Halle. Die Qualifikationsrunden sind vorbei, das 32-köpfige Hauptfeld der Terra Wortmann Open in Halle steht. Für den Sieg beim ATP-500-Turnier gibt es mehrere heiße Anwärter. Doch wie das Beispiel des Niederländers Tim van Rijthoven zeigt, der am Sonntag in s'-Hertogenbosch den seit heute amtierenden Weltranglistenführer Daniil Medwedew sensationell besiegte: Auch Außenseiter könnten auf dem ostwestfälischen Rasen auftrumpfen. Was bietet der Montag?
Carreno Busta macht den Auftakt
Eine kleine Besonderheit ist das offizielle Auftaktspiel in der OWL-Arena ja doch. Und es verspricht ein Duell, das nur auf dem Papier einen klaren Favoriten kennt: Der Spanier Pablo Carreno Busta (Platz 6 der Setzliste) tritt mit Beginn des Wettkampftages um 12 Uhr gegen das dänische Toptalent Holger Rune an, der bei den French Open zuletzt erst im Viertelfinale an Casper Ruud scheiterte.
Zwei Deutsche steigen ein
Bislang war die 29. Auflage des Haller Turniers für Deutsche ein Reinfall: Alexander Zverevs schwere Bänderverletzung und die unvermeidliche Absage kostete die Veranstalter den Protagonisten, in der Qualifikation scheiterten alle heimischen Vertreter. Nur vier Deutsche sind im Hauptfeld dabei, zwei davon treten am Montag an.
Zunächst wird der 21-jährige Henri Squire, als Rang 307 der Weltrangliste mit einer Wildcard ausgestattet, auf Court 1 auf den Serben Laslo Djere treffen - die Partie findet nach dem um 12 Uhr beginnenden Auftaktdoppel statt. Das Tagesfinale bestreitet dann Jan-Lennard Struff frühestens ab 17.30 Uhr auf dem Hauptplatz der OWL-Arena, auch Struff hatte eine Wildcard erhalten. Der Warsteiner trifft auf den Belarussen Ilja Iwaschka.
Titelverteidiger gegen Qualifikant
Ugo Humbert holte völlig überraschend den Titel im Jahr 2021, als er den Russen Andrei Rubljow in zwei Sätzen besiegte und im Turnierverlauf auch schon Alexander Zverev eliminiert hatte. Nun darf sich der Gewinner mit einem Jahr Verspätung endlich dem Publikum präsentieren, das aufgrund der Corona-Pandemie im vergangenen Juni noch ausgeschlossen war. Er duelliert sich mit Qualifikant Radu Albot.
Und auch Rubljow, in diesem Jahr Dritter der Setzliste, kämpft am Montag schon um den Achtelfinaleinzug. Er trifft auf einen alten Bekannten in Halle: Nikolos Bassilaschwili war 2021 sein Halbfinalgegner.
"Champions Trophy" mit bester Unterhaltung
Das erste Match auf dem Centre Court in dieser Turnierwoche hatten sich am Sonntagabend vier Altstars geliefert: Mansour Bahrami und Andrei Medvedev gegen die Kombination Tommy Haas und Younes El Aynaoui – diese Doppel-Begegnung versprach Tennis-Entertainment im Rahmen der "Champions Trophy". Vor allem der ungekrönte König des Showtennis, Bahrami, sorgte für Kunststücke der Extraklasse – und zwar in Serie. Die meisten Lacher und Rauner hatte der 66-jährige Iraner auf jeden Fall auf seiner Seite.
Das Ergebnis, das die rund 5.000 Anwesenden angesichts bester Unterhaltung nur am Rande interessierte: El Aynaoui/Haas siegten mit 7:5, 5:7 und 11:9 im Match-Tiebreak.