Gesundheit

Schon wenig Alkohol in der Schwangerschaft könnte Gesicht des Babys verändern

Forscher präsentieren Ergebnisse einer neuen Studie

Eine neue Studie zeigt: Schon kleine Mengen Alkohol während der Schwangerschaft können Auswirkungen auf da Kind haben.  | © picture alliance / maxppp

Angela Wiese
06.06.2017 | 06.06.2017, 21:37

Bielefeld. Viele Frauen verzichten ohnehin während der Schwangerschaft auf Alkohol. Nun zeigt eine neue Studie: Schon wenig Alkohol während der Schwangerschaft kann die Entwicklung des Kindes beeinflussen.  Das berichtet das Fachmagazin New Scientist auf seiner Internetseite. Demnach könnten bereits kleine Mengen Alkohol das Gesicht des Kindes verändern, auch die Form der Augen, Nase und Lippen.

Für die Studie untersuchten die Wissenschaftler vom Murdoch Children's Research Institute im australischen Melbourne 1.570 Frauen während der Schwangerschaft und Geburt. 27 Prozent dieser Frauen hatten nach eigenen Angaben auch während ihrer Schwangerschaft etwas Alkohol getrunken.

3D-Aufnahmen der Gesichter

Die Forscher fotografierten mit speziellen Kameras 415 Gesichter von Babys im Alter von einem Jahr mit speziellen Kameras und verglichen schließlich die 3D-Aufnahmen miteinander. Es zeigten sich kleine Unterschiede in den Gesichtern der Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft Alkohol getrunken hatten. Dazu zählten zum Beispiel etwas kürzere, leicht nach oben gerichtete Nasen.

Die Veränderungen in den Gesichtern der Babys, von denen unklar ist, ob sie dauerhaft bleiben,  waren nur mit mit Hilfe eine speziellen Technik und nicht mit dem bloßen Auge erkennbar. Aber: "Die Ergebnisse zeigen uns, dass es einen Effekt gibt, wenn auch einen sehr subtilen", sagte Jane Halliday, Leiterin der Studie, dem New Scientist.

Empfehlung: Kompletter Verzicht

Als geringe Alkoholmengen definieren die australischen Forscher, wenn schwangere Frauen höchstens zwei alkoholische Getränke bei einer Gelegenheit und niemals mehr als sieben Getränke in der Woche zu sich nahmen.

Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) gibt es "keine Grenze, unterhalb welcher Alkoholkonsum während der Schwangerschaft als bedenkenlos gelten kann." Schwangere sollten deshalb komplett auf Alkohol verzichten, rät die BzGA. Auch in der Stillzeit gelte strenge Abstinenz. Das Kind nehme den Alkohol sonst über die Muttermilch zu sich.

Mütter, die während der Schwangerschaft Alkohol trinken, gefährden laut BzGA die Gesundheit ihres Kindes.  Die schwerste Form der Schädigung wird "Fetales Alkoholsyndrom" genannt. Typische Anzeichen sind ein geringes Geburtsgewicht, körperliche Missbildungen, Verhaltensstörungen und geistige Defizite wie zum Beispiel Konzentrationsschwäche.