Champions League

Nach Bayer-Siegtor: Mourinho adelt «beeindruckenden» Schick

Patrik Schick jubelt über seinen Siegtreffer. | © Ana Brigida/AP/dpa

06.11.2025 | 06.11.2025, 11:58

Wie kaum ein Trainer im Weltfußball kann José Mourinho mit wenigen Worten die Geschichte eines Spiels beschreiben. Nach dem 0:1 gegen Bayer Leverkusen fiel dem 62-Jährigen die Analyse zwar nicht so leicht wie sonst, auf den Punkt brachte er sie letztlich aber doch: «Und dann haben sie Schick gebracht», sagte der Star-Coach von Benfica Lissabon also kurz und knapp und erklärte damit die entscheidende Wende dieser Champions-League-Partie.

In der 57. Minute war Patrik Schick gekommen. Acht Minuten später köpfte der Tscheche das entscheidende Tor. Und bei allem Hadern über den aus seiner Sicht ungerechten Spielverlauf war Mourinho zumindest kurzzeitig vom hünenhaften Angreifer beeindruckt. «Ein Spieler mit einer beeindruckenden körperlichen Statur» sei Schick, fand Mourinho. Passend war auch diese Aussage angesichts der 1,91 Meter des 29-Jährigen und seiner 86 Kilogramm auf der Waage.

Beeindruckende Statur

Alejandro Grimaldo (Mitte) leitete Schicks Treffer ein. - © Ana Brigida/AP/dpa
Alejandro Grimaldo (Mitte) leitete Schicks Treffer ein. | © Ana Brigida/AP/dpa

Gerade mal wenige Minuten hatte der Tscheche gebraucht, um die Partie zugunsten seiner Mannschaft zu drehen. Wohl auch wegen leichter körperlicher Beschwerden hatte er zunächst von der Bank verfolgt, dass Benfica eigentlich hätte in Führung gehen müssen. Allein im ersten Durchgang hatte Bayer mehrfach Glück, vor allem bei den beiden Aluminium-Treffern von Dodi Lukebakio (11.) und Nicolas Otamendi (33.).

«Zur Halbzeit müssen wir 2:0 oder 3:0 führen», haderte Mourinho nicht ganz zu unrecht. Bayer sei eine Mannschaft gewesen, «die nichts kreiert hat, die nichts für das Gewinnen getan hat». Was dann wiederum nicht ganz der Wahrheit entsprach. Denn dann kam ja Schick, der den Gastgebern nach einer Slapstick-Einlage den Stecker zog und der Werkself damit den ersten Dreier der laufenden Saison in der Königsklasse bescherte.

Torschütze Schick: «Sehr glücklich»

Nach einem herrlichen Pass von Ex-Lissabonner Alejandro Grimaldo hatte der Stürmer aus spitzem Winkel zunächst zu zentral auf Benfica-Torhüter Anatolij Trubin gezielt. Dessen Abpraller landete bei Samuel Dahl, der den Ball mit einer unglücklichen Abwehraktion ausgerechnet zu Schick zurück köpfte. Dieser bedankte sich für die unverhoffte Vorlage und beförderte das Spielgerät ebenfalls per Kopf ins lange Eck.

«Ich bin sehr glücklich, dass mein Tor den Siegtreffer bedeutete. Für die kommenden Spiele war es ein sehr wichtiger Sieg», sagte Schick. Tatsächlich gilt der Leverkusener Fokus jetzt vor allem der Bundesliga. Nach dem 0:3-Dämpfer zuletzt bei den Bayern zählt am Samstag (15.30 Uhr) gegen den 1. FC Heidenheim nur ein Sieg. Auch unmittelbar nach der Länderspielpause beim VfL Wolfsburg soll gepunktet werden, um nach dem großen Umbruch im Sommer den Anschluss an die Königsklassen-Plätze zu halten.

Schick träumt von erster WM-Teilnahme

Schick soll dazu einen wesentlichen Beitrag leisten. Unter all den Hochtalentierten zählt er zu den wenigen Bayer-Profis mit großer Erfahrung. Seit 2020 ist Schick im Club und gehört damit zu den nicht mehr ganz so vielen Spielern aus dem Double-Jahr 2024. Zudem hinterließ er bereits bei zwei Europameisterschaften Eindruck, demnächst will er mit den Tschechen seine erste WM-Teilnahme schaffen.

Schick ist also ganz sicher einer jener Akteure, die Bayer-Coach Kasper Hjulmand nach dem Sieg in Lissabon indirekt ansprach. «Unseren jungen Spielern wird sehr von den erfahrenen Spielern geholfen. Die erfahrenen Spieler ermöglichen es den jungen Spielern, ihr Bestes zu geben», sagte der Däne. Aber manchmal müssen es eben die Erfahrenen sein, die für die Entscheidungen sorgen. So wie eben Patrik Schick.