Bielefeld

Häufung der Fehler bricht den Bulldogs zum wiederholten Mal das Genick

Football: Das Gewinnen wird dem jeweiligen Gegner in dieser Saison viel zu leicht gemacht

Ernste Miene: Auch dem neuen Coach Christian Gawlik taten die zahlreichen Fehler seiner Mannschaft weh. | © Andreas Zobe

Hans-Joachim Kaspers
21.06.2016 | 21.06.2016, 07:00

Bielefeld. Nicht nur dem Präsidenten Ulrich Kossiek wird beim Blick auf das Restprogramm der Bielefeld Bulldogs "angst und bange". Auch jeder andere, der es mit den heimischen Footballern hält, bekommt angesichts von Abstiegsplatz sieben und nur noch sechs Spielen gegen Spitzenreiter Paderborn (gleich zweimal), Aufstiegsanwärter Lübeck, die bärenstarken Kölner sowie gegen Bonn und Essen ziemliche Beklemmungen. Zum zweiten Mal in Folge droht in der Endabrechnung ein Rang, der nicht zum Klassenerhalt reicht. Und sich darauf zu verlassen, vom Verband erneut am "grünen Tisch" in der GFL 2 eingeteilt zu werden, hieße fahrlässig mit dem Feuer zu spielen.

Beim 34:56 gegen die Potsdam Royals wurde erneut deutlich, dass es den Bulldogs in dieser Saison einfach nicht gelingen will, ordentliche bis gute Phasen einmal über einen genügend langen Zeitraum zu zeigen, um das Feld als Sieger verlassen zu können. So erholte sich das Team zwar tatsächlich von der fürchterlichen 0:21-Ohrfeige zu Spielbeginn, war aber letztlich erneut nicht konstant genug, um die Ansätze einer Aufholjagd in genügend Punkte für ein besseres Ergebnis umzusetzen.

So war es absolut ärgerlich, dass die Defense kurz vor der Pause dreimal prächtig an der 3-Yard-Linie verteidigte, dann aber einem Trick von Royals-Quarterback Zachary Shaw aufsaß und noch das 14:28 kassierte. Unmittelbar nach Wiederanpfiff zur zweiten Halbzeit, für die sich die Bulldogs noch einmal viel vorgenommen hatten, unterlief Olli Nsingui dann ein überflüssiger Fumble, aus dem das 14:35 resultierte. Indem sie den dritten dicken Fauxpas der Bulldogs, das Spalier-Laufen bei einem Kick-return-Touchdown unmittelbar nach dem Anschluss zum 21:35, gnadenlos ausnutzten, zogen die Royals den Bielefeldern endgültig den Zahn. Fazit: Das Gewinnen wird dem jeweiligen Gegner einfach viel zu leicht gemacht. Die genannten Fehler dürfen zwar passieren, in ihrer Häufung brechen sie den Bulldogs aber in unschöner Regelmäßigkeit das Genick.

"Wir müssen jetzt versuchen, diese Niederlage auszublenden und das Momentum, das nach dem Sieg in Ritterhude zu spüren war, in die nächste Partie in Bonn zu transportieren", formulierte Sportdirektor Heiko Schreiber das Ziel für die nächsten 14 Tage. Das hört sich schon leicht nach Durchhalteparolen an.