastian Cuhlmann, "wir müssen nicht mehr auf die Tabelle gucken, sondern nur noch auf uns selbst!".