SC Paderborn: Krauses Rückschritt mit Plan

Der Angreifer will über Wiedenbrück zurück zu alter Stärke

Für Offensivspieler Sven Krause waren in der fast einjährigen Leidenszeit Mannschaftsarzt Dr. Matthias Porsch (r.) und Physiotherapeut Henrik Lange (im Hintergrund) wichtige Gesprächspartner. | © FOTO: MARC KÖPPELMANN

26.05.2012 | 29.05.2012, 10:41

Paderborn. Die Nachricht, dass Paderborns Local Player Sven Krause den Fußball-Zweitligisten SC Paderborn verlassen wird, ist gut eine Woche alt. Nun ist auch klar, wohin es den 26-jährigen Offensivspieler zieht: Am Donnerstag hat Krause beim Regionalligisten SC Wiedenbrück einen Einjahresvertrag unterschrieben.

"Ich wollte einfach schnell Klarheit haben", sagt er zur Entscheidung pro Liga vier, "obwohl ich auch lose Kontakte in die 3. Liga hatte", fügt er an. Auf ein längeres Hin und Her wollte er sich jedoch nicht einlassen, "zumal auch die Gespräche mit Burkhard Kramer und Trainer Markus Reiter sehr gut waren", begründet Krause seinen sportlichen Rückschritt.

Der allerdings ist nachvollziehbar, denn über ein Jahr war Krause vollends von der Fußballbühne verschwunden. Dabei war der Stürmer schon im Drittliga-Aufstiegsjahr 2008/2009 (sieben Spiele und vier Tore) und in der Zweitliga-Debütsaison 2009/2010 (12 Spiele, 4 Tore) drauf und dran, als Eigengewächs den Durchbruch beim Zweitligisten zu schaffen. Dann aber wurde Krause wieder vom Pech verfolgt. In der Hinrunde der Serie 2010/2011 kam er nur noch auf vier Einsätze und wurde in der Winterpause an den Drittligisten 1. FC Saarbrücken ausgeliehen. Statt Spielpraxis aber handelte sich der Offensivspieler im Saarland eine langwierige Verletzung ein. "Bei Sven ist es mehr die Frage, ob er überhaupt noch mal wieder richtig Fußball spielen kann", hatte auch SCP-Trainer Roger Schmidt die neue Realität eines Sven Krause in Worte gekleidet.

"Einfach wieder ein tolles Gefühl"

Die Antwort gab er in der Reha und dann auch im Frühjahr immer mehr auf dem Platz selbst. Krause kämpfte sich zurück - zuerst ins Mannschaftstraining der Profis, dann sogar aufs Spielfeld. Dass es sich dabei in der Fußball-Westfalenliga nur um eine etwas kleinere Fußballbühne handelte, war ihm völlig wurscht. "Das war einfach wieder ein tolles Gefühl, den gesamten Ablauf vor einem Spiel mitzuerleben und dann wieder Trikot, Hose und Stutzen anziehen zu dürfen", sagt er zu seinem Comeback.

In Wiedenbrück will er den Versuch starten, wieder zu alter Stärke zu kommen, um dann vielleicht noch einmal den Blick in höhere Ligen zu richten. "Die Wiedenbrücker haben sich sehr intensiv um mich gekümmert und dort werde ich auch die Zeit und Ruhe bekommen, die ich für die Rückkehr benötige", ist der Paderborner überzeugt.

Seine Zukunftsplanungen im Bereich Profifußball "gehe ich aber nicht blauäugig an." Mittlerweile hat Sven Krause sein Fernstudium im Bereich Sportmanagement in Düsseldorf abgeschlossen und er ist somit gewappnet, wenn es nicht wie geplant klappen sollte. Daran aber verschwendet Krause jetzt noch keine Gedanken. "Im Fußball ist vieles möglich", weiß der gebürtige Elsener. Deshalb ist auch ein Sven Krause auf dem Leistungsniveau von 2010 erneut im Trikot des SCP keine Utopie.


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