DFB-Pokal-Achtelfinale

Bayer wackelt nur kurz: SC Paderborn verliert Pokal-Achtelfinale in Leverkusen

Erstliga-Spitzenreiter Bayer 04 Leverkusen nutzt im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Paderborn gleich die ersten beiden Chancen und siegt 3:1. Eine Verletzung trübt jedoch den Bayer-Erfolg. 

SCP-Edeltechniker Florent Muslija umkurvt in dieser Szene Leverkusens Exequiel Palacios, der jedoch in der 28. Minute das 2:0 für die Werkself erzielten sollte. | © dpa/Federico Gambarini

06.12.2023 | 06.12.2023, 20:58

Leverkusen. Das Fußballwunder am Nikolaustag blieb aus. Stattdessen gab’s für den SC Paderborn dreimal die Rute. Der OWL-Zweitligist verlor am Mittwochabend sein DFB-Pokal-Achtelfinale beim Erstliga-Primus Bayer 04 Leverkusen mit 1:3 (0:2). Die Schützlinge von Trainer Lukas Kwasniok hatten dabei vor den 29.249 Zuschauern in der Bay-Arena in der Schlussphase kurzzeitig ihre Chance gewittert. Doch Bayer brachte den Heimsieg sicher ins Ziel.

„Wir haben uns dennoch toll verkauft und nicht hinten eingeigelt“, resümierte Kwasniok. Der SCP-Coach hatte sich im Vergleich zum 1:0 gegen Hannover für drei Startelfänderungen entschieden. Visar Musliu, Marco Schuster und David Kinsombi spielten für Laurin Curda, Mattes Hansen und Moritz Flotho. Kapitän und Torwart Jannik Huth, der seine Nummer-Eins-Rolle an Pelle Boevink verloren hat, stand aus privaten Gründen nicht im 20er-Kader. Bayer-Coach Xabi Alonso wechselte unterdessen seine Dreier-Abwehrkette, brachte aber in Mittelfeld und Angriff abgesehen von Jonas Hofmann die allererste Garde.

Die erste Chance der Partie hatte Paderborn. Der gebürtige Leverkusener Kai Klefisch schoss nach Assist von Ilyas Ansah übers Tor (3.). Anschließend aber übernahm Bayer das Heft des Handelns. Die Hausherren kombinierten nach Herzenslust. Die mit Viererkette und Doppel-Sechs agierenden Gäste rannten zumeist hinterher. SCP-Trainer Kwasniok hatte im Vorfeld die Hoffnung geäußert, dass der Erstligist einiges „verballert“. Doch dann sollten gleich die ersten beiden Abschlüsse der Werkself sitzen.

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Boniface trifft in Weltklasse-Manier

Beim 1:0 in Minute zwölf verlor Ansah Bayer-Verteidiger Josip Stanisic aus den Augen. Der kroatische Nationalspieler passte in die Mitte, wo Torjäger Victor Boniface mit einer Weltklasse-Direktabnahme zur Leverkusener Führung einnetzte. „Da sieht man die Qualität von Bayer“, urteilte Kai Klefisch. In der 28. Minute legte Jeremie Frimpong gekonnt zurück. Und Weltmeister Exequiel Palacios markierte aus 17 Metern das 2:0. Der Ball war wohl nicht gänzlich unhaltbar.

Zwischendurch hatte es eine weitere Hiobsbotschaft für den SCP gegeben. Innenverteidiger Maxi Rohr hatte sich am linken hinteren Oberschenkel verletzt. Für ihn kam Jannis Heuer in die Partie (19.). Der erste Bayer-Abschluss, der nicht im Netz einschlug, ging nach einer guten halben Stunde auf das Konto von Florian Wirtz, für den das Spiel dann vorzeitig beendet sein sollte. Filip Bilbija erwischte Leverkusens Ausnahmetalent im Laufduell an der rechten Ferse. Wirtz musste raus, humpelte in die Kabine und wurde durch Jonas Hofmann ersetzt (45.). Auch die deutsche Nationalmannschaft wird hoffen, dass der 20-Jährige keine ernsthafte Verletzung erlitten hat.

Klaas lässt den SCP kurz hoffen

Auch nach der Pause änderte sich nichts an den Kräfteverhältnissen. Alejandro Grimaldo hatte das 3:0 auf dem Fuß, scheiterte aber an SCP-Keeper Pelle Boevink (50.). Vier Minuten später jubelten die Bayer-Fans über einen vermeintlichen Treffer von Hofmann, der aber knapp im Abseits gestanden hatte. Einige „SCP-Fans“ fielen anschließend wieder negativ auf, denn sie zündeten Bengalos und feuerten eine Leuchtrakete ab.

Paderborns Coach brachte mit Adriano Grimaldi und Felix Platte zwei neue Stürmer (58.), ehe auch Sirlord Conteh und Sebastian Klaas eingewechselt wurden (68.). Der SCP konnte das Spiel nun offener gestalten, da Bayer den Fuß vom Gas nahm. Und es wurde noch einmal spannend. Grimaldi verpasste in der 83. Minute eine Conteh-Hereingabe, doch nach einem Leverkusener Klärungsversuch landete das Leder bei Klaas, der aus 16 Metern zum 2:1 traf. Bayer wankte kurz, machte dann aber den Deckel drauf. Nach Vorarbeit von Frimpong erzielte Edeljoker Patrik Schick den 3:1-Endstand (87.). „Es war für uns ein gefährliches Spiel“, sagte ein erleichterter Bayer-Coach Xabi Alonso.

„Wir waren mutig und können stolz auf unsere Leistung sein“, bilanzierte SCP-Torhüter Boevink, auf dessen Team nun die nächste schwere Aufgabe wartet. So steht an diesem Samstag, 9. Dezember, das Zweitligaspiel beim HSV (13 Uhr) auf dem Programm.

Das Spiel im NW-Ticker zum Nachlesen:

INFORMATION


Bayer 04 Leverkusen - SC Paderborn 3:1 (2:0)

Leverkusen: Kovar - Stanisic, Andrich, Hincapie (46. Tapsoba) - Frimpong (90. Tella), Xhaka, Palacios, Grimaldo - Adli (76. Tah), Wirtz (45. Hofmann) - Boniface (75. Schick).
Paderborn: Boevink (Note 3,5) - Obermair (3,5), Musliu (4), Rohr (-, 19. Heuer, Note 3), Hoffmeier (3,5)- Schuster (4,5), Kinsombi (4,5) -  Klefisch (4, 58. Grimaldi, 3,5) - Bilbija (4, 58. Platte, 3,5), Muslija (3,5, 68. Klaas), Ansah (4, 68. Conteh).
Schiedsrichter: Tobias Stieler (Hamburg)
Tore: 1:0 Boniface (12.), 2:0 Palacios (28.), 2:1 Klaas (83.), 3:1 Schick (87.)
Zuschauer: 29.249
Gelbe Karten: Hincapie - Bilbija (2), Kinsombi

Statistik: Torschüsse: 15:10, Ecken: 5:3, Ballbesitz 65:35 Prozent, Zweikämpfe 59:41 Prozent.


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