Insolvenz: Trainer und Spieler des FC Gütersloh sind bestürzt

Gütersloh. Entgegen seiner Ankündigung am Dienstag hat Andre Niermann am Mittwoch die von ihm öffentlich eingestandene Zahlungsunfähigkeit des FC Gütersloh noch nicht beim Amtsgericht angezeigt. &bdquo;Bis 12 Uhr ist bei uns keine derartige Erklärung eingegangen", bestätigte Sprecher Jan-Christoph Mayer, der Sprecher des Amtsgerichtes Bielefeld. Der Vorsitzende des FC Gütersloh sei aber weiter fest entschlossen, in die Insolvenz zu gehen, hieß es am Dienstag aus Vereinskreisen. Er hätte nur noch mehr Zeit gebraucht, um sich mit seinem Anwalt zu beraten und Unterlagen zusammenzutragen. Dafür spricht, dass Niermann am Dienstagabend eine letzte Möglichkeit verstreichen ließ, um sich mit Philipp Frahmke zu einigen. Der ehemalige Marketingbeauftragte des FC Gütersloh hatte mit dem Mahnbescheid auf einen Pfändungsbeschluss über 15.000 Euro und der dadurch fälligen Sperrung des FCG-Kontos die aktuelle Finanzkrise des nach Niermanns Angaben mit &bdquo;50.000 bis 60.000 Euro" verschuldeten Vereins zugespitzt. Und das sei schade, ließ die Frahmke-Seite verlauten, denn mit einer sofortigen Zahlung von 3.000 Euro hätte Niermann das Konto noch am Dienstag freibekommen. Im Übrigen wehren sich Frahmke und sein Anwalt gegen den Eindruck, sie würden den FC Gütersloh in die Insolvenz treiben. Das könne ja schon wegen der vielen anderen Forderungen nicht sein. Bestürzt reagierte Fatmir Vata (&bdquo;Ich habe erst aus der Neuen Westfälischen erfahren, wie schlimm es um den Verein steht") auf die Absicht, ein Insolvenzverfahren einzuleiten. &bdquo;Ich hoffe, es gibt in Gütersloh noch Menschen, die meiner Mannschaft helfen", sagte der FCG-Trainer. Aktuell seien ihm aber die Hände gebunden. &bdquo;Wir Trainer und Spieler können nur abwarten, wie es weitergeht. Wir werden uns am 6. Januar zum Training treffen und schauen, was los ist", sagte Vata, &bdquo;Ich hoffe, wir können die Saison irgendwie zu Ende spielen." Die Hoffnung, dass es beim FCG weitergeht, hat auch Hermann Korfmacher noch nicht aufgegeben. Der in Gütersloh lebende Vorsitzende des Westdeutschen Fußball-Verbandes hat im Hintergrund der FCG-Krise eine Gruppe einflussreicher Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung zusammengebracht, die dem Verein und dem höherklassigen Fußball in Gütersloh helfen könnten. &bdquo;Natürlich kommt die jüngste Entwicklung für mich nicht ganz überraschend, aber ich hatte gehofft, der Herr Niermann, der sich so für diesen Verein eingesetzt hat, würde bis zu unserem ersten Treffen durchhalten." Geplant sei diese Zusammenkunft Anfang Januar. &bdquo;Geht es nach mir, verfolgen wir unser Ziel weiter", erklärte der erfahrene Funktionär, &bdquo;denn eine Insolvenz kann auch eine Chance sein." Auch wenn er &bdquo;nur aus der Zeitung Informationen" habe, kommt für Lars Beuckmann die Absicht Niermanns, &bdquo;nicht ganz plötzlich". Denn auch wenn der FCG keine teure Mannschaft habe, brauche man in der Fußball-Oberliga halt genügend Sponsoren und Geld. &bdquo;Es ist ja bekannt, das aus dem Oktober noch einige Zahlungen an die Spieler ausstehen, aus dem November sowieso und dann kommt der Dezember und dann der Januar. Man muss das alles doch nur einmal zusammenrechnen", stellte der langjährige Spieler des FCG fest. Gleichwohl hoffe er, dass der Spielbetrieb irgendwie weitergehe. &bdquo;Aber machen können wir Spieler jetzt doch gar nichts. Wir können nur warten, bis wir offiziell informiert werden, ob und wie es weitergeht."

Meistgelesen