Haas scheitert im Halbfinale an Federer

Safin über Canas ins Endspiel

11.06.2005 | 30.03.2009, 17:05

Halle (nw). Tommy Haas ist im Halbfinale der Gerry-Weber-Open an Titelverteidiger Roger Federer gescheitert. Der gebürtige Hamburger unterlag in einer streckenweise hochklassigen und am Ende dramatischen Partie dem Weltranglistenersten und zweimaligen Wimbledonsieger aus der Schweiz 4:6, 6:7 (9:11) und verpasste seine erste Finalteilnahme bei einem ATP-Turnier auf Rasen.

Nach 1:37 Stunden beendete Haas ausgerechnet mit seinem zweiten Doppelfehler die Partie im Tiebreak und sorgte für ein eigentlich unwürdiges Ende eines tollen Matches, das die rund 12.
500 Zuschauer im westfälischen Halle begeisterte. "Trotz dieser Niederlage war es eine Super-Woche für mich", sagte der beste deutsche Tennisspieler, der voller Selbstvertrauen nach Wimbledon fahren kann: "Ich bin im Großen und Ganzen sehr zufrieden."

Roger Federer verbesserte mit dem dritten Erfolg im fünften Aufeinandertreffern mit Haas seine Erfolgsserie auf Rasenplätzen auf 28 Siege in Folge und steht zum dritten Mal hintereinander im Endspiel der mit 680.250 Euro dotierten Veranstaltung.

Dort trifft der Schweizer am Sonntag (ab 13.45 Uhr) auf den Australian-Open-Champion Marat Safin (Russland), der den Argentinier Guillermo Canas 6:3, 4:6, 6:2 besiegte. Der an zwei gesetzte Safin hatte Federer im Halbfinale von Melbourne eine von nur drei Niederlagen des Jahres beigebracht.

"Es war ein sehr enges Match. Ich freue mich natürlich sehr, dass ich jetzt die Chance habe, meinen Titel zu verteidigen", sagte der 23-jährige Federer. Der Eidgenosse spielte insbesondere bei seinem eigenen Aufschlag eine praktisch fehlerfreie Partie und erlaubte Haas im gesamten Match nicht einen Breakball.

"Ich bin sehr zufrieden, wie ich aufgeschlagen habe, ich habe konstant gespielt und ihm praktisch keine Chance gegeben", sagte der Schweizer, der in dieser Form beruhigt nach London fahren kann, um ab dem 20. Juni seinen Wimbledon-Hattrick anzugehen.

Auch Haas darf zufrieden sein. Erfolgreicher hat er in seiner Laufbahn auf dem schnellen Rasenbelag noch nicht gespielt. Und nicht jede Woche steht einem der beste Tennisspieler der Welt gegenüber. "Man hat gesehen, warum Roger die Nummer 1 ist, er hat fantastisch aufgeschlagen und spielt in kritischen Situationen sehr konstant. Das ist schon faszinierend", erklärte der gebürtige Hamburger.

Haas spielt zur weiteren Vorbereitung in der kommenden Woche in s Hertogenbosch und hat sich für das bedeutendste Tennisturnier der Welt ein besonderes Ziel gesteckt: "Ich möchte nach fünf Jahren mal wieder die dritte Runde erreichen."