Juckreiz, Rötungen und Schwellungen – Mückenstiche sind ein bekanntes Übel, das uns oft den Sommer verleidet. Doch nicht nur in der warmen Jahreszeit, sondern überraschenderweise auch im Winter können die kleinen Plagegeister zuschlagen. Wie Sie sich gegen Mückenstiche schützen können und was zu tun ist, wenn es zu einem Stich kommt.
Diese Mückenarten sind in Deutschland besonders verbreitet
In den vergangenen Jahren haben sich so einige tropische Mückenarten zu den heimischen in Deutschland dazu gesinnt. Einige von den in Deutschland lebenden Mücken können sogar Viren übertragen. Allgemein ist das Risiko für eine Virusinfektion durch Mückenstiche in Deutschland aber sehr gering. Welche Mücken in Deutschland besonders verbreitet sind und welche Gefahren sie für den Menschen bringen, haben wir zusammengetragen.
Die gemeine Stechmücke

Am meisten verbreitet ist in Deutschland wohl die Stechmücke. Allein ihr Brummen und Summen bereitet so manchen Menschen schlaflose Nächte und führt zu nächtlichen Jagdaktionen. Aber nicht nur das Summen kann zum Leid werden, denn wie der Name schon verrät, sticht die Stechmücke auch zu. Was übrig bleibt, sind die klassischen juckenden Mückenstiche.
- 🦟 Aussehen: schlank, lange Beine und sie sind grau bis bräunlich gefärbt
- 📏 Größe: 6 bis 10 Millimeter
- 🌎 Ursprung: vor allem in der Nähe von stehenden Gewässern.
- 🩸 Symptome des Stichs: Schwellung und Juckreiz an der Einstichstelle
- 🚑 Wie gefährlich ist die Stechmücke für den Menschen? Während des ein bis zweiminütigen Saugvorgangs kann es zur Übertragung bestimmter Viren kommen. Allerdings kommt das in Europa bis jetzt eher selten vor. Durch die Klimaerwärmung befürchten Experten aber, dass sich das in Zukunft ändern könnte.
Ein tropischer Einwanderer: die Asiatische Tigermücke

Charakteristisch für die Tigermücke sind vor allem ihre schwarz-weißen Streifen. Sie stammt ursprünglich aus Südostasien und hat sich seit 2013 enorm in Deutschland ausgebreitet. Durch den Klimawandel konnte sich die Tigermücke an die Wetterbedingungen in Deutschland anpassen. Außerdem legt die Tigermücke bereits im Herbst ihre Eier, die frostbeständig sind und im Frühling passend zur Mückensaison nach und nach schlüpfen. Die gute Nachricht: Tigermücken kommen in OWL fast gar nicht vor. Vor allem findet man sie in Baden-Württemberg oder in Berlin.
- 🦟 Aussehen: schwarz-weiß gestreifte Färbung, außerdem hat die Tigermücke eine charakteristische weiße Linie, die am Hinterkopf anfängt und bis zu den Flügeln ragt.
- 📏 Größe: nur etwa vier bis neun Millimeter groß
- 🌎 Ursprung: Die Tigermücke stammt ursprünglich aus dem asiatisch-pazifischen Raum.
- 🩸 Symptome des Stichs: Rötung, Juckreiz und Schwellung an der Einstichstelle
- 🚑 Wie gefährlich ist die Tigermücke für den Menschen? Tigermücken können mehr als 20 Viren übertragen. Darunter sind auch Viren wie das Dengue-Virus, das Chikungunya-Virus, das West-Nil-Virus oder auch das Zika-Virus, die beim Menschen zu verschiedenen Krankheitssymptomen führen können. Für eine Übertragung der Krankheiten, muss die Mücke allerdings zuvor einen infizierten Menschen gestochen haben, daher ist das Risiko einer Erkrankung in Deutschland gering.
Sie sticht nicht, sie beißt: die Kriebelmücke

