Nieheim

Essen statt schwitzen in ehemaliger Sauna

Nieheim investiert rund 100.000 Euro in neue Mensa / Viele Kinder nutzen Angebot der neuen Mittagsverpflegung

03.09.2014 | 03.09.2014, 05:20
Wie die Schüler haben auch Schulleiter Thomas Novian (v. l.), Dietmar Becker (Stadt Nieheim), Ejvis Tominaj (Catering) und Bürgermeister Rainer Vidal gestern in der neuen Nieheimer Mensa zu Mittag gegessen. Ihnen gefallen die hellen Räumlichkeiten der ehemaligen Saunalandschaft des Kombibades sehr gut. - © FOTO: MADITA PEINE
Wie die Schüler haben auch Schulleiter Thomas Novian (v. l.), Dietmar Becker (Stadt Nieheim), Ejvis Tominaj (Catering) und Bürgermeister Rainer Vidal gestern in der neuen Nieheimer Mensa zu Mittag gegessen. Ihnen gefallen die hellen Räumlichkeiten der ehemaligen Saunalandschaft des Kombibades sehr gut. | © FOTO: MADITA PEINE

Nieheim. Der Umbau ist geschafft: Die ehemalige Saunalandschaft im Nieheimer Kombibad ist innerhalb weniger Monate in eine Mensa umgewandelt worden. Rund 100.000 Euro hat die Stadt investiert, um den Schülern Nieheims eine warme Mittagsverpflegung zu ermöglichen. Für die abwechslungsreichen Speisen sorgt das Catering-Angebot der Familie Tominaj, die in Bad Driburg auch das Restaurant "Zum braunen Hirschen" betreibt.

"Der Betrieb der neuen Mensa ist reibungslos zum Schuljahresbeginn gestartet", freute sich Thomas Novian, Leiter der Nieheimer Peter-Hille-Realschule. "Die Schüler sind mit dem Essen sehr zufrieden". Bisher habe er keinerlei Klagen gehört. Auch gestern, als Bürgermeister Rainer Vidal, Kämmerer Dietmar Becker und Thomas Novian gemeinsam mit den Kindern in der Mensa aßen, herrschte bei allen beste Stimmung.

"Der Bedarf einer Verpflegung in den Mittagsstunden besteht schon lange", sagte Bürgermeister Vidal. Spätestens seit klar war, dass die örtliche Realschule ab diesem Schuljahr als Ganztagsschule geführt wird, wurde in Nieheim intensiv über einen Umbau der Sauna in eine Mensa nachgedacht. Obwohl einige Bürger die Schließung der Sauna für eine voreilige Entscheidung hielten, weil sie erst 2010 modernisiert worden war, beschloss der Rat der Stadt Nieheim die Umbaumaßnahmen mit großer Mehrheit. "Die Sauna hatte nur rund 650 Eintritte pro Jahr", erklärte Vidal, "lediglich 30 Personen haben die Einrichtung regelmäßig genutzt". Das waren zu wenig Gäste – die Sauna war defizitär.

Die Eigenleistung, die viele Bürger in die Modernisierung des Eltern-Kind-Saunabereiches investiert haben, sei nicht umsonst gewesen. Die blauen Glassteinwände der ehemaligen Sauna seien beispielsweise bestehen geblieben und lassen in der neuen Mensa eine gemütliche Atmosphäre entstehen. "Und wie eine Sauna, ist auch die Mensa eine Bereicherung für das Gemeinwesen der Stadt", sagte Vidal. Ein Mensa-Neubau hätte etwa das Zehnfache an Geld gekostet, was die Stadt nun für den Umbau der Sauna investiert hat. "Das Errichten eines neuen Gebäudes als Mensa wäre für eine Summe unter einer Millionen Euro nicht möglich gewesen", sagte Dietmar Becker, Kämmerer der Stadt Nieheim. So wurden rund 100.000 Euro investiert, davon 35.000 Euro für die Ausstattung.
Die Schüler der Peter-Hille-Realschule haben sich bereits nach wenigen Tagen an den Ablauf des neuen Mittagsangebots gewöhnt.

"Ich esse drei mal in der Woche hier", erzählte Fünftklässler Leon, "das Essen schmeckt richtig gut". Auch seiner Mitschülerin Celina gefallen die warmen Speisen. Gestern entschied sie sich für Nudeln mit leckerer Tomatensoße. Allein rund 40 Fünftklässler der Nieheimer Realschule sind bereits für die Nutzung der Mensa angemeldet. Insgesamt nutzen zurzeit bis zu 80 Schüler das Mittagsangebot. Zudem versorgt das Catering rund 20 Kindergartenkinder Nieheims.

Wie oft die Schüler mittags in der Mensa essen, können ihre Eltern individuell entscheiden. "Manche Kinder essen an jedem Schultag hier, einige besuchen die Einrichtung nur an zwei Mittagen pro Woche", erklärte Becker. Die angemeldeten Schüler erhalten einen Mensa-Ausweis. Für weniger als fünf Euro dürfen sie täglich aus zwei Hauptgerichten wählen – davon ist eines immer vegetarisch. Zudem gibt es eine große Salatbar und Nachspeisen.

Für das Catering ist die Familie Tominaj aus dem benachbarten Bad Driburg zuständig, die auch das Restaurant "Zum braunen Hirschen" betreibt. Das Cateringteam hat viel Erfahrung in der Versorgung von Schuleinrichtungen: Die Firma beliefert neben der Nieheimer Mensa drei weitere Schulen, drei Kindertagesstätten, Kliniken und Seniorenheime täglich mit abwechslungsreichen Speisen nach neuesten ernährungsphysiologischen Erkenntnissen.