Bielefeld (sch). Die Zeitschrift Ökotest hat in ihrer am Samstag erschienenen Ausgabe 75 Mineralwasser getestet - mit für die Region Ostwestfalen-Lippe überwiegend positiven Ergebnissen. Mit "sehr gut" abgeschnitten hat Steinsieker.
Bad Meinberger und Christinen bekommen ein "gut". "Carolinen" bildet einen Ausreißer. Das Mineralwasser aus dem Hause Wüllner hat als Angebot in der PET-Flasche mit "ausreichend" abgeschnitten, als Mineralwasser in der Glasflasche mit "befriedigend". Gleiches gilt für "Merkur", die zweite Marke aus dem Haus Wüllner.
Das Ergebnis bringt Unternehmenschefin Heike Wüllner mächtig auf die Palme. Denn zur Abwertung hat laut Ökotest ein erhöhter Anteil an Abbauprodukten von Pflanzenschutzmitteln gesorgt. "Das von Ökotest gemessene Ergebnis ist schlicht falsch", versichert Heike Wüllner. Nachdem Ökotest ihr vor Wochen die Testergebnisse mitgeteilt habe, habe sie zwei Labore - Fresenius und TZW Technologiezentrum Wasser in Karlsruhe - die gleiche Charge testen lassen, die an Ökotest gegangen sei.
"Die haben keine der von Ökotest beanstandeten Inhaltsprodukte gefunden", sagt die Carolinen-Chefin. Diese Ergebnisse habe sie ihrerseits Ökotest mitgeteilt, aber keine Reaktion erhalten. "Das ist Willkür", sagt sie, "dieses falsche Ergebnis ist eine Wettbewerbsverzerrung." Ökotest bleibt dagegen auch auf Nachfrage durch diese Zeitung bei der Bewertung, man habe die Carolinen-Probe nach dem Einwand von Heike Wüllner ein zweites Mal geprüft - mit demselbenErgebnis wie 
beim ersten Test. 
Für Rückstände von Pflanzenschutzmitteln gibt es einen vom Gesetzgeber empfohlenen Richtwert, der nicht 0,05 Mikrogramm pro Liter überschreiten darf. Für die Abbaustoffe der Pflanzenschutzmittel, die laut Ökotest nicht bedenklich sind für den menschlichen Organismus, hat Ökotest dennoch denselben Grenzwert angenommen. "Die untere Grenze eines Nachweises liegt heute bei 0,02 Mikrogramm, weniger geht gar nicht", sagt Heike Wüllner. Sie sei schon froh gewesen, in Deutschland zwei Labore zu finden, die diese Tests überhaupt anboten. "0,02 Mikrogramm, das ist wie ein Zentimeter zu 200.000 Kilometern."
Gelassen ist Wüllner dagegen angesichts des "mangelhaft", das ihr Wasser "Gaensefurther" aus Sachsen-Anhalt bekommen hat. "Wir haben Anfang Juni den Brunnen gewechselt. Das von Ökotest untersuchte Wasser ist nicht mehr auf dem Markt."
 
        