Terra Wortmann Open "Habe viel böses Zeug erlebt": Nick Kyrgios spricht über seine Vorwürfe

Halle. Der Auftakt war noch ein verhaltener, am Dienstag aber zog das Interesse an den 29. Terra Wortmann Open spürbar an: Lange Schlangen entwickelten sich vor dem Start des vollgepackten Tages am Eingang. Neun Einzel- und drei Doppelpartien standen auf dem Plan. Kyrgios hat leichtes Spiel Mit Spannung erwartet worden war das zweite Duell auf dem Centre Court: Der exzentrische Australier Nick Kyrgios, der sich nach dem Halbfinal-Aus beim ATP-Turnier in Stuttgart vor drei Tagen vehement über rassistische Äußerungen des Publikums beschwert hatte, traf auf den vorletzten Deutschen im Turnier, den 23-jährigen Daniel Altmaier. Der aber schaffte es beim ersten Aufeinandertreffen nicht, Kyrgios aus der Reserve zu locken, kämpfte selbst mit vielen Ungenauigkeiten und mehreren Doppelfehlern bei eigenem Aufschlag. Kyrgios – in Abwesenheit vieler Topstars Geheimfavorit und auch dank seiner Eskapaden eines der bekanntesten Gesichter auf der Tour – siegte in zwei Sätzen und nur gut 70 Minuten Spieldauer. &bdquo;Mir ist bewusst, dass ich oft im Fokus der Zuschauer bin“, sagte er anschließend über sein zuletzt angespanntes Verhältnis zum deutschen Publikum, das sich in der OWL-Arena aber rundum fair verhielt. &bdquo;Mit Zwischenrufen habe ich auch überhaupt kein Problem“, sagte er. &bdquo;Ich habe viele böses Zeug auf der Tour erlebt, wohl mehr als jeder andere." Das könne er ab, meinte Kyrgios. "Gegen Rassismus aber müssen wir als Spieler zusammenstehen.“ Favoritenkreis müht sich Mindestens zum Mitfavoritenkreis zählt das 21-jährige kanadische Talent Felix Auger-Aliassime (ATP 9), das bei der ersten Halle-Teilnahme 2021 bis ins Halbfinale vorrückte – und dabei im Viertelfinale auch den Kalifornier Marcos Giron aus dem Weg räumte. Dieser erlitt bei seiner zweiten Teilnahme das gleiche Schicksal, obgleich er sich nach Kräften wehrte und den zweiten Satz nach Verlängerung gewann. Danach streute Giron etliche vermeidbare Fehler ein, nach 2:12 Stunden Spielzeit hatte sich der an Position vier gesetzte Auger-Aliassime verdient durchgesetzt. &bdquo;Ich hatte eine schlechte Phase, aber wichtiger ist, dass ich zurückgekommen bin“, analysierte der Sieger. Stefanos Tsitsipas (ATP 6) reihte sich in der Liste derer ein, die mit ihrem Auftaktlos mehr Mühe als erhofft hatten. Gegen Benjamin Bonzi verlief nur der letzte Satz in standesgemäßer Deutlichkeit, "zwischenzeitlich habe ich meinen ersten Aufschlag verloren", resümierte der Grieche. Der am Mittwoch bereits auf Kyrgios treffen wird - ein erstes Kräftemessen zweier Schwergewichte. Auch der Pole Hubert Hurkacz (ATP 10) musste gegen den aufschlagstarken Qualifikanten Maxime Cressy über die volle Distanz gehen. Auf Court 1 erwies sich das siebte Spiel des dritten Satzes als entscheidend: Mehr als 15 Minuten duellierten sich Hurkacz und der US-Amerikaner, schließlich breakte der Favorit und verwandelte kurz darauf den ersten Matchball. Hurkacz bekommt es jetzt mit Titelverteidiger Ugo Humbert zu tun. Kurzer Auftritt der Nr. 1 im Doppel Daniil Medwedew wird als Nummer Eins der Welt die erste Runde der Einzelkonkurrenz am Mittwoch um 12 Uhr gegen den Belgier David Goffin abschließen. Das Doppel mit dem zuvor in die zweite Runde eingezogenen Auger-Aliassime wurde zum anspruchsvollen Aufwärmprogramm – schließlich wartete das Doppel Marcelo Arevalo/Jean-Julien Rojer, die Sieger der French Open. Und die machten als eingespieltes Team kurzen Prozess mit den Einzel-Titelanwärtern: In einer Stunde siegte das Duo mit 6:3, 6:4.

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