Ex-Profi stürmt für Rietberg

FUSSBALL: Eviparker soll im Kreisliga-Spitzenspiel gegen Isselhorst treffen

Mit bisher fünf Saisontreffern untermauert Anthony Eviparker sein Ziel, Torschützenkönig zu werden. | © FOTO: H. MARTINSCHLEDDE

28.09.2012 | 28.09.2012, 00:00

Rietberg. Wenn am Sonntag in Rietberg das Spitzenspiel der Fußball-Kreisliga A zwischen dem Tabellendritten TuS Viktoria und Primus FC Isselhorst angepfiffen wird, richten sich viele Augen auf Omoefe Anthony Eviparker. Schließlich hat der 26-jährige, neu zu den Rietbergern gestoßene Nigerianer, vor Saisonbeginn auf der Vereins-Homepage ehrgeizige Saisonziele formulieren lassen: "Aufstieg und Torschützenkönig."

In den ersten sechs Spielen erzielte der Stürmer fünf Tore. "Es hätten auch zwanzig sein können", verweist der Sportliche Leiter "Wolla" Grübel auf eine gewisse Spaß- und Risikomentalität bei der Chancenverwertung. Er war es, der Eviparker nach Rietberg holte. Zuvor für Balzan Youth als Profi in der maltesischen Premier League aktiv, war der Fußballer im Herbst 2011 nach Gütersloh gekommen. Grübel war zu der Zeit noch Sportkoordinator beim FC Gütersloh, ließ ihn mittrainieren. Eine Verpflichtung kam aber nicht zustande, weil nach mehrmonatiger Pause die Fitness fehlte. "Die Luft reicht nur für acht Minuten", stellte Grübel seinerzeit im Training fest.

Für Viktoria Rietberg ist der mit einer Gütersloherin verheiratete und hier mit Frau und Kind lebende Eviparker eine echte Verstärkung. "Er ist ein lustiger Typ, der von der Mannschaft sofort gut aufgenommen wurde und in jeder Einheit Vollgas gibt", beschreibt Trainer Ralf Brake seinen 1,84 Meter großen, kopfballstarken Schützling. Noch verständigt sich der Rechtsfuß, der mit Maccabi Herzilya und Maccabi Beer Sheva auch zwei israelische Zweitligaklubs in seiner Vita vorweist, weitgehend auf englisch. Spätestens mit Abschluss seines Deutschkurses im Dezember soll sich das ändern. Dann kann der Verein seinem Spieler auch bei der Suche nach einer Arbeitsstelle behilflich sein.

Zum Kreisliga-Hit am Sonntag erwartet die Viktoria gut 250 Zuschauer. Mit einem Sieg könnte das Brake-Team nach Punkten mit dem Tabellenführer gleichziehen. Die personellen Voraussetzungen sind günstig, weil dem Coach mit Alexander Schwaab nach überstandenem Muskelfaserriss eine Alternative zur Verfügung steht.

Der FC Isselhorst fährt allerdings mit breiter Brust und voller Optimismus nach Rietberg. Aus sechs Spielen holten die Jungs von Helmut Jonscher mit fünf Siegen und einem Unentschieden 16 Punkte bei einem imponierenden Torverhältnis von 22:4. Bis auf Torjäger Benny Müller (Reha nach Meniskus-Operation) sind alle Spieler fit. Jonscher will unbedingt etwas Zählbares aus Rietberg mitnehmen: "Dann können wir unsere gute Position weiter festigen."