Nach hartem Kampf: Zverevs Titeltraum in Halle lebt weiter

Halle/Westfalen. Alexander Zverev ballte die Faust und schrie seine Erleichterung lauthals heraus. Gerade hatte der 27-Jährige seinen dritten Matchball zum 6:7 (5), 6:3, 6:4 gegen den Franzosen Arthur Fils verwandelt und das Ticket für das Halbfinale bei den Terra Wortmann Open gebucht. Dem war allerdings ein harter Kampf über 2.30 Stunden vorausgegangen. Terra Wortmann Open: Alles Wichtige zum Tennis-Turnier in Halle In der OWL-Arena wurde schnell klar, dass der talentierte Fils dem Weltranglistenvierten alles abverlangen würde. Nach zähem Ringen ging der erste Satz in den Tiebreak. Dort zog der 20-jährige Fils auf 6:3 davon und nutzte schließlich seinen dritten Satzball zum 7:6. Angesichts des couragierten Auftritts seines Kontrahenten blickte Zverev ratlos in seine Box. Im zweiten Durchgang kippte das Match allerdings zugunsten des gebürtigen Hamburgers. Bereits im vierten Spiel hatte der zwei Breakbälle, ließ diese aber noch ungenutzt. Wenige Minuten später nutzte er die Schwächephase seines Gegners, der zwei Doppelfehler servierte, und holte sich das Break – zu Null. &bdquo;Er hat eineinhalb Sätze unglaubliches Tennis gespielt und hat dann in einem Spiel nachgelassen“, erklärte Zverev. Hurkacz wartet auf Zverev Aufgrund des einsetzenden Regens wurde nun das Dach geschlossen. Von der kurzen Unterbrechung ließ sich Zverev aber nicht aus dem Rhythmus bringen und blieb am Drücker. Schließlich nutze er unter großem Jubel des Publikums eine erneute Schwächephase von Fils zum entscheidenden 5:3-Break. &bdquo;Zwei Spiele waren entscheidend. Wenn er die zwei Aufschlagspiele nicht einstreut, hätte ich gut und gerne auch verlieren können.“ Dass es nicht so kam, freute nicht nur Zverev, sondern auch das Haller Publikum. Der deutsche Spitzenspieler war im Nachgang der Partie dankbar für den Heimvorteil. &bdquo;Die Atmosphäre war unglaublich. Der Support, den ich hier bekomme, ist einzigartig. Ich liebe es, hier zu spielen. Wenn ich vor vollem Stadion in Deutschland spielen und den Menschen eine Freude bereiten kann, bin ich der glücklichste Mensch der Welt“, sagte Zverev. Dank des Erfolgs kann der Olympiasieger weiter auf seinen ersten Sieg beim Rasenturnier in Halle hoffen. 2016 und 2017 hatte er jeweils im Endspiel verloren. Gegner im Halbfinale ist der Pole Hubert Hurkacz. &bdquo;Rasen ist sein bester Belag und mein schlechtester, wenn man auf die Resultate blickt.“ Es komme darauf an, das eigene Spiel bestmöglich auf den Platz zu bringen. &bdquo;Wenn wir beide unsere Dinge gut machen, spielen wir wahrscheinlich zwei oder drei Tiebreaks“, meinte Zevrev. &bdquo;Mal gucken, wer die dann gewinnt.“ Struff verlangt Sinner alles ab Hatte die Partie der deutschen Nummer eins den Center Court gut angeheizt, brachte der Kracher des Tages die OWL-Arena endgültig zum Kochen. Lokalmatador Jan-Lennard Struff bekam es bei seinem ersten Halle-Viertelfinale mit dem Branchen-Primus Jannik Sinner zu tun – und das Match hielt, was es versprach. Mit 2:6, 7:6 (1) und 6:7 (3) schrammte Publikumsliebling Struff nur knapp an einem Coup vorbei. Dabei sah es zunächst nach einer einseitigen Angelegenheit aus. Der Favorit schnappte sich den ersten Durchgang mit 6:2 und hatte etliche Breakchancen im zweiten Durchgang. &bdquo;Ich habe Glück, dass ich im Match bleibe. Ich bin stolz darauf, wie ich die Breakbälle abgewehrt habe. Damit habe ich ihn sehr genervt“, sagte Struff. In der Tat biss sich der gebürtige Warsteiner in das Match und sicherte sich mit einem nahezu makellosen Tiebreak den zweiten Satz. Auch der finale Durchgang ging in den Entscheider – diesmal mit dem besseren Ausgang für Sinner. &bdquo;Im Tiebreak war er besser“, räumte Struff ein. Trotz des Ausscheidens war der 34-Jährige mit seinem Abschneiden beim Rasenturnier in Halle durchaus zufrieden. &bdquo;Ich habe mein erstes Viertelfinale erreicht und war knapp davor, ins Halbfinale zu kommen. Deshalb fällt das Fazit positiv aus.“

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