Michael Weber ist der Bundestagskandidat der CDU Bielefeld

Bielefeld. Der 57-jährige Michael Weber zieht für die CDU in den Bundestagswahlkampf. Erst in einer Stichwahl konnte er sich mit 88 zu 79 Stimmen gegen seine Mitbewerberin Angelika Westerwelle durchsetzen. Im ersten Wahlgang war zuvor Holger Nolte als Kandidat ausgeschieden. Für viele CDU-Mitglieder, die sich am Samstagmorgen im Kultur- und Kommunikationszentrum Sieker getroffen hatten, war das Scheitern von Angelika Westerwelle eine große Überraschung. Als gegen 12.45 Uhr die Stimmen von 170 Wahlberechtigten für den Bundestagswahlkreis 132 Bielefeld-Gütersloh II ausgezählt waren, hatte Angelika Westerwelle mit 74 Stimmen die Nase noch vorne, gefolgt von Michael Weber mit 60 Stimmen. Holger Nolte war mit nur 36 Stimmen aus dem Rennen. Eine Stichwahl musste her. Und als Versammlungsleiter Andreas Rüther deren Ergebnis bekanntgab, ging erst ein Raunen, und dann großer Applaus durch die Mitgliederversammlung. Mit 88 zu 79 Stimmen hatte sich Weber gegen die Favoritin Westerwelle durchgesetzt. Noch im Vorfeld waren ihr die beste Chancen eingeräumt worden. In den Vorstellungsrunden hatte die in Senne aufgewachsene und heute in Berlin lebende Betriebswissenschaftlerin mit wirtschaftlichem Sachverstand und Kompetenz überzeugt. Man traue ihr zu, im Bundestag in vorderen Reihen etwas zu bewegen, hieß es. Skeptiker sahen besonders ihren Wohnort Berlin kritisch und &bdquo;zu weit weg vom Schuss". Vermutlich konnte Michael Weber durch seine Verbundenheit mit Bielefeld und seine kommunalpolitsche Arbeit, seit 1989 Mitglied der Bezirksvertretung Schildesche, seit 1994 im Rat der Stadt, punkten. Das CDU-Urgestein, das von sich behauptet, ein&bdquo;grundüberzeugter Schwarzer" zu sein, konnte in seiner Bewerbungsrede auch die überzeugen, die seine sozialpolitischen Vorstellungen eher kritisch sehen. &bdquo;Freiheit, Solidarität und Gerechtigkeit, bestimmen und begründen mein politisches Handeln", erklärte Weber seine Wertvorstellungen. Besonderen Stellenwert nimmt für den Kandidaten die Familie ein. &bdquo;Die Familie als funktionierende Keimzelle unserer Gesellschaft ist wichtig, und wir werden sie als Ideal behalten und weiterentwickeln." Bei der Nominierung der Landtagskandidaten gab es indes keine Überraschung. Für die Wahlkreise 92 und 93 gab es jeweils nur einen Kandidaten. Beide wurden, allerdings mit überzeugender Mehrheit, gewählt. CDU-Pressesprecher Vincenzo Copertino wurde mit mit 95,7 Prozent im Wahlkreis 92 (Gadderbaum, Mitte, Schildesche) gewählt. Der Landtagsabgeordnete Ralf Nettelstroth wurde von den Mitgliedern aus den Stadtbezirken Brackwede, Heepen, Senne, Sennestadt und Stieghorst (Wahlkreis 93) mit 96,2 Prozent nominiert. In ihren Vorstellungsrunden wurde unisono betont, dass es die Stadt Bielefeld verdient habe, einen Rang in NRW zu bekommen, den es verdient habe. NRW sei das Land von Mittelstand und Tradition, Werte, die auch in Bielefeld eine hohe Relevanz hätten, so Copertino. Sechs der zehn umsatzstärksten deutschen Familienunternehmen hätten in NRW ihren Sitz. Beide Kandidaten bekräftigten ihre Anstrengungen, trotz aller Widerstände, auch vom Oberbürgermeister, eine medizinische Fakultät in Bielefeld anzusiedeln. Der CDU-Kreisvorsitzende Andreas Rüther zeigte sich überzeugt, dass die Bielefelder CDU im nächsten Jahr alle Wahlkreise direkt gewinnen könne und starke Kandidaten in den Landtag nach Düsseldorf und in den Bundestag nach Berlin schicken werde. Die Bundestagswahl findet im September 2017 statt, die Landtagswahlen am 14. Mai.

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