Kugelstoßer Niko Kappel und Sprinter Felix Streng haben bei den Para-Leichtathletik-Weltmeisterschaften im indischen Neu-Delhi dem deutschen Team die ersten Goldmedaillen beschert. Der 30 Jahre alte Kappel kam im Kugelstoßen der Startklasse F41 auf 13,34 Meter und verteidigte damit seinen Titel. Für den Paralympics-Sieger von 2016 war es sein insgesamt drittes WM-Gold.
Wenig später hatten dann Streng und Johannes Floors über die 100 Meter (T 64) Grund zum Feiern. Der 30 Jahre alt Streng setzte sich in einem packenden Finale in 10,73 Sekunden gegen seinen Teamkollegen Johannes Floors (30) um 0,2 Sekunden durch.
Kappel kämpft gegen Schmerzen
Trotz einer schmerzhaften Ellenbogenverletzung und einer dadurch beeinträchtigten Vorbereitung siegte Kappel vor Paris-Paralympics-Sieger Bobirjon Omonov aus Usbekistan (12,36 Meter). «Bevor wir angereist sind, ging im Training gar nichts mehr und wir haben angefangen zu zweifeln», sagte der Paralympics-Zweite von Paris.

«Mir tut alles weh und ich bin unserer medizinischen Abteilung so dankbar, was sie hier geleistet haben. In Paris haben wir mit einer Top-Leistung Silber gewonnen, heute mit einer schwächeren Leistung Gold - das ist Sport.» Da auch seinen Konkurrenten Omonov Ellenbogenprobleme plagten, «hatten wir diesmal das glücklichere Ende für uns. Ich bin extrem erleichtert».

Über das erste Edelmetall seiner Laufbahn jubelte derweil Andreas Walser (Startklasse T12). Der Weitspringer aus Augsburg wurde mit der Saisonbestweite von 6,81 Metern Dritter. Nach Silber tags zuvor durch Leon Schäfer im Weitsprung (Startklasse T63) hat das deutsche Team nun fünf Medaillen auf dem Konto.