Anders als die Stechmücke oder die Tigermücke sticht die Kriebelmücke ihren Wirt nicht, sondern raspelt die Haut mit ihren scharfen „Zähnchen“ auf. Das sich dann ansammelnde Blut trinkt die Kriebelmücke, deswegen wird sie auch als „Pooltrinkerin“ bezeichnet. Experten erwarten, dass die Zahl der Kriebelmücke aufgrund des Klimawandels in Deutschland künftig steigen wird. Die meisten Kriebelmücken finden sich vor allem in der Nähe von Flüssen und Bächen, da sie ihre Eier in fließende Gewässer legen.
- 🦟 Aussehen: eine kleine buckelige Fliege mit scharfen Beißzähnen, sie hat große Ähnlichkeiten zu einer normalen Fliege.
- 📏 Größe: zwei bis sechs Millimeter groß
- 🌎 Ursprung: Die Kriebelmücke kommt ursprünglich aus Skandinavien.
- 🩸 Symptome des Stichs: durch das Raspeln entsteht eine Wunde, die stark schmerzt. Durch Bakterien schwillt die Haut stark an und kann sich rot oder blau verfärben. Auch kleine Blutergüsse können die Folge eines Kriebelmücken-Bisses sein.
- 🚑 Wie gefährlich ist die Kriebelmücke für den Menschen? Grundsätzlich sind die Bisse der Kriebelmücke zwar nicht gefährlich für den Menschen, sie können aber zu Infektionen führen. Oft können Bakterien durch Kratzen in die Wunde kommen und dort für schwerere Infektionen sorgen.
Ein Gigant unter den Mücken: die Ringelmücke

Die Ringelmücke ist eine vor allem in Nordeuropa verbreitete Stechmückenart – also auch in Deutschland heimisch. Sie unterscheidet sich von der Stechmücke vor allem in ihrer Größe. Auch sie sticht in der Nacht zu und sorgt spätestens am nächsten Tag für ordentliches Jucken an der Einstichstelle.
- 🦟 Aussehen: Die Ringelmücke hat einen gelblichen Körper, geringelte lange Beine und drei verschwommene dunkle Flecken auf ihren Flügeln
- 📏 Größe: bis zu 15 Millimeter groß
- 🌎 Ursprung: Die Ringelmücke ist in Deutschland und Nordeuropa heimisch.
- 🩸 Symptome des Stichs: Schwellung und Juckreiz an der Einstichstelle
- 🚑 Wie gefährlich ist die Ringelmücke für den Menschen? Auch die Ringelmücke kann bestimmte Krankheiten, wie zum Beispiel das Tahyna-Virus übertragen. Jedoch ist das Risiko in Deutschland dafür sehr gering.
Juckreiz bei Mückenstichen: Deshalb entsteht er
Mückenstiche verursachen Juckreiz, weil der menschliche Körper auf den Speichel der Mücke, der beim Stechen in die Haut gelangt, reagiert. Die Proteine im Mückenspeichel werden vom Immunsystem als Eindringlinge erkannt.
Als Abwehrreaktion setzt der Körper Histamin frei, das zu einer Erweiterung der Blutgefäße und Aktivierung von Immunzellen führt. Die erhöhte Histamin-Konzentration stimuliert die Nervenenden, was zu den typischen Symptomen wie Rötung, Schwellung und dem intensiven Juckreiz führt, der mit Mückenstichen assoziiert ist.
Mückenstiche vorbeugen: Geht das?
Um Mückenstichen vorzubeugen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Das regelmäßige Auftragen von Insektenschutzmitteln auf der Haut kann helfen, Stiche zu vermeiden. Für zusätzlichen Schutz sollten Fenster und Türen in den Abendstunden geschlossen oder Fliegengitter verwendet werden.
Ebenso kann das Tragen von heller, locker sitzender Kleidung, die den Körper bedeckt, ein physisches Hindernis für hungrige Mücken darstellen. Zudem sollte stehendes Wasser in der Nähe des Wohnbereichs vermieden werden, denn darin könnten sich Mücken fortpflanzen. Wasser in Regentonnen beispielsweise ist eine Einladung für Mücken. Dort legen sie ihre Eier ab und vermehren sich rasch.
- 🧴 Insektenschutzmittel auf die Haut sprühen
- 🚪 Fenster und Türen in den Abendstunden geschlossen halten oder Fliegengitter zum Schutz
- 👕 helle, lockere Kleidung
- 💧 stehendes Wasser in der Nähe des Hauses oder Wohnung vermeiden
Mückenstiche behandeln – schnelle Hilfe und Linderung
Die Behandlung von Mückenstichen zielt darauf ab, die Symptome so schnell wie möglich zu lindern. Das unmittelbare Kühlen des betroffenen Bereichs kann Schwellungen und Juckreiz reduzieren. Die Kälte verengt die Blutgefäße und sorgt dafür, dass das Immunsystem weniger Histamin ausschüttet.
Spezielle Cremes und Salben, die Antihistaminika oder entzündungshemmende Wirkstoffe enthalten, bieten sich an, um die Reaktion der Haut auf den Stich zu mildern. Wichtig ist, dem Drang zu kratzen zu widerstehen, um eine Infektion der Stichstelle zu vermeiden.
Wer entzündete Mückenstiche hat, sollte diese nicht mit einfachen Hausmitteln behandeln, da diese die Haut zusätzlich reizen können. Wer solche Beschwerden hat, sollte den Arzt oder die Ärztin aufsuchen.
- 🧊 unmittelbares Kühlen der betroffenen Stelle
- 🧴 Spezielle Cremes und Salben mit Antihistaminika oder entzündungshemmender Wirkung
- ? Wichtig: Nicht Kratzen
- 🩺 Bei starken Beschwerden den Arzt oder die Ärztin um Rat bitten
Hausmittel gegen Mückenstiche – natürliche Linderung

