Bielefeld. Fabian Klos ist angekommen. Bei Arminia. In der 3. Liga. In Bielefeld. Wenn jemand sich in einer neuen Umgebung akklimatisiert, wenn er Fuß gefasst hat, wenn er sich wohl fühlt und sich auch Erfolg einstellt, wird das Bild des "Ankommens" gern benutzt. Und es passt bei Fabian Klos. "Auf jeden Fall", findet auch der Ex-Wolfsburger selbst, der am Samstag, 14 Uhr, mit Arminia in der Schüco-Arena gegen Regensburg antritt.
Acht Tore und vier Vorlagen belegen seine Qualität als Stürmer. Nicht zuletzt deshalb wurde er zum Drittligaspieler der Monate Dezember und Januar gekürt. Zu Beginn der Saison wäre der 24-Jährige für diese Auszeichnung kaum nominiert worden. Der Knoten platzte erst als Stefan Krämer das Kommando übernahm. "Es lässt sich nicht verbergen, dass es zwischen meiner Entwicklung in Bielefeld und dem Trainerwechsel eine Parallele gibt", sagt Klos. Alle acht Tore erzielte er unter dem von-Ahlen-Nachfolger. "Ich merke bei Stefan, dass er mir Vertrauen schenkt. Das hat mich gestärkt. So gehe ich mit weniger Druck ins Spiel, wenn ich weiß, dass der Trainer auf mich setzt."
Modernes Stürmerspiel
Samir Arabi sieht noch andere Gründe für die positive Entwicklung. "Fabian wirkt fitter als zu Beginn und hat sich mittlerweile auch an die Liga gewöhnt", sagt Arminias sportlicher Leiter. Klos setzt derzeit um, was er bei Wolfsburgs Trainer Lorenz-Günther Köstner gelernt hat und was auch Stefan Krämer von ihm erwartet. Anstatt den Alleinunterhalter in der Spitze zu geben, läuft er viel und arbeitet defensiv mit – modernes Stürmerspiel eben.- Die voraussichtliche Aufstellung: Ortega - Riemer, Hübener, Burmeister, Schuler - Jerat, Schütz - Rahn, Rzatkowski, Heithölter - Klos.
- Stürmer Thiemo-Jerome Kialka (vorher FC Köln) verstärkt seit Wiederbeginn die Regensburger, die 2012 noch keinen Punkt holten.
Dabei dachte Klos als 19-jähriger Bezirksliga-Angreifer in seinem Heimatort Meinsen schon, "dass der Zug nach oben abgefahren ist". Dann kam das Angebot aus Gifhorn. "Klose", oder "Miro", wie er in Anlehnung an Deutschlands Nationalstürmer Miroslav Klose von seinen Teamgefährten gerufen wird, schlug in der Oberliga so gut ein, dass Wolfsburgs Co-Trainer Bernd Hollerbach 2009 auf ihn aufmerksam wurde.
Leistungsmäßig noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht
Nach kurzer Eingewöhnungszeit etablierte er sich auch in der vierten Liga – unter den Augen Samir Arabis. "Ich habe ihn mehrfach beobachtet. Er hat mich mit seinen Qualitäten überzeugt und passt auch als Typ zu uns", sagt Arabi und glaubt, "dass Klos leistungsmäßig noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht hat". In diesem Zusammenhang ist Arminias sportlicher Leiter froh, mit Klos 2011 einen Zweijahresvertrag abgeschlossen zu haben. "Klos hat bisher stets den Sprung in die nächst höhere Klasse geschafft", sagt Arabi. Sollte ein Zweitligist versuchen wollen, dem DSC-Stürmer bei weiteren Toren den nächsten Schritt auf der Karriereleiter anzubieten, dürfte sich das immerhin finanziell für Arminia lohnen.Klos versichert, dass er derzeit nicht über das Saisonende hinaus denke. Mit dem DSC will er in der Tabelle klettern. Wer dafür die Tore schieße, sei egal. "Wenn wir über 90 Minuten an die Leistungsgrenze gehen, können wir mit jedem in der Liga mithalten", behauptet Klos. Diesen Beweis wollen die Arminen nach drei missglückten Versuchen nun gegen Regensburg antreten. Auch ohne den verletzten Tobias Schweinsteiger sei der Jahn ein starker Gegner, meint Klos und glaubt, "dass die Tagesform entscheidet".