Schon wieder: Paderborner Passagiere fliegen acht Stunden später - aber ohne Koffer

Büren. Es ist keine gute Woche für die Fluggesellschaft Small Planet Airlines. Erst am Dienstag sorgte eine defekte Maschine für eine Verzögerung von knapp 32 Stunden. Jetzt ist schon wieder eine Maschine erst acht Stunden nach dem angesetzten Termin vom Flughafen Paderborn-Lippstadt gestartet. Eigentlich wollten Passagiere am Mittwoch schon um 04.15 Uhr Richtung Mallorca aufbrechen. "Erst hieß es auf der Anzeigetafel, der Abflug verzögere sich um zwei Stunden", berichtet ein Flugpassagier, der anonym bleiben möchte. Danach hätten die Urlauber keine weiteren Informationen bekommen - zum Boarding sei allerdings auch nicht aufgerufen worden. "Es hieß immer nur: Verzögerung wegen Wartungsarbeiten", sagt der Passagier. Knapp sechs Stunden später hebt das Flugzeug schließlich ab. Fluggesellschaft bittet um Verständnis Der Grund für die erneute Verspätung liegt laut Jan Limbach, Sprecher von Small Planet Airlines, noch immer bei dem Ausfall der Maschine am vergangenen Montag. Beim Anrollen war ein Leck an dem Flieger entdeckt worden. Mit erheblicher Verspätung konnte den Passagieren erst am nächsten Tag ein Ersatzflieger zur Verfügung gestellt werden. Die defekte Maschine wurde repariert: "Es hat aber länger gedauert, die Maschine wieder einsatzbereit zu machen. Und wenn eine Maschine ausfällt oder sich die Wartung verzögert, dann schiebt sich automatisch alles nach hinten", sagt Limbach. Die ganze Situation sei sehr "unglücklich", aber Limbach bittet auch um Verständnis. "Wir müssen strenge Vorschriften bei der Reparatur einhalten. Die können wir nicht zugunsten der Gäste ignorieren." Seit Freitag würden aber alle Maschinen wieder pünktlich starten. Drohen der Airline jetzt Konsequenzen? Mit Konsequenzen seitens des Flughafens muss die Fluggesellschaft übrigens jetzt nicht rechnen. Stefan Hensel, Pressesprecher des Airports Paderborn-Lippstadt: &bdquo;Die Zusammenarbeit mit Small Planet Airlines jetzt in irgendeiner Art zu verändern wäre eine extreme Überreaktion." Reparatur- und Wartungsarbeiten an den Maschinen könnten immer mal vorkommen und sollten nicht überbewertet werden. &bdquo;Das ist immer ärgerlich, aber wird auch in Zukunft vorkommen. Da steckt niemand drin." Vor allem in den Ferien, wenn viele Menschen wegfliegen möchte, bedeute so ein Fall extreme Verzögerungen. Stefan Hensel: &bdquo;Dann bekommt man nicht so leicht die nötigen Ersatzteile und erst recht nicht sofort ein passendes Ersatzflugzeug." Urlauber warten noch immer auf Koffer Für die Mallorca-Fluggäste blieb es allerdings nicht bei dem Ärger über die lange Warterei. Die Hälfte der Urlauber stand am Kofferband am Flughafen von Palma de Mallorca plötzlich ohne Gepäck dar. "Ich hab per Zufall von einem Mitarbeiter einer anderen Fluglinie erfahren, dass das Kofferband auch nicht weiter bestückt wird, weil gar nicht mehr Koffer und Gepäck mitgekommen seien", berichtet der Passagier aus Paderborn. Am Verlustschalter gaben die Urlauber dann ihre Daten an. Man versprach ihnen, dass ihr fehlendes Gepäck schnellstmöglich nachgeliefert werde. "Ich warte bis heute auf meine Sachen. Wenn man mit einer ganzen Familie samt Kindern unterwegs ist, dann ist das schon wirklich nervenaufreibend". Zweimal habe der Vater schon "das Nötigste" vor Ort gekauft. "Das ist noch kein Urlaub" Laut Jan Limbach habe es Probleme mit dem zulässigen Gewicht gegeben, sodass einige Gepäckstücke nicht mitgenommen werden konnten - sondern mit anderen Maschinen nachgeliefert werden müssen. "Das dann aber nicht alles auf einmal in einer anderen Maschine mitkommen kann, ist ja klar. Die Passagiere, die dort in dem Flieger sitze, haben ja auch wieder Gepäck." Am Freitag - zwei Tage nach Ankunft auf Mallorca - sollen die ersehnten Koffer endlich im Hotel bei den Reisenden aus Paderborn ankommen. "Dann kann der Urlaub endlich beginnen, bislang bin ich nämlich ehrlich gesagt noch nicht im Urlaub."

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