Bielefeld. Die Umwandlung von Krediten in Stadionanteile und die damit verbundene Verringerung der Schuldenlast bei Arminia geht in die entscheidende Phase. Noch bis Ende des Monats sollen die ersten privaten Gläubiger ihre Darlehen in Anteile an der neuen Stadiongesellschaft (ALM KG) umgewandelt haben. Entsprechende Zusagen lägen Arminia vor, erklärten DSC-Präsident Dr. Jörg Zillies und Schatzmeister Professor Hermann J. Richter im Gespräch mit der Neuen Westfälischen. Die beiden sind optimistisch, dass danach weitere Gläubiger folgen.
"Die Vorbereitungarbeit für die Umwandlungen waren ein hochkomplexer Prozess", begründete Richter die Tatsache, dass die ersten Umwandlungen immer noch nicht abgeschlossen sind. Vor allem steuerliche Folgen hätten sorgfältig abgewogen werden müssen. Zillies bleibt bei dem Ziel, den Schuldenberg von Arminia (mindestens 27 Millionen Euro) durch die Umwandlung von Darlehen in Anteile an der ALM KG um gute zehn Millionen Euro zu senken. "Ob dies gleich in einem ersten Zugriff gelingt, müssen wir abwarten", fügt – etwas vorsichtiger – Schatzmeister Richter hinzu. Wie hoch die Darlehen privater Geldgeber sind und welcher Sponsor wie viel Kredite gegeben hat, darüber wollten Zillies und Richter keine Angaben machen.
Erst wenn die privaten Geldgeber ihre Darlehen in Anteile umgewandelt haben, will Arminia auf die Stadt zugehen, um mit ihr über eine Beteiligung an der Stadiongesellschaft zu sprechen. Nach früheren Angaben aus dem Rathaus betragen die Schulden Arminias bei der Stadt und ihren Töchter (unter anderem Stadtwerke) insgesamt rund vier Millionen Euro.
In die Stadiongesellschaft hat der DSC Arminia seine Liegenschaften gegeben, also die Schüco-Arena an der Melanchthonstraße (der Vertrag mit Schüco über die Namensgebung des Stadions läuft übrigens noch bis zum Ende der Saison 2013/14) und das Trainingszentrum an der Friedrich-Hagemann-Straße. Zwei Wohnhäuser an der Melanchthonstraße, die früher einmal Arminia gehörten, sind inzwischen verkauft worden.
Wie Schatzmeister Richter erläuterte, sind die Liegenschaften gemäß eines Wertgutachtens insgesamt 25 Millionen Euro wert.
Bislang erledigt Arminia-Prokurist Gerd Harhausen die Aufgaben eines Geschäftsführers der ALM KG neben seiner normalen Arbeit. Präsident Zillies betonte, dass mittelfristig ein hauptamtlich tätiger Geschäftsführer die Leitung der ALM KG übernehmen müsse. "Dieses komplizierte Geschäft kann auf Dauer niemand nebenher erledigen", sagte der Arminia-Chef.