
Halle. Nach Tagen voller strahlendem Sonnenschein wurde das Dach der OWL-Arena erstmals bei diesen Terra Wortmann Open geschlossen. Während der Regen auf das Stadion prasselte, brachten auch die Ergebnisse der Deutschen keine Aufheiterung. Am Ende eines langen Tages mussten sowohl Jan-Lennard Struff als auch Yannick Hanfmann die Segel streichen. Die deutschen Titelhoffnungen im Einzel ruhen damit allein auf Alexander Zverev.
Endstation für Struff
Für Jan-Lennard Struff ist sein Heimspiel erneut früh beendet. Der Lokalmatador unterlag in der 2. Runde dem Kasachen Alexander Bublik mit 3:6, 7:6 (4) und 3:6. „Eine bittere Niederlage“, lautete Struffs Fazit.
Dabei ging es gegen Bublik gut los. Direkt das erste Service konnte Struff seinem Gegner abknöpfen. Diesen Vorteil gab er allerdings umgehend wieder aus der Hand. Ein weiteres Break zum 4:2 drehte den Satz endgültig in die Richtung von Bublik. Der 25-Jährige wackelte zwar noch einmal, als er zum Satz aufschlug, verwandelte dann aber den zweiten Satzball zum 6:3.
Im zweiten Durchgang konnte Struff seine Fehlerquote minimieren und kam mit dem variablen Spiel seines Kontrahenten – inklusive Unterarmaufschlag – besser zurecht. Wieder breakte er früh, zog auf 3:0 davon, wieder schlug Bublik zurück und stellte auf 3:3. Den engen Satz holte sich schließlich Struff im Tie-Break unter großem Jubel der Zuschauer. „Ich habe mich reingekämpft und die Atmosphäre mitgenommen.“ Immer wieder versuchte das ostwestfälische Publikum den gebürtigen Warsteiner mit „Let’s go Struffi“-Rufen nach vorne zu treiben. Doch im sechsten Spiel des entscheidenden Satzes schlug das Pendel endgültig zugunsten von Bublik aus.
Der nutzte seinen siebten Breakball zum 4:2. Struff hingegen ließ seinerseits im darauffolgenden Aufschlagspiel seine Gelegenheiten ungenutzt. So durfte Bublik am Ende über den ersten Sieg im dritten Duell jubeln. „Ein oder zwei schlechte Entscheidung waren dabei. Ein paar Prozent mentale Frische haben zudem gefehlt“, erklärte Struff. Trotzdem sei das Turnier mit den beiden Partien „völlig in Ordnung“ gewesen und er reise mit „breiter Brust“ nach Wimbledon (3.-16. Juli).
Auch Hanfmann raus
Wie für Struff sind die Terra Wortmann Open auch für Yannick Hanfmann in der zweiten Runde beendet. Der Badener lieferte dem Russen Andrei Rublew vor allem im ersten Satz ein enges Duell. Doch der Weltranglistensiebte behielt die Nerven und gewann den Tiebreak mit 8:6. Im zweiten Satz zog der Russe zügig auf 4:0 davon. Hanfmann konnte zwar noch einem auf 2:4 verkürzen, doch Rublew brachte seinen Vorsprung ins Ziel und verwandelte wenig später seinen Matchball zum 7:6 und 6:3.
Sinner mit viel Mühe
Das italienische Duell zwischen Jannik Sinner und Lorenzo Sonego, das am Mittag als erstes Match auf dem Centre Court unter freiem Himmel gestartet war, wurde knapp 2.52 Stunden später in der „Halle“ beendet. Nach zähem Ringen und einiger Mühe behielt der an Nummer vier gesetzte Sinner mit 6:7 (4), 6:4 und 6:4 die Oberhand. Im Viertelfinale trifft Sinner nun auf den Struff-Bezwinger Bublik.
Zverev auf dem Golfplatz
Am Tag nach seinem überzeugenden Sieg gegen Denis Shapovalov ließ es Alexander Zverev ruhig angehen. Auf der Pressekonferenz nach der Partie hatte er bereits angekündigt, früh trainieren und dann Golf spielen zu wollen, um dem Regen aus dem Weg zu gehen. „Der Platz ist zwei Minuten entfernt, ich habe meine Golftasche dabei.“ Unnötige Energie wollte der gebürtige Hamburger auf dem Golfplatz allerdings nicht verschwenden. „Es gibt eine schöne Erfindung für alle Golfer, die wenig Sport machen wollen, so wie ich am Donnerstag. Das ist ein Golfcart. Ich werde keinen einzigen Extraschritt gehen.“ Am Freitag steht dann Zverevs Viertelfinale gegen den Chilenen Nicolas Jarry an.