Neben medizinischen Produkten gibt es auch eine Reihe von Hausmitteln, die zur Linderung von Mückenstichen beitragen können. So wird etwa die Anwendung von kühlendem Aloe vera-Gel oder das Auftragen einer Mischung aus Backpulver und Wasser empfohlen, um den Juckreiz zu beruhigen.
Auch das Betupfen der Stelle mit Apfelessig kann helfen, den Juckreiz zu lindern. Zudem wird Honig aufgrund seiner entzündungshemmenden Eigenschaften als Hausmittel gegen Mückenstiche geschätzt.
Auch Zitronen und Zwiebeln wird eine entzündungshemmende Wirkung nachgesagt. Dafür einfach eine halbe Zitrone oder eine halbe Zwiebel auf die betroffene Stelle legen. Der Saft kühlt auch die juckende Stelle.
- 🧴 kühlendes Aloe-vera-Gel
- 🥛 Mischung aus Backpulver und Wasser, um den Juckreiz zu beruhigen
- 🍎 Stelle mit Apfelessig abtupfen
- 🍯 Stelle mit Honig behandeln
- 🍋 Zitronen- oder 🧅 Zwiebelhälfte auf die betroffene Stelle legen
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Mückenstiche im Winter – ein unterschätztes Problem
Die Vorstellung von Mückenstichen im Winter erscheint vielen seltsam, doch tatsächlich können bestimmte Mückenspezies auch bei niedrigeren Temperaturen überleben und aktiv sein. Insbesondere in wärmeren Wohnräumen oder in Regionen mit mildem Winterklima ist es möglich, dass Mücken dem Winterschlaf entkommen und uns auch in der kalten Jahreszeit belästigen.
Mückenstiche und Bettwanzenbisse: Wo liegt der Unterschied?
Nicht jeder Juckreiz und jede Rötung auf der Haut ist das Werk einer Mücke. Bettwanzenbisse sind eine weitere Ursache für Hautirritationen, die oft mit Mückenstichen verwechselt werden. Der Hauptunterschied liegt in der Anordnung und dem Erscheinungsbild der Bisse.
Mückenstiche sind meist vereinzelt und treten unregelmäßig verteilt auf, während Bettwanzenbisse in einer Linie oder Gruppe auftreten, da diese Insekten mehrmals hintereinander stechen, wenn sie sich bewegen. Auch treten Bettwanzenbisse typischerweise nachts auf, vorzugsweise an Körperstellen, die beim Schlafen unbedeckt sind.
Blutvergiftung durch Mückenstiche: Ist das möglich?
Mückenstiche selbst führen normalerweise nicht direkt zu einer Blutvergiftung. Sie sind in erster Linie oberflächliche Hautirritationen, die durch den Speichel der Mücke verursacht werden, der beim Stechen in die Haut injiziert wird. Dies kann zu Rötung, Schwellung und Juckreiz führen.
Allerdings kann das wiederholte Kratzen von Mückenstichen zu offenen Wunden führen, durch die Bakterien eindringen und eine lokale Infektion verursachen können. Wenn eine solche Infektion nicht richtig behandelt wird, könnte sie sich verschlimmern und sich über das Lymphsystem oder direkt über die Blutbahn ausbreiten, was im schlimmsten Fall zu einer Blutvergiftung führen könnte.