Teil einer großen Familie

NW-PRESSE-POKAL: Wie der FC Bayern München Trompeter Manfred Rögelein unterstützt

Manfred Rögelein bläst in das Mikrofon, dass Werner Hansch hält. | © FOTO: DANIEL HOLTMEIER

10.01.2011 | 10.01.2011, 00:00

Bad Oeynhausen. Wenn Uli Hoeneß sagt, der FC Bayern München sei eine große Familie, dann sind das nicht nur leere Worte. Der langjährige Manager und aktuelle Präsident des deutschen Rekordmeisters füllt diese Worte auch mit Inhalt. Das hat Manfred Rögelein am eigenen Leib erfahren.

Der 51-Jährige besucht seit 1987 regelmäßig die Heimspiele des FC Bayern in Meisterschaft, Pokal und Champions League, und sorgt mit seiner Trompete für Stimmung in der Südkurve. Bis zum 18. November 2010 war das der Fall. An diesem Tag bekam Manfred Rögelein ein neues Hüftgelenk eingesetzt und Uli Hoeneß bewies, dass der FC Bayern wirklich eine große Familie ist. Hoeneß vermittelte Rögelein eine Reha am Tegernsee.

"Zuerst wollte der Verein sogar die kompletten Kosten für die Reha übernehmen, das war aber aus rechtlichen Gründen nicht machbar", erzählt Rögelein. Hoeneß und der Fanbeauftragte Raimond Aumann sorgten jedoch dafür, dass Rögelein alle Rechnungen, die er während der Reha selber bezahlen muss, vom Verein übernommen werden. "Ich kann jede Rechnung bei Raimond Aumann einreichen und der kümmert sich darum, dass mir die Kosten erstattet werden", sagt Rögelein. Seine Dankbarkeit kann man förmlich spüren.

Denn es ist nicht das erste Mal, dass ihm der FC Bayern hilfreich zur Seite springt. Auch seine aktuelle Trompete im Wert von 2.500 Euro bezahlte ihm der Verein. Mittlerweile ist die jedoch nicht mehr voll funktionstüchtig und Rögeleins größter Wunsch ist eine neue Trompete in den Vereinsfarben des FCB. Auch seine Jahreskarte bekommt er regelmäßig vom Verein spendiert. "In meiner Anfangszeit als Trompeter kam Geschäftsführer Karl Hopfner zu mir und fragte mich, ob ich meine Karte selber bezahlt hätte", sagt Manfred Rögelein, der die Frage bejahte. "Daraufhin meinte er, ich sollte mit ihm hochgehen und mir das Geld wiederholen", erzählt Rögelein mit glänzenden Augen.

Als Angestellten des Vereins sieht er sich jedoch nicht. "Ich bin Teil der Fans und das werde ich auch immer bleiben. Die Südkurve ist mein Zuhause", so Rögelein. So manchen Titelgewinn hat er schon in München erlebt. Sein persönliches Highlight sei jedoch der Champions-League-Triumph gegen den FC Valencia in Mailand im Jahr 2001 gewesen. "Das war mit Abstand der schönste Moment, denn ich war auch schon 1999 gegen Manchester United im Stadion", sagt Rögelein. In der laufenden Saison glaubt er jedoch nicht mehr an die Meisterschaft.

"Es liegt an Borussia Dortmund. Ich glaube nicht, dass sie sich so einen großen Vorsprung noch nehmen lassen", ist Rögelein ehrlich. Dennoch wird er in der Rückrunde in der Allianz-Arena mit seiner Trompete zur Aufholjagd blasen. Wie lange er das noch machen will, weiß er ganz genau. "Solange ich noch pusten kann", sagt der jahrelang in Bad Oeynhausen beheimatete 51-Jährige. Und so lange wird er auch Teil einer großen Familie sein.