Von
Nicole Bentrup
04.04.2016 | 04.04.2016, 06:02
Bielefeld
Fußball-Bezirksliga: Der TuS Jöllenbeck gewinnt das Stadtderby gegen den SC Hicret 4:1
Bielefeld. "Mit dieser Leistung hat er uns unsere gesamte Saison kaputt gemacht", wütete Hicrets Coach Mehmet Ertunc auch noch Minuten nach dem Spiel. Gemeint war der Schiedsrichter, der sage und schreibe drei Platzverweise gegen den SC Hicret verteilt und auch Ertunc selbst des Innenraumes verwiesen hatte. "Wie kann man denn nur so eine Leistung bringen", grantelte Ertunc weiter. Und auch Sohnemann Tanju Ertunc konnte sich kaum beruhigen. "Wir als Spieler diskutieren natürlich, aber der Schiedsrichter ist doch dazu da, Ruhe in ein Spiel zu bringen. Das macht er aber nicht, stattdessen drückt er uns noch blöde Kommentare rein", sagte Ertunc Junior.
Jöllenbecks Trainer Tobias Demmer betrachtete das ganze Geschehen etwas nüchterner: "Ich fand den Schiedsrichter okay. Am Ende dezimiert sich Hicret doch selbst."
Viel Fußball bot sich im Jöllenbecker Naturstadion tatsächlich nicht. Der heimische TuS ging nach sechs Minuten durch einen platzierten und von Olé Schürmann gut vorbereiteten, Schuss Collja Castillos in Führung. Dennis Ayfon im Tor von Hicret streckte sich zwar noch, doch der Schuss kam einfach zu platziert. Im direkten Anschluss dann der erste große Aufreger. Ilhan Aslan ging aufs Jöllenbecker Tor zu, und kam dann im Strafraum zu Fall. Vorhergegangen war wohl eine kleine Berührung eines "Jürmkers", die Aslan den Schuh auszog. Die Pfeife des Unparteiischen blieb stumm, was Aslan dazu brachte, dem Schiri seinen Schuh vor die Füße zu werfen. Die Folge: Rot in der siebten Minute. Dazu gesellte sich noch die Rote Karte für Ermiyas Amdemichael kurz vor der Pause (39.).
Coach Ertunc wurde zwischenzeitlich noch des Innenraumes verwiesen (37.) Der TuS nutzte die Überzahl jedoch nicht. "Wie wir damit umgehen, ist eine Katastrophe", so Demmer. Kurz nach dem Seitenwechsel kam Hicret in doppelter Unterzahl sogar zum Ausgleich durch Momo Diabang.
Der eingewechselte Marcel Krawczyk leitete die Wende für Jöllenbeck mit seinem Treffer zum 2:1 ein. Diesem ließ Tim Scholz mittels eines Lupfers das 3:1 folgen. Einen Angriff und ein vermeintliches Foul an Ilhami Karabas wertete der Schiedsrichter nicht als ein solches, was Karabas dazu brachte, zu meckern. Die gelbe Karte, die er daraufhin sah, machte den Routinier noch wütender, und seine Ansprache an den Spielleiter endete mit der Ampelkarte (70.). Krawczyk machte mit einem Gewaltschuss unter die Latte dann den Deckel zum 4:1-Endstand drauf.
"Teilweise waren wir einfach zu lethargisch. Wenn du so eine Überzahl clever spielst, gewinnst du normalerweise 8:1", sagte Demmer, der meinte, dass von Fußball insgesamt nicht viel zu sehen war.
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