Osnabrück (dpa). Die von der geplanten Homann-Werksschließung in Dissen betroffenen Mitarbeiter könnten von Wachstumsplänen von Coppenrath & Wiese profitieren. Der Tiefkühltortenhersteller wolle in diesem und im nächsten Jahr 500 neue Stellen in Mettingen im Kreis Steinfurt (NRW) schaffen, sagte Personalleiterin Carolin Berg der Neuen Osnabrücker Zeitung.
„Homann und Coppenrath & Wiese sind Lebensmittelunternehmen in derselben Region. Dissen und Mettingen sind 40 Kilometer voneinander entfernt. Die Aufnahmebereitschaft bei uns ist groß", sagte Berg. Sie wolle Kontakt zum Homann-Betriebsrat aufnehmen. Coppenrath & Wiese gehört mittlerweile zur Oetker-Gruppe.
In Dissen und Bad Essen sollen die Werke des Feinkostherstellers Homann mit 1.200 Arbeitsplätzen bis 2020 geschlossen werden, weil die Konzernmutter Theo Müller die Produktion in Leppersdorf in Sachsen konzentrieren will. Nach Einschätzung des Homann-Betriebsrats in Dissen dürfte es für die Hälfte der 1.200 Mitarbeiter schwierig werden, in der Region einen neuen Arbeitsplatz zu bekommen.
Der niedersächsische Wirtschafts- und Arbeitsminister Olaf Lies sagte, er freue sich über das Angebot. Die Nachricht zeige die Bedeutung von Fachkräften: „Dies müsste auch Homann klar sein. Ausgebildetes Personal und Fachkräfte sind begehrt, man findet sie so einfach woanders nicht. Unser Ziel ist es, Herrn Müller und Herrn Kamps davon zu überzeugen. Wir wollen Homann in Dissen halten", sagte der SPD-Politiker. Derzeit werde ein Gesprächstermin zwischen Lies und dem Müller-Aufsichtsratsvorsitzenden Heiner Kamps abgestimmt.