Champions League

Bayern «Topteam in Europa»: Und nun auch noch Abwehrmonster

Vincent Kompany (r) stürmt nach dem Schlusspfiff auf den Rasen, um mit seinen Spielern im Kreis zu jubeln. | © Thibault Camus/AP/dpa

05.11.2025 | 05.11.2025, 05:55

Nach dem erfolgreichen Kraftakt in Unterzahl beim Champions-League-Sieger Paris Saint-Germain konnten sich die Bayern-Stars in einer ganz neuen Kategorie abfeiern - und zwar als Verteidigungs-Monster. Macht sie das nach dem 2:1 (2:0) und dem 16. Sieg im 16. Saisonspiel endgültig zu einem der Topfavoriten auf den Titelgewinn - auch wenn jetzt gerade mal Herbst ist?

«Es waren schon einige Mannschaften im November in sehr guter Form. Aber am Ende ist entscheidend, wie man im März, April, Mai in Form ist. Momentan sind wir natürlich ein europäisches Topteam», sagte Joshua Kimmich nach seinem 100. Spiel in der Fußball-Königsklasse. «Wir haben verdient Paris geschlagen, haben jetzt als nächstes Arsenal. Da können wir uns nochmal beweisen.» Die «Gunners» aus London sind ebenfalls mit vier Siegen in die Ligaphase gestartet und Zweiter hinter dem neuen Tabellenersten FC Bayern.

Der Moment, der das Spiel total verändert: Luis Díaz (l) sieht die Rote Karte. - © Thibault Camus/AP/dpa
Der Moment, der das Spiel total verändert: Luis Díaz (l) sieht die Rote Karte. | © Thibault Camus/AP/dpa

Der nach dem Schlusspfiff euphorisch auf den Platz stürmende Trainer Vincent Kompany sprach von einem Abend der «Arbeit und Emotionen» im Prinzenpark. «Aber der Champions-League-Sieger ist nicht jetzt entschieden», betonte der Baumeister einer Münchner Mannschaft, die zur Sieg-Maschine geworden ist.

Eberl: Verteidigen können wir auch

Und das mit einer ganz neuen Facette. «Es war wieder ein wichtiger Schritt für uns. Wir wissen, Fußball spielen können wir, laufen können wir, aber wenn wir mal verteidigen müssen, das können wir auch», sagte Sportvorstand Max Eberl.

In der Tat: Beim Elf gegen Elf dominierte der deutsche Rekordmeister das PSG-Ensemble und führte durch die zwei Tore von Luis Díaz eigentlich gar nicht hoch genug. Nach der Roten Karte für den Kolumbianer, der Gegenspieler Achraf Hakimi an dessen 27. Geburtstag bei seiner übereifrigen Grätschte schwer am linken Fuß verletzte, waren nach der Pause andere Tugenden gefragt.

Da war es «eine Abwehrschlacht», wie Eberl sagte. Bei der die Innenverteidiger Dayot Upaemecano und Jonathan Tah herausragten und Torwart Manuel Neuer nur von João Neves zum 1:2 zu überwinden war. «Die erste Halbzeit war brillant von uns. Und die zweite war gemeinsam leiden und gemeinsam verteidigen. Wir haben gezeigt, dass wir auch das können und dazu bereit sind», sagte Tah.

Dankbarer Díaz klatscht die Teamkollegen ab

Erleichtert war nach dem Spiel Luis Díaz, für den der Abend einen dramatischen Verlauf zwischen Matchwinner und Rotsünder mit sich brachte. «Er hat als Erster in der Kabine gestanden und hat jeden Spieler abgeklatscht», verriet Eberl. «Er weiß, dass er der Mannschaft dankbar ist. Aber andererseits ist die Mannschaft auch ihm dankbar, dass er die zwei Tore geschossen hat.»