Umweltschutz

Ikea bietet in bestimmten Filialen keine Pommes an - fürs Klima

Mit Hinweis auf die CO2-Emissionen, soll das beliebte Gericht gestrichen worden sein. Was dahinter steckt.

In vielen Märkten des Möbelriesen sind Pommes eine beliebte Beilage zu den schwedischen Hackfleischbällchen "Köttbullar". | © picture alliance / dpa

Talin Dilsizyan
18.08.2022 | 18.08.2022, 14:23

Würzburg. "Wir verzichten bewusst auf Pommes" ist auf einem Foto mit Logo des Möbelunternehmens Ikea zu lesen. Eine große Portion verursache "viermal soviel CO2 wie eine Portion Salzkartoffeln", jeder könne "durch eine bewusste Ernährung etwas zur Reduzierung der Treibhausgase" beitragen. Tausendfach ist das Bild in sozialen Medien geteilt und teils großer Empörung von jenen kommentiert worden, die grundsätzlich Bevormundungen ablehnen und teils auch den Klimawandel negieren. Will Ikea die Pommes abschaffen? Das Unternehmen hat hierzu Stellung bezogen.

Es gäbe "derzeit keine Pläne, Pommes Frites aus dem Sortiment zu nehmen". Sie seien aber "kein fester Bestandteil des nationalen Angebots". Wie dem Statement weiter zu entnehmen, können daher lokale Standorte selbst entscheiden, ob sie Pommes anbieten möchten. Das diskutierte Bild stamme aus einer Kommunikation im Einrichtungshaus in Würzburg. Von insgesamt 54 Standorten in Deutschland verzichten "aktuell nur die Einrichtungshäuser in Würzburg und Bremerhaven" auf Pommes. Konkrete Hinweise hinsichtlich der Anfrage von nw.de, ob auch bei anderen Gerichten eine klimafreundlichere Zubereitung bevorzugt werden könnte, gibt es nicht. Ebenso wenig, welche weiteren Filialen auf Salzkartoffeln umstellen werden.

Umweltbewusstere Ernährung

Allerdings weist Ikea Deutschland darauf hin, dass es die schwedischen Hackfleischbällchen Köttbullar auch in einer vegetarischen und einer gänzlich pflanzlichen Variante anbiete. Denn es gehe dem Unternehmen nicht darum, das eigene Angebot einzuschränken, "sondern es um viele gesündere und umweltbewusstere Optionen zu ergänzen und unseren Kundinnen und Kunden die Wahl zu überlassen". "Es liegt uns fern, Kundinnen und Kunden zu belehren."

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Beliebte Kartoffel

Im Wirtschaftsjahr 2020/21 haben Menschen in Deutschland pro Kopf im Schnitt 59,4 Kilogramm Kartoffeln gegessen. Das waren zwei Kilogramm mehr als im Vorjahr. Dadurch, dass Menschen aufgrund der Corona-Beschränkungen seltener außer Haus gegessen haben, sank der Anteil von Kartoffelerzeugnissen wie Pommes frites um 400 Gramm. Das zum Frittieren gern eingesetzte Speiseöl (Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches) ist laut Daten des Statistischen Bundesamts im Juli 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 82 Prozent teurer geworden.

Energiesparend kochen

Im Schnitt macht laut Verbraucherzentrale der Strom, der in einem Zwei-Personen-Haushalt im Jahr fürs Kochen und Backen genutzt wird, im Schnitt 10 Prozent der gesamten Menge aus. Allgemein verbraucht der Backofen mehr Energie als die Herdplatte. Aber es gibt einige Möglichkeiten, um möglichst energieeffizient Speisen zuzubereiten. So kann man Kohlrabi, Brokkoli und Co. etwa im Schnellkochtopf in der Hälfte der Zeit garen und dabei ein Drittel Strom sparen. Eine Fritteuse für den privaten Gebrauch mit einer Leistung von 2.000 Watt verbraucht etwa 2 Kilowatt pro Stunde. Auch in einem großen Kochtopf mit Deckel auf dem Herd lassen sich Fisch und Pommes frittieren. Für 100 Gramm Lebensmittel werden etwa ein Liter Öl benötigt. Dabei sollte die Temperatur nicht mehr als 180 Grad erreichen, um die Bildung von Acrylamid zu vermeiden.