Paderborns Gonther durchlebt brutal schwere Zeit

Innenverteidiger hadert mit seiner Situation

Sören Gonther (r.) fällt weiter aus, Enis Alushi ist nach Ablauf seiner Rotsperre wieder dabei. | © FOTO: MARC KÖPPELMANN

29.03.2012 | 29.03.2012, 02:05

Paderborn. Eine gute Stunde war am 3. Februar im Paderborner Heimspiel gegen Union Berlin vorbei, da nahm das Unheil seinen Lauf. Innenverteidiger Sören Gonther verdrehte sich das Knie und zog sich einen Kreuzbandriss zu. Seitdem sind acht Wochen vergangen. Die Situation in der Abwehr des Fußball-Zweitligisten SC Paderborn hat sich bis heute dramatisch verschlechtert.

Es hat im Bereich Innenverteidigung einen Kahlschlag gegeben. SCP-Trainer Roger Schmidt kann an diesem Freitag bei Eintracht Braunschweig (18 Uhr, Eintracht-Stadion) nicht einen etatmäßigen Innenverteidiger einsetzen.

Neben Gonther müssen auch Florian Mohr (Sprunggelenk), Markus Palionis (Achillessehne) und Christian Strohdiek (Gelbsperre) passen. Keine leichte Aufgabe für Trainer Schmidt bei den spielstarken Niedersachsen. Doch der ist sich sicher, dass "wir auch für diese sehr angespannte personelle Situation eine Lösung finden werden." An Spekulationen, wie diese Lösung aussehen könnte, will sich Schmidt aber nicht beteiligen. Das sei schließlich der einzige Vorteil, der sich für sein Team aus dieser Notlage ergebe. "Der Gegner weiß nicht, wie wir das lösen wollen", so Schmidt.

Gonthers Verletzung der Anfang der Pechsträhne

Die Verletzung von Sören Gonther, der ebenso wie Florian Mohr den Verein zum Saisonende in Richtung FC St. Pauli verlassen wird, war also der Anfang einer Pechsträhne. Untätig von der Tribüne das Geschehen zu verfolgen, "ist schon brutal", gibt der SCP-Kicker zu. Viel mehr aber schmerzt ihn die Tatsache, dass das Union-Spiel sein letztes für Paderborn war. "Viel lieber würde ich mich im Trikot nach dem Heimspiel gegen den FSV Frankfurt von den Fans verabschieden als jetzt in zivil oder von der Tribüne", verrät er, was ihn derzeit gedanklich umtreibt.

Generell bedauert er die Diskussionen, die speziell nach Bekanntgabe seines zukünftigen Klubs in Paderborn entstanden seien. "Ich habe mir nichts vorzuwerfen, habe nie um einen neuen Vertrag gepokert und stets mit offenen Karten gespielt", sagt Gonther. Zudem habe St. Pauli als Verein noch gar nicht festgestanden, als er sich konkret zu seiner Zukunft geäußert habe. Da werde er jetzt "von meinem Gefühl her ein wenig zu sehr in einen Zwist zwischen dem Verein und Ex-Trainer Schubert hineingezogen."

Das sei nicht gut. Er habe fünf tolle Jahre in Paderborn verbracht und "ich habe dem Verein sehr viel zu verdanken. Ich will jetzt einfach nur für mich den nächsten Schritt machen", stellt er sehr bestimmt klar.

Nun muss Gonther auch am Freitag wieder durch brutal schwere 90 Minuten, wenn seine Paderborner in Braunschweig spielen. Die Chancen, noch Platz drei zu erreichen, stuft er für Düsseldorf, St. Pauli und Paderborn als gleich gut ein. Mit dem Montagspiel Düsseldorf – St. Pauli hält der 28. Spieltag für Gonther ein weiteres interessantes Duell parat. Das schaut er aber nicht. "Da hat meine Mutter Geburtstag. Und das geht nun wirklich vor", so Gonther.


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