Bielefeld

Handball: Oberliga-Torjäger Arne Kröger wechselt zur TSG A-H Bielefeld

TuS-97-Frauen beklagen drei Kreuzbandrisse

26.04.2017 | 12.06.2017, 18:06

Bielefeld. Bei der TSG A-H Bielefeld haben mit dem Amtsantritt des neue Geschäftsführers Christian Sprdlik die erwarteten - und auch bitter notwendigen - Aktivitäten auf dem Transfermarkt begonnen. Als ersten externen Neuzugang meldet der heimische Handball-Oberligist jetzt Arne Kröger, der vom Klassenkollegen VfL Mennighüffen kommt und mit 169 Treffern aus 23 Spielen aktuell die Torjägerliste der Liga anführt. Mit Lukas Schulz hat die TSG allerdings auch einen weiteren hochkarätigen Abgang zu verzeichnen.

"So einen Klassemann nach Bielefeld zu lotsen, schafft man wirklich nicht alle Tage", gerät TSG-Teammanager Matthias Geukes bei der Personalie Kröger regelrecht ins Schwärmen. 6,9 Feldtore werfe der neue Halblinke pro Spiel, hat Geukes ausgerechnet - ein Mann wie eine Lebensversicherung! Und die hohe Trefferquote ist bei dem 25-jährigen Rückraum-Shooter, der sich für zwei Jahre an die TSG gebunden hat, offenbar keine Eintagsfliege, war er doch schon im Vorjahr beim Aufstieg des VfL Mennighüffen die Nummer eins der Verbandsliga-Toschützenliste. Der umworbene Rechtshänder hatte im Übrigen auch andere Angebote vorliegen, entschied sich aber laut Geukes für die TSG, da ihm das Projekt der Neuausrichtung des Vereins zusagte.

»So einen Klassemann zu holen, schafft man nicht alle Tage«

Der Lehramtsstudent ist voller Vorfreude auf seine neue Aufgabe: "Die Vision, in der Handballstadt Bielefeld und der Region OWL Spitzenhandball anzubieten, und das klare Konzept, wie dieses Ziel erreicht werden soll, haben mich überzeugt. Mit dem Wechsel in ein absolutes Spitzenteam der Oberliga Westfalen kann ich außerdem meine eigene sportliche Entwicklung vorantreiben", erklärt Kröger. Trainer Michael Boy freut sich naturgemäß auf die Zusammenarbeit mit Kröger in der kommenden Spielzeit: "Mit ihm kommt enorme Qualität in unseren Rückraum. Auch menschlich passt Arne sehr gut in unser Team."

Leider wird Kröger nicht mehr an der Seite von Spielmacher Lukas Schulz auflaufen können, der aus beruflichen Gründen ins Rheinland zieht und sich dem Drittligisten Leichlinger TV anschließt. "In diesem Fall geht der Job eindeutig vor, eine so gute Perspektive, wie sie sich für Lukas auftut, konnten wir ihm nicht bieten", erklärt Geukes, der noch einmal betont, "dass beide Seiten in dieser Sache immer mit offenen Karten gespielt haben". Insofern sei der Verein gut vorbereitet und werde in Kürze "zumindest gleichwertigen Ersatz" präsentieren können. "Wir sind in wirklich guten Gesprächen - und das nicht nur mit einem spielstarken Mittelmann", macht Geukes der TSG-Fangemeinde im Hinblick auf weitere Transfers schon mal den Mund wässrig. Offenbar schon in den nächsten Tagen sollen weitere Neuverpflichtungen bekannt gegeben werden.

Mit einer Kaderplanung der ganz anderen Art müssen sich in diesen Tagen die Verantwortlichen von Frauen-Oberligist TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck beschäftigen. Nach dem Ausfall von Sarah Kehde, die sich im Spiel gegen Everswinkel einen Kreuzbandriss zugezogen hatte, muss die Mannschaft jetzt zwei weitere Hiobsbotschaften verkraften: Die Knieverletzungen, mit denen sich Sarah Kressmann und Lea Borutta zuletzt abgemeldet hatten, stellten sich nach genaueren Untersuchungen ebenfalls als Kreuzbandrisse heraus - für beide Spielerinnen ist es nicht die erste Ruptur dieser Art. Bei einer kolportierten Ausfallzeit von mindestens sechs Monaten würde das Trio die ersten Saisonspiele definitiv verpassen.

Zudem überlegen Maike Hüttemann und Ninja Materna-Spreen, nach dieser Spielzeit eine Handballpause einzulegen, die gerade erst verpflichtete Torhüterin Sarah Rehpol liebäugelt mit einem Studium in Köln, und Isabelle Schabus zieht es nach Oerlinghausen, so dass dem TuS 97 ein gewaltiger personeller Umbruch droht.

Eine Nachricht aus der Region könnte sich ebenfalls negativ auf den aktuellen Abstiegskampf der Jöllenbeckerinnen auswirken: Der langjährige Drittligist Bad Salzuflen wird an einer möglichen Relegation der Drittletzten nicht teilnehmen und plant einen Neustart in der Oberliga, was drei Absteiger aus der Oberliga wahrscheinlicher macht.

Auch Landesligist TuS Brake ist auf dem Transfermarkt aktiv geworden: Niklas Schulze wechselt vom Verbandsligisten HSG Gütersloh an den Bohnenkamp und plant nach langer Ausfallzeit einen Neustart. Julian Schüpping, auch von den Brakern umworbener Linkshänder der HSG EGB Bielefeld, hat sich dagegen entschieden, sich dem Verbandsligisten Harsewinkel anzuschließen.