Lebenshof Lilly gibt Tieren ein Zuhause

Löhne. Abgemagert, mit wackligen Zähnen und schreckhaft, so kam Susi vor Monaten auf den Lebenshof Lilly. &bdquo;Wir konnten jede einzelne Rippe zählen", sagt Stephanie Bartelheimer. Mit viel Liebe, Zuwendung und fünf Portionen Brei am Tag hat die Familie das Pony wieder aufgepäppelt. Es ist nicht das einzige vergessene Tier, das in Löhne ein neues Zuhause gefunden hat. Auf dem Hof der Bartelheimers leben mittlerweile 58 Vier- und Zweibeiner. "Wir sind voll" &bdquo;Wir sind voll", sagt Ehemann Claus-Martin Bartelheimer und streichelt Pony Susi, während Stephanie es striegelt. Das Fell glänzt wieder, Susi sucht stetig die Nähe der Menschen. &bdquo;Sie ist so schön und zutraulich geworden. Sie zu uns zu holen hat sich gelohnt", sagt Stephanie Bartelheimer und lächelt. Mittlerweile haben nicht nur drei Ponys, fünf Esel, Schweine, Schafe und Ziegen einen Unterschlupf in Mennighüffen gefunden. Auch zwei Hunde tummeln sich auf dem Gelände, 30 Hühner genießen den Auslauf, ebenso zwei Kaninchen. Sie alle kommen entweder vom Tierschutz, sollten getötet werden, weil sie nicht mehr zur Zucht oder zum Eierlegen zu gebrauchen waren oder wurden von Familie Bartelheimer selbst gerettet. Dort sollen die Tiere glücklich ihren Lebensabend verbringen. Klar würden auf dem Lebenshof noch zehn Schafe oder Ziegen Platz finden. &bdquo;Doch dann wäre unser Grundsatz nicht mehr gegeben. Tiere brauchen Platz, Zuneigung und Pflege, die wollen wir ihnen geben", sagt Claus-Martin Bartelheimer. Huhn Katie frisst Basmatireis &bdquo;Jedes Tier hat seine Geschichte", sagt Stephanie Bartelheimer und zeigt auf Huhn Katie. &bdquo;Sie konnte nicht mehr laufen und wurde ausrangiert." Seit vier Jahren lebt sie nun bei der Familie und frisst am liebsten Basmatireis – aber nur den weißen. &bdquo;Und jedes Frühjahr legt sie ein Ei, als wolle sie uns zeigen, dass sie hier glücklich ist." Bereits im Frühjahr 2014 erwarben die Bartelheimers am Alten Salzweg 37 ein Grundstück – mitsamt Stallungen und auch einem Wohnhaus. &bdquo;Das ist aber nicht bewohnbar", sagt Claus-Martin Bartelheimer, der an der Königstraße ein Geschäft für orthopädische Schuhtechnik hat. Der Rest passt: &bdquo;Die Stallungen sind schön und wir haben hier riesig viel Platz." Jetzt sind sie ein Verein Zwei Hektar Land stehen der Familie und den Tieren zur Verfügung. Während die drei Esel auf der Weide grasen, sitzen die Hühner entspannt im Schatten. Claus-Martin Bartelheimer nimmt einen Eimer Regenwasser und gießt es in eine Kuhle. Sofort nimmt Schwein Rosi das Angebot an und wälzt sich genüsslich. Bei 30 Grad in der Sonne eine willkommene Abkühlung. Im Februar ist aus der Leidenschaft ein Verein geworden. Mit im Vorstand vom Lebenshof Lilly sitzt Sohn Luca. Auch er engagiert sich für den Tierschutz, und mit seiner Liebe zu Eseln hat die Geschichte des Lebenshofes einst begonnen. Zeit für Besucher Als gemeinnütziger Verein dürfen die Bartelheimers jetzt Spenden annehmen und dafür auch Quittungen ausstellen. Auch sind Tierpatenschaften möglich. Um die Arbeit, die Tiere und die Familie kennenzulernen, lädt der Verein jeden ersten Samstag im Monat nach Mennighüffen ein. Zwischen 14 und 16 Uhr können Interessierte vorbeischauen, Fragen stellen und die Besonderheit des Hofes Am Alten Salzweg 37 entdecken. Die Tiere sind nicht nur schön anzuschauen, sondern wollen auch finanziert werden. &bdquo;Allein das Heu kostet 2.000 Euro im Jahr", sagt Bartelheimer. Auch der Hufschmied kommt alle sechs Wochen. Viele Tiere mussten nach ihrer Aufnahme noch kastriert werden. &bdquo;Und auch auf dem Hof selbst gibt es immer was zu tun." Die viele Arbeit und das Geld ist es den Bartelheimers wert. Sie wollen ein Bewusstsein für artgerechte Haltung schaffen. Das Projekt soll in der Zukunft weiter geöffnet werden. Im Herbst wird die Umweltpädagogin und Sozialarbeiterin Susanne Krauß hier ihre &bdquo;Wiesenpieper" anbieten. Das sind Naturerlebnisse für Kinder und Erwachsene. Ihr Flaschenlamm Willi ist ebenfalls mit dabei. Stephanie Bartelheimer ist selbst Therapeutin und möchte hier tiergestüzte Therapien möglich machen. &bdquo;Ab August ist unser jüngstes Kind in der Kita. Mal sehen, was die Zeit dann bringt."

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