Verwirrung um Bau der Skateranlage in Isselhorst

Gütersloh. Spielplätze gibt es reichlich, Jugendplätze keine. Grund genug für die "Elterngemeinschaft Isselhorst", im Sommer 2016 einen Bürgerantrag bei der Stadt Gütersloh einzureichen zur Gründung einer "Freifläche für Kinder/Teenager in Isselhorst". Konkret war an den Bau einer Skateranlage gedacht. Das Gründflächenamt kümmerte sich umgehend. "Die Überprüfung ergab, dass letztlich nur der Standort Grundschule Isselhorst geeignet ist", erklärt Bernd Winkler, Leiter des Fachbereichs. Im Visier hatten die Planer die große Spielwiese hinter dem Schulgebäude. "Geht nicht. Wollen wir nicht", erklärten Schulleitung und OGS-Leitung einvernehmlich und äußerten Bedenken. "Stattdessen haben wir angeregt, einen Teil des Parkplatzes vor der Turnhalle abzutrennen", sagt Claudia Damian, Rektorin der Grundschule. "Bei großen Sportveranstaltungen hätten wir den Schulhof für Autos geöffnet", nur den Vorschlag, auf dem Pausenhof Stellplätze zu markieren, habe sie abgelehnt. "Aber ich habe nie wieder etwas von der Idee und dem Bürgerantrag gehört", so Damian. Sie zuckt die Schultern. "Manchmal dauert eine Umsetzung ja auch sehr lange." Das aber ist nicht der Grund. Im Gegenteil, der Bürgerantrag wurde wohlwollend von allen politischen Fraktionen befürwortet, obschon die Kosten hoch beziffert wurden: "Inklusive Lärmschutz sei mit Kosten von etwa 160.000 Euro zu rechnen", so vermerkt im Sitzungsprotokoll des Ausschusses für Umwelt und Ordnung am 21. November 2016. "Wir haben ein Lärmgutachten gemacht. Das ist für den Standort positiv ausgefallen", sagt Bernd Winkler. "Wenn wir weiter an diese Idee arbeiten sollen, dann erwarte ich ein Engagement der Eltern." Auch konnten die Baukosten der Anlage auf eine Summe von 120.000 Euro reduziert werden. "Die Investition hätte passend in den Stadthaushalt 2017 eingebracht werden können, alle Zeichen standen auf Grün", erklärt Winkler auf Nachfrage und ergänzt: "Wir haben von der Elterninitiative aber nie wieder etwas gehört. Das war wirklich enttäuschend." Das Grünflächenamt habe die Sprecherin der Initiative schriftlich informiert und um ein Abstimmungsgespräch gebeten. Darauf sei nie reagiert worden. Bis heute nicht. "Stimmt nicht", sagt die Elterngemeinschaft, "uns ist nie ein Schreiben zugegangen." Und weil man seitens der Stadt nichts gehört habe, wäre die Idee für tot erklärt worden. Die Gemeinschaft habe sich im Übrigen aufgelöst. Die Unterlagen wurden an Pamela Scheppeit übergeben. Die Isselhorsterin ist selbst Mutter von zwei Kindern und hat sich der Sache jetzt angenommen. "Ist doch ein Jammer, wenn die Anlage wegen dieser Situation nicht gebaut wird", meint sie und hat Rücksprache mit dem Grünflächenamt gehalten. Fachbereichsleiter Winkler will sich der Neuentwicklung nicht sperren, stellt aber Forderungen: "Wenn wir weiter an diese Idee arbeiten sollen, dann erwarte ich ein Engagement der Eltern." Drei Elternpaare und sieben Jugendliche sind bereit. "Wir sind die neue Elterninitative", sagt Scheppeit mit einem Lachen, "und wenn wir das jetzt anfangen, dann ziehen wir das auch durch!" Auf dem Isselhorster Weihnachtsmarkt wurde kurzerhand ein Waffelverkauf eingerichtet. Die ersten 180 Euro sind im Sparschwein. "Es geht nicht um die Höhe des Geldes, es geht darum zu zeigen, dass wir das wirklich wollen", erklärt Scheppeit. Noch in diesem Jahr soll ein Sponsorenkonto eingerichtet werden. Alles wird säuberlich dokumentiert und an Bernd Winkler geschickt. Der ist wohlwollend aber realistisch: "Die Haushaltsplanung für 2018 ist abgeschlossen. Der Bau der Anlage könnte frühestens in 2019 erfolgen." Das macht der neuen Elterninitiative nicht viel aus. "Dann haben wir noch Zeit, um Ideen zu entwickeln", sagt Scheppeit und ergänzt: "Wer sich beteiligen möchte, ist herzlich willkommen."

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