Bayern-Partie erst möglich gemacht

FUSSBALL: Kultspieler Bernd Schulenkorf beim Bünder SV verabschiedet

06.07.2011 | 06.07.2011, 00:00
Für sein Abschiedsspiel mit der Ü-50-Altliga zog Bernd Schulenkorf noch einmal das Trikot des Bünder SV an. Die Knie zwingen ihn nun zum Aufhören. - © FOTO: SEBASTIAN REUTER
Für sein Abschiedsspiel mit der Ü-50-Altliga zog Bernd Schulenkorf noch einmal das Trikot des Bünder SV an. Die Knie zwingen ihn nun zum Aufhören. | © FOTO: SEBASTIAN REUTER

Bünde. Zum Abschluss durfte Bernd Schulenkorf noch einmal jubeln. In seinem letzten Spiel für die Altligamannschaft des Bünder SV zog der ehemalige Stürmer der in den 70er Jahren erfolgreichen Drittliga-Mannschaft des BSV in den Strafraum, tunnelte den gegnerischen Torhüter und ballte ein letztes Mal die Faust. Nach der Partie hängte der 66-Jährige seine Fußballschuhe endgültig an den Nagel.


Bayern München, VfL Bochum und der 1. FC Köln - Bernd Schulenkorf hat gegen sie gespielt, gekämpft und gestürmt. Von der Bezirksliga stieg er mit dem BSV bis in die Oberliga, die damals höchste Amateurliga im Fußball auf. "Wir haben da eine wirklich tolle Zeit gehabt", sagt Schulenkorf. Er erinnert sich gerne an die engen Spiele in der Liga, ein knappes 3:4 im Freundschaftsspiel gegen Köln und legendäre Begegnungen im DFB-Pokal zurück. Seinen größten Coup landete der Mittelstürmer 1978 in der ersten Runde des DFB-Pokals in der Partie gegen den VfR Pforzheim. Mit seinem Treffer zum 2:1 in letzter Minute öffnete Schulenkorf das Tor zur zweiten Hauptrunde und dem größten Spiel in der Vereinsgeschichte des Bünder SV. Vor über 20.000 Zuschauern spielten die Elsestädter im Herforder Jahnstadion gegen den FC Bayern München und verloren nach großem Kampf mit 0:3. "In dieser Zeit gab es zwischendurch auch schon mal Anfragen von einigen Profiklubs", sagt Schulenkorf, der dem BSV jedoch immer

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Nun Ehrenmitglied

Die Altliga-Abteilung des BSV, vertreten durch den 2. Vorsitzenden Reinhard Hartung und Geschäftsführer Ludwig Sieker, ernannte "Stippi", wie Bernd Schulenkorf von seinen Freunden genannt wird, zum Altliga-Ehrenmitglied.

Die Beigabe, ein dicker Zimmermannsnagel, soll künftig die Schuhe tragen, die früher unzählige Tore erzielten.

treu geblieben ist. "Freundschaft war mir immer wichtiger als die schnelle Mark", sagt er, gibt aber zu, dass man als Spieler auch in Bünde damals ganz gut verdienen konnte. Bis zu fünfmal in der Woche wurde trainiert, die Samstage häufig im Mannschaftsbus auf der Autobahn zu den Auswärtsfahrten im Ruhrgebiet verbracht. "Wir mussten viel Zeit miteinander verbringen. Aber das hat uns zusammen geschweißt", sagt Schulenkorf.

Und auch nach dem offiziellen Karriereende konnte der Stürmer häufig mit den Altherren des BSV jubeln. Neben unzähligen Stadtmeistertiteln sticht vor allem der Gewinn der westdeutschen Meisterschaft 1996 heraus. "Die Qualität ist halt geblieben", kommentiert Schulenkorf mit einem Augenzwinkern. Bis zum Schluss hat er mit vielen seiner damaligen Drittliga-Kameraden ein Team gebildet. "Der eine oder andere hat zwar mal gewechselt, oder musste die Schuhe an den Nagel hängen. Aber der Großteil von früher spielt immer noch zusammen."

Für Bernd Schulenkorf ist mit 66 Jahren nun allerdings endgültig Schluss. "Ich würde gerne weiterspielen, aber die Knie machen nicht mehr mit", sagt er. Mit einer Ehrenurkunde und einem Präsentkorb ausgestattet wurde der Stürmer, den seine Mannschaftskameraden als "warmherzig und überaus ehrgeizig" bezeichnen, in den fußballerischen Ruhestand verabschiedet. Von nun an wird sich Bernd Schulenkorf nur noch am Spielfeldrand über die Tore des BSV freuen.