Bielefeld

Einwände zurückgewiesen: Haftantritt von Thomas Middelhoff rückt näher

Anwälte hatten mit Autoimmunerkrankung des Ex-Managers argumentiert

Ex-Manager: Thomas Middelhoff an seinem ersten Arbeitstag als Hilfskraft in den Von Bodelschwingschen Stiftungen in Bielefeld. | © dpa

04.05.2016 | 04.05.2016, 18:05

Bielefeld/Düsseldorf (dpa). Der Haftantritt des wegen Untreue und Steuerhinterziehung rechtskräftig zu drei Jahren Gefängnis verurteilten früheren Top-Managers Thomas Middelhoff rückt näher. Die Einwendungen des 62-jährigen ehemaligen Chefs des Karstadt-Mutterkonzerns Arcandor gegen die Ladung zum Haftantritt seien von der Staatsanwaltschaft Bochum zurückgewiesen worden, sagte eine Sprecherin der Justizbehörde. Von Middelhoffs Anwälten war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Hintergrund der Einwände war eine Autoimmunerkrankung des Managers. Die Verteidiger zweifelten deshalb an der Haftfähigkeit Middelhoffs. Nach früheren Angaben seiner Rechtsanwälte hatte sich der Manager die Erkrankung während seiner fünfmonatigen Untersuchungshaft nach der Verurteilung durch das Essener Landgericht im November 2014 zugezogen. Der Bundesgerichtshof hatte das Urteil gegen Middelhoff im Februar bestätigt.

Erst am Montag hatte Middelhoff eine Stelle als Hilfskraft in einer Behindertenwerkstatt in Bielefeld angetreten. „Ein solches Anstellungsverhältnis würde ihm unter Umständen den Haftvollzug als Freigänger ermöglichen", erklärte die Stiftung.