Mit müden Beinen gegen Kiew?
Die Sonne knallte erbarmungslos vom strahlend blauen Himmel. Und die Zweitligakicker des SC Paderborn mussten bei 30 Grad Celsius an Grenzen gehen, denn die Übungseinheit geriet am Dienstag im Trainingslager in Walchsee ziemlich knackig. „Die Jungs ziehen trotzdem voll durch. Aber es bleibt ihnen auch nichts anderes übrig“, sagte ein breit grinsender SCP-Coach Lukas Kwasniok nach der besagten Einheit. Seine Jungs suchten derweil in einem am Trainingsplatz gelegenen Bach Abkühlung.
Am Mittwoch könnte es für seine Schützlinge noch härter werden. Am Vormittag wird trainiert. Um 17 Uhr steigt im Ramsbachstadion in Walchsee das Testspiel gegen den ukrainischen Vizemeister Dynamo Kiew. „Wir müssen dann sicher den inneren Schweinehund überwinden, beißen und leiden“, sagt Kwasniok, der dabei Abzüge in der B-Note in Kauf nehmen würde. „Ich denke, dass in dem Test einige Dinge nicht so funktionieren werden, wie man es sich in der Theorie erhofft hat, weil in der Praxis die Beine und der Kopf etwas müde sind“, prognostiziert Paderborns Trainer.
Kwasniok will zur Halbzeit komplett wechseln. Zwei der 22 Feldspieler werden gegen Dynamo nicht zum Einsatz kommen. Markus Schubert muss gegen Kiew passen. Der neue SCP-Torhüter hat sich eine Mandelentzündung eingefangen. „Ich rechne mit zwei, drei Tagen Pause. Und es ist wohl nicht großartig ansteckend“, berichtet Trainer Lukas Kwasniok. Sorgen bereitet der Blick auf die Wetterprognose. So soll am späten Mittwochnachmittag eine Gewitterfront über Tirol ziehen. Eine Verlegung der Anstoßzeit ist in der Kürze der Zeit aber wohl nicht mehr drin.
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Der Horror des Krieges
Ganz andere Sorgen haben die Spieler, Trainer und Mitarbeiter von Dynamo Kiew. Der ukrainische Vizemeister war ebenfalls am Sonntag ins Trainingslager nach Österreich gereist und bereitet sich im Biathlon-Mekka Hochfilzen auf die Champions-League-Qualifikation vor. Dort erhielten sie dann schreckliche Nachrichten aus der Heimat.
Bei einem russischen Luftangriff auf Kiew kamen mehr als 40 Menschen ums Leben. Schwer getroffen wurde vor allem die größte Kinderklinik des Landes, die von Dynamo Kiew seit Jahren aktiv unterstützt wird. Der Verein hat der Klinik bereits seine Hilfe zugesagt. „Es ist schwer, die richtigen Worte für den Horror zu finden, der da passiert ist“, erklärte Dynamo-Trainer Oleksandr Shovkovskyi am Montag und fügte an: „Wir haben gerade die erste Trainingseinheit absolviert, aber wir sind mit unseren Gefühlen und Gedanken in Kiew und bei allen Menschen in der Ukraine. Es ist schwer, Worte für den Schmerz zu finden.“
Das Dynamo-Team hatte sich bis vergangenen Samstag noch im vereinseigenen Trainingszentrum in Kiew auf die neue Saison vorbereitet. Mit 29 Spielern ging es dann am Sonntag nach Hochfilzen. Mit dabei sind auch die ukrainischen EM-Teilnehmer Georgiy Bushchan, Andriy Yarmolenko, Vladyslav Vanat, Volodymyr Brazhko, Mykola Shaparenko und Maksym Bragaru.
Linksaußen Georgiy Tsitaishvili, der mit Georgien das EM-Achtelfinale erreicht hatte, fehlt dagegen noch. Zudem muss Dynamo auf drei Spieler der ukrainischen Olympia-Auswahl und drei U19-Nationalspieler verzichten.
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SCP spielt samstags bei der Hertha
Die Deutsche Fußball-Liga hat unterdessen die Spieltage 1 und 2 terminiert. Ergebnis: Das Auftaktspiel des SC Paderborn bei Hertha BSC Berlin steigt am Samstag, 3. August, um 13 Uhr. Das erste SCP-Heimspiel geht am Sonntag, 11. August, ab 13.30 Uhr über die Bühne. Dann gastiert der SV Darmstadt 98 in der Paderborner Home-Deluxe-Arena.
Insgesamt drei Zweitligapartien werden an den ersten beiden Spieltagen im Free-TV übertragen. Das Auftaktspiel zwischen dem 1. FC Köln und dem Hamburger SV (Freitag, 2. August, 20.30 Uhr) war bereits terminiert und wird live auf „Sat1“ übertragen.
Das erste Topspiel am Samstagabend ist das Duell zwischen dem FC Schalke 04 und Eintracht Braunschweig (3. August, 20.30 Uhr). Am zweiten Spieltag gibt es die Partie Hamburger SV - Hertha BSC Berlin (Samstag, 10. August, 20.30 Uhr). Die Samstagabendspiele werden auch in der Saison 2024/25 auf „Sport1“ gezeigt.
Die Termine für die Spieltage 3 bis 7 will die DFL in der kommenden Woche (15. bis 19. Juli) bekanntgeben